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Steine der Macht - Band 4

Steine der Macht - Band 4

Titel: Steine der Macht - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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    Darunter stand noch das Datum. Wolf wusste nicht so recht, was diese Worte für ihn bedeuten sollten, und fragte daher: „Was soll ich damit?“
    Als Antwort kam von Alois nur: „Das kann ich dir nicht sagen, ich sollte dir nur diese Nachricht überbringen.“
    Insgeheim dachte Wolf bereits daran, sich bei Becker um eine Erklärung zu bemühen. Der Illuminat hatte doch so gut wie immer auf alles eine Antwort parat.
    Alois blieb nur kurz, denn er wollte sich noch mit dem alten Pfarrer, welchen er ebenfalls gut kannte, treffen, wie er sagte. Da es noch früher Nachmittag war und Wolf einmal in Ruhe über die sich überstürzenden Ereignisse der letzten Monate nachdenken wollte, fuhr er zum Untersbergwald. Er ließ seinen Wagen an der Stelle stehen, wo er Becker, den Illuminaten, das allererste Mal getroffen hatte, und schlenderte in Gedanken versunken den Waldweg entlang. Er kam bis zu der Stelle, an der er damals mit dem Illuminaten fast die halbe Nacht geredet hatte. Der Baumstamm, auf den er sich vor Jahren mit Becker gesetzt hatte, war natürlich nicht mehr da. Der Boden war aber trocken und Wolf breitete seine Jacke aus, legte sie ins Moos und setzte sich darauf. Er schaute gedankenverloren zu den Wipfeln der großen Fichten empor, zwischen denen die Sonne noch ein wenig hindurchschien. Er genoss das Zwitschern der Vögel. Ja, er befand sich jetzt genau wieder an jenem Ort, an dem alles begann.
    „Sie wissen nicht, was die Sätze auf dem Zettel bedeuten sollen?“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Wolf erschrak. Es war die Stimme von Becker. Wie kam der Illuminat plötzlich hierher? Hatte er ihn etwa erwartet? Becker trat seitlich hinter ihm hervor und stand nun direkt vor Wolf.
    „Das ist die Bestätigung, dass Sie nun in den Berg gehen dürfen, um den Schrein zu holen“, sagte Becker.
    „Welchen Schrein? Und wo soll ich in den Berg hineingehen? In die Station zum General oder woanders?“, fragte Wolf.
    „Der Weg dorthin wird Ihnen gezeigt werden, und was den Schrein betrifft, werden Sie selbst herausfinden müssen, was es für eine Bewandtnis damit hat. Das, was in diesem Schrein verborgen wurde, ist das wichtigste Artefakt, das von Ihnen bei Ihrer Arbeit benötigt wird.“
    Wolf schlug die Hände vor sein Gesicht, so als könne er sich gar nicht vorstellen, was da noch kommen würde. Als er sie wieder runternahm, war der Illuminat bereits verschwunden. Wolf glaubte schon, sich Beckers Auftauchen nur eingebildet zu haben, da sah er neben sich auf seiner Jacke einen kleinen Zettel liegen.

    Wo alter Quell dem Berg entspringt
    Da wasche deine Hände
    Ein steiler Pfad dich weiterbringt
    Folg diesem bis zum Ende
    Dort wo der Fels am höchsten ist
    Öffnet sich geheimes Tor
    Und wenn du der Rechte bist
    Holst du den Schrein hervor
    Doch sei bedacht und auf der Hut
    Mit Liebe wird es dir gelingen
    Denn neun bewachen dieses Gut
    Den Frieden wird es bringen

    Ohne Zweifel, das Papier konnte nur von Becker stammen. Ja, Becker musste es unbemerkt hier deponiert haben. Also war das doch keine Einbildung gewesen. Blieb jedoch die Frage, was dieser kryptische Text auf dem Blatt zu bedeuten hatte? Es könnte sich um eine Wegbeschreibung handeln. Auf der Rückseite war noch etwas Eigenartiges zu sehen: Da war eine astrologische Konstellation abgebildet. Wolf konnte auf den ersten Blick unschwer erkennen, dass es sich um ein Vollmond Datum handeln musste. Die Sonne stand genau gegenüber dem Mond.
    Wolf glaubte, mithilfe der anderen Symbole würde er vermutlich auch das dazugehörige Datum ermitteln können. Er fuhr zu Claudia, denn diese musste ja mit dabei sein, wenn es so weit sein sollte. „Schau, was ich heute bekommen habe“, meinte er und gab ihr das Papier in die Hand.
    Sie sah sich den Zettel genau an und antwortete: „Das ist doch ein ganz modernes Papier. Die Schrift darauf ist zwar mit Tinte geschrieben, aber der Text klingt sehr alt, das ist wahrscheinlich abgeschrieben worden.“
    „Ja, das habe ich auch schon bemerkt“, antwortete Wolf, „aber mir geht es eigentlich um den Inhalt. Was meinst du? Ist das die Wegbeschreibung zu dem Eingang, durch den wir den Berg betreten sollen?“
    „Lass mich noch mal in Ruhe lesen“, bat Claudia und überlegte.
    „Der Hinweis mit dem Quell, der dem Berg entspringt, das könnte doch dort bei den alten Steinbrüchen aus der Römerzeit sein. Dort entspringen sogar mehrere Quellen und von dieser Stelle führt ein kaum sichtbarer Pfad durch den Wald

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