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Steinhauer, Franziska

Steinhauer, Franziska

Titel: Steinhauer, Franziska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst
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Hexenverfolgung!“, schimpfte Jakob und schob rasch eine Entschuldigung nach, als er bemerkte, wie Amalia unvermittelt zusammenzuckte.
    „Du könntest noch hinten unbemerkt raus, sie wissen nichts von deiner Anwesenheit hier, und du bist auch nicht gemeint – es gibt keinen Grund für dich, dein Leben in Gefahr zu bringen, dich lassen sie sicher unbehelligt ziehen. Wir können nicht entkommen, uns würden sie erbarmungslos jagen, bis sie jedem der Familie den Kopf eingeschlagen haben.“
    „Ich bin erwachsen, ich weiß, was ich tue!“
    „Du liebe Güte, seht mal. Wir sind nicht die Einzigen, die heute Nacht Besuch bekommen!“ Jakob wies in die Dunkelheit. Eine Flammenschlange zog sich am gegenüberliegenden Hang entlang.
    „Die Satanisten sitzen in ihrem Tempel in der Falle! Es gibt nur einen Eingang und kein Fenster!“, erklärte Heiko.
    „Dann wird der Mob sie überrumpeln. Vielleicht waren sie klug genug, Wachen zu postieren!“
    „Gleich haben sie unsere Auffahrt erreicht! Amalia, kannst du sehen, wer die Spinner anführt?“
    „Berta!“
    Helene wurde stocksteif in Amalias Arm.
    „Wir könnten die kleine Pistole abschießen. Jemand wird das Licht sehen und uns zu Hilfe kommen!“, wisperte sie in Amalias Ohr.
    „Sinnlos, wir müssen uns selbst helfen, Helene. Wer sollte denn zu unserer Rettung kommen?“, flüsterte die Seherin zurück.
    „Gleich sind sie am Tor!“, rief Heiko, als auch schon jemand mit mächtigen Schlägen gegen die Haustür trommelte.
    Phobius hatte den Fackelzug bemerkt und glaubte zunächst an einen christlich-religiösen Hintergrund. Fasziniert beobachtete er das Schauspiel an der gegenüberliegenden Bergflanke und verpasste so die Gelegenheit zur Flucht.
    Er hörte auch nicht, dass „nieder mit den Satanisten“ skandiert wurde und man Lucifers Kinder aufforderte, Anna freizulassen und ihrer Familie zurückzugeben.
    Denn zu diesem Zeitpunkt lag Phobius bereits mit eingeschlagenemSchädel auf der Wiese, und sein Blut färbte den Schnee dunkel.
    Gerade als Nocturnus die schwarze Hostie segnete, wurde die Tür zum Gebäude entschlossen aufgestoßen, und nur einen Wimpernschlag später stand ein mit einer Fackel gestikulierender Mann im Tempel.
    „Gebt unsere Anna zurück!“, schrie der Fremde und hob drohend ein Beil in die Höhe.
    „Was geht hier vor?“, donnerte die Stimme des Priesters dem Eindringling entgegen, hinter dem immer mehr Dorfbewohner in den Tempel drängten.
    „Wir wollen unsere Anna zurück!“, schrie der wilde Mann gellend. „Ihr Schweine! Ich will meine Tochter zurück!“
    „Hier gibt es keine Anna!“, dröhnte Nocturnus über das Erschrecken der Satansjünger hinweg. Alle waren aufgesprungen und drängten zu ihrem Hohepriester.
    Die ersten Flammen schossen den schwarzen Samt empor und begannen rasch, sich auszubreiten.
    Geistesgegenwärtig riss der Hohepriester ein rituelles Beil von der Wand und reichte es an einen besonders großen Satanisten weiter. Wie besessen hieb dieser auf die rückwärtige Holzwand ein, um einen Ausgang zu schaffen.
    Vom Eingang her schoben sich immer mehr Aufgebrachte in den kleinen Raum, die kreischend die Freilassung von Anna forderten und auf die Satanisten losstürmten. Diese hielten sich verzweifelt mit hochgerissenen Stühlen die Angreifer vom Leib oder zertrümmerten das Gestühl, um die Beine als Waffen zu benutzen und den Gegenangriff einzuleiten, während die Flammen schon am Holz des Dachstuhls zu nagen begannen.
    „Raus!“, brüllte Nocturnus. „Raus!“
    Dirk Stein warf seinen massigen Körper gegen die bereits beschädigte Wand, und es gelang ihm tatsächlich, ein großes Stück herauszubrechen.
    „Raus!“, brüllte Nocturnus erneut und bemühte sich, die Dörfler mit einem der Kultschwerter zurückzudrängen. „Das Dach brennt! Flieht!“
    Kevin Baumeisters Kutte fing Feuer, und er wälzte sich schreiend auf dem Boden, um es zu ersticken, während endlich die ersten Teufelsanbeter durch das Loch in der Wand ins Freie entkamen.
    Doch der Mob hatte die Flucht bemerkt, und einige rannten hinaus und um das Haus herum, um dort jeden in Empfang zu nehmen, der sich durch den Wanddurchbruch schob. Schreie kündeten davon, dass mit harten Bandagen gekämpft wurde.
    Günter Buchwald brach die Tür zum Hauptgebäude auf, um mit einer Gruppe das Haus zu durchsuchen, anderen nahmen unverzüglich die Verfolgung der in den Wald geflohenen Satansanhänger auf.
    Klapproth packte energisch zu, als einer der St.

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