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Steine der Macht - Band 4

Steine der Macht - Band 4

Titel: Steine der Macht - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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entstanden ist, weiß. Das war bestimmt nicht nur Heinrich Himmlers Ahnenerbe. Da haben sicher auch noch andere Faktoren und Gruppierungen mitgespielt.“
    „Aber denk dran, was uns der Apollo gesagt hat“, antwortete Wolf resignierend, „solche Vermutungen auszusprechen ist – um es mit seinen Worten zu sagen – politisch nicht korrekt – und wird hierzulande nicht toleriert.“
    „Ja, so ist es“, bestätigte Linda, „aber wenn selbst dieser alte Jude aus New York so etwas sagt, dann kann mir diese Korrektheit auch egal sein. Aber es ist doch ein interessantes Wortspiel: „politisch korrekt?“ – „korrekte Politiker?“ – „Korruptionsskandale?“
    „Nicht so laut!“, flüsterte Wolf, als eine Gruppe Leute in die Hitler-Stube hereinkamen, „sonst holt uns gleich der Verfassungsschutz.“
    „Mit unseren Ansichten hätten wir vor fünfundsiebzig Jahren Bekanntschaft mit der Gestapo gemacht“, lächelte Linda vielsagend.
    „Falsch, Frau Lehrer!“, verbesserte sie Wolf, „hier am Obersalzberg war der Reichssicherheitsdienst dafür zuständig, der hatte übrigens im Hotel Türken sein Quartier.“

Kapitel 12
    ***
    Das Unwetter in der Almbachklamm
    Friedl Anfang, der Wirt vom Gasthof „Kugelmühle“, lud Linda und Wolf ein, ihn zu besuchen. Er hätte ihnen etwas zu erzählen. Am Mittwochabend wäre es ideal, da sollte es etwas ruhiger bei ihm zugehen.
    „Ich bin neugierig, was uns Friedl zu sagen hat“, rätselte Wolf auf der Fahrt zur Almbachklamm, „vielleicht so eine mystische Geschichte wie damals vor Jahren von dem Mann aus Berlin, der uns den Amethystkristall geschenkt hat?“ „Das glaube ich nicht, aber warten wir’s ab“, sagte Linda.
    Tatsächlich waren die meisten Gäste schon nach Hause gefahren und der Parkplatz vor dem Gasthaus war nahezu leer.
    Auch in der großen, mit Zirbenholz getäfelten Gaststube saßen nur noch an einem Tisch Gäste. Friedl, der Wirt, noch immer mit seiner weißen Kochschürze bekleidet, kam herein, begrüßte die beiden herzlich und meinte: „Setzt euch an einen Tisch, ich komme gleich zu euch.“
    Die Kellnerin kam und stellte einen Krug Wein und Wasser mit drei Gläsern auf den Tisch.
    Friedl kam wieder zurück, er hatte mittlerweile seine Schürze abgelegt und setzte sich neben Linda an den Tisch.
    „Wisst Ihr, dass es hier in dieser Klamm ein Geheimnis gibt? Zu jedem Vollmond kommen abends immer wieder Leute hierher. Sie kehren selten im Gasthaus ein, sondern gehen nur in die Klamm hinauf. Sie haben Lampen dabei. Erst spät in der Nacht kommen sie wieder zurück und es sieht so aus, als würden sie in ihren Rucksäcken etwas herunterbringen. Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll. Ich glaube auch, dass es sich dabei immer um dieselben Leute handeln muss, denn ich habe mir einmal die Kennzeichen der drei Autos am Parkplatz aufgeschrieben. Es waren jedes Mal die gleichen Münchner Nummernschilder. Wisst ihr etwas davon?“
    Wolf schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, das hören wir heute zum ersten Mal und wir haben absolut keine Ahnung, was die da tun.“
    „Das habe ich mir schon gedacht“, antwortete der Wirt, „aber fragen wollte ich euch auf jeden Fall, denn Ihr wisst ja so vieles vom Untersberg, es hätte ja sein können.“
    „Aber vielleicht kannst uns Du eine Geschichte vom Berg erzählen, die wir noch nicht kennen?“, fragte Linda.
    „Dir wird doch, hier am Ende der Klamm, bestimmt auch schon etwas Abenteuerliches widerfahren sein?“, fügte Wolf hinzu.
    „Ja, wenn ich so überlege …“, der Wirt kratzte sich am Kinn, so als müsste er nachdenken, dann begann er:
    „Es war am sechsundzwanzigsten Juni im Jahr 1998. Das war ein Freitag. Es war sehr heiß an diesem Tag und am Nachmittag braute sich über dem Untersberg ein schweres Gewitter zusammen. Schwarze Wolken türmten sich hoch über den Gipfeln und der Himmel begann sich rasch zu verfinstern. Starker Wind kam auf, den wir allerdings hier unten am Ende der Klamm nicht so heftig zu spüren bekamen. Wir konnten es aber an den Bäumen sehen, welche sich oben auf den umliegenden Bergrücken im Wind bogen. Vereinzelt zuckten gleißende Blitze aus den dunklen Wolken. Es war ein wirklich gespenstischer Anblick. Wanderer waren kaum noch unterwegs. Im Radio wurde bereits eine Unwetterwarnung gegeben. Aber es regnete nicht und ich glaubte schon, dass das Wetter weitergezogen war. Ich ging nach draußen. Der Almbach führte wenig Wasser, was aber für die Jahreszeit

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