Steine der Macht (German Edition)
der Tempelritter, denn wenn General Kammler hierzu etwas sagen könnte, dann würde es sicher interessant werden.
Der General war sichtlich erstaunt, Wolfs Geschichten von den Steinen zu hören. „Ich glaube, wir haben in Ihnen durch Zufall den richtigen Mann gefunden, der uns vielleicht weiterhelfen kann. Sie haben sich mit dieser doch etwas ungewöhnlichen Materie bereits ausgiebig beschäftigt. Ich werde Ihnen nun ein wenig mehr dazu sagen.“ Er setzte sich auf einen Felsen gegenüber den beiden und begann zu erzählen:
„Wir wussten voriges Jahr noch nicht, was der Auslöser für diese Zeitanomalie war. Wohl gab es da eine Theorie, mit der die Affinität der ‚schwarzen -Materie‘ zu den ‚schwarzen Steinen‘ erklärt werden konnte. Die sogenannte ‚schwarze oder dunkle Materie‘, wie sie auch genannt wird, sollte eigentlich nur draußen im Weltall vorkommen, dachten wir. Bis wir uns dann durch unsere Experimente vom Gegenteil überzeugt hatten. Auch die schwarzen Steine dürften keineswegs Meteoriten sein, nein, es sollte sich dabei um Silex, das heißt Feuerstein, handeln. Dieser wurde durch die Hitze eines Meteoriteneinschlags verflüssigt und hoch in die Luft geschleudert, um dann wieder, geformt durch die Reibung in der Atmosphäre, in Kugelform auf die Erde herunterzufallen.
Aufgrund der hohen Gravitationskräfte beim Einschlag des Meteoriten könnte sich dabei etwas schwarze Materie angesammelt haben, die sich an die sehr schweren, schwarzen Steine heftete. Die Dichte und auch die Härte von Silex ist schließlich beträchtlich.
Wir haben natürlich auch die obskuren -Geschichten von Hitler und Himmler studiert, welche von den ‚übernatürlichen Wirkungen‘ dieser schwarzen Steine überzeugt waren. Doch ihre Vermutungen beruhten ja nur auf den alten Überlieferungen und nicht auf wissenschaftlich erforschten Tatsachen.
Unsere Versuche in Thüringen in den letzten Jahren mit einer Apparatur, die wir ‚Glocke‘ genannt haben, zeigten eben, dass es diese schwarze Materie wirklich gibt. Sie tritt zwar nur in minimaler Konzentration auf, kann somit die Gravitation auch nur sehr wenig beeinflussen. Der Zeitfluss wird aber, wie bei einer Schleuse, verändert. Die Zeit vergeht in diesem, von der schwarzen Materie durchsetztem Gebiet eben viel langsamer. Damit hätten die Legenden im Prinzip recht, wenn sie dem Besitzer dieses Kleinodes, den manche auch als den Stein der Weisen beschrieben hatten, ‚ewiges Leben‘ versprachen. Auch dass man damit Gold machen könne, wäre gar nicht so abwegig. Eine genügende Konzentration von schwarzer Materie, welche auf ein schweres Metall über eine gewisse Zeit einwirken würde, könnte dessen atomare Struktur vermutlich so verändern, dass eine Transmutation, also eine ‚Verwandlung‘, in ein noch schwereres Metall, wie etwa Gold, stattfinden würde.
Damals, 1943, vor zwei Jahren, dürften Details unserer Versuche mit der Glocke an die Amerikaner gelangt sein. Die haben aber offensichtlich gar nicht gewusst, womit sie da experimentieren. Ich nehme an, sie wollten ein Verfahren zur Magnetfeldveränderung an ihren Schiffen entwickeln, um die Magnet-Zünder unserer neuen Torpedos zu überlisten. Unsere Zünder nutzten das Magnetfeld, das sich um jeden Metallgegenstand auf der Erde befindet. Am stärksten ist dieses Feld bei einem Schiff unter dem Kiel. Wenn dort ein Torpedo explodiert, dann bedeutet das das Ende des Schiffes. Und unsere Torpedos hatten eine sehr hohe Erfolgsrate.“
Wolf unterbrach den General: „Sie reden jetzt doch nicht etwa vom ‚Philadelphia Experiment‘? Damals im August 1943 wollten doch die Amerikaner einen Zerstörer unsichtbar machen …“
„Ja, das war im Hafen von Philadelphia, das Schiff hieß ‚Eldridge‘, die haben aber nicht nur das starke Mag-netfeld aufgebaut, sondern erreichten dadurch auch den Zeiteffekt, den wir ‚Chronos‘ genannt haben. -‚Chronos‘ und ‚Laternträger‘, wegen der blauen und grünen Lichterscheinungen des elektrischen Feldes während der Versuche, das waren unsere Codeworte dafür. Um es kurz zu machen, der Zerstörer war einfach in der Zeit verschwunden. Sie können das gleiche Phänomen ja hier bei der Türe an der Felswand im Kleinen beobachten, wie Sie es ja schon erlebt haben.“
Wolf war verblüfft, so einfach sollte die Geschichte also gewesen sein. Er hatte bereits Bücher über dieses Experiment gelesen und auch Filme gesehen.
„Wollten die Amerikaner nicht die
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