Steinhauer, Franziska
Anwesenheit eines Zeugen seiner Wirtschafterin die Letzte Ölung erteilt, sein Begleiter jedoch gibt zu Protokoll, in seinem Beisein sei dies nicht geschehen.
Die Einbruchspuren am Fenster, durch das die Einbrecher ins Widum eingedrungen sein sollen, legen den Verdacht nahe, es sei von innen aufgehebelt worden, denn die Scherben der Fensterscheibe finden sich nicht im Zimmer, sondern auf dem Dach des Anbaus.
Selbst die Verletzungen des Geistlichen werfen Fragen auf.
Wilde Spekulationen der Bewohner des Ultentals und der Presse erschweren die Polizeiarbeit.
Einige glauben, dass eine von einem anderen Pfarrer geleitete Jugendgruppe den Mord versehentlich begangen haben könnte, als sie in die Speisekammer des Widums einstiegen, andere sind der Meinung, der Pfarrer habe sich mitseiner gottesfürchtigen Wirtschafterin gestritten, weil sie ihn bei einem Schäferstündchen überrascht habe und diese Ungeheuerlichkeit melden wollte. Die Presse vermutet, dass der Mörder aus dem Dorf gekommen sei.
Wenige Tage nach dem Mord an der vierundsechzigjährigen Frau wird der Pfarrer selbst unter Mordverdacht verhaftet. Polizei und Staatsanwaltschaft unterstellen ihm sexuelle Motive.
In den ersten beiden Prozessen wird der Geistliche aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Er strengt ein neues Verfahren an, will unbedingt einen makellosen Freispruch erreichen.
Nach einem Schuldspruch und der Verurteilung zu vierzehn Jahren Haft erreicht er im vierten und letzten Verfahren jedoch wieder nur den Freispruch „zweiter Klasse“.
Pfarrer Steinkasserer wird in eine Gemeinde im Ahrntal versetzt und muss sich mit dem letzten Urteil abfinden. Er nimmt zu den Ereignissen im Ultental nie wieder Stellung. Die Einbrecher, die er in jener Nacht in die Flucht geschlagen haben will, konnten nie gefunden werden.
Der Mord an Luise Fliri Platzgrummer ist bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt.
Danksagung
Ich danke all denen, die mich dennoch lieben.
Denn es stimmt. Ich bin ein Serientäter – ein virtueller nur, aber ich muss einräumen, dass meine Gedanken sich viele Stunden am Tag mit dem Problem beschäftigen, wie man unliebsamen oder unbequemen Mitmenschen das Leben nehmen kann.
Liebevolle und selbstlose Unterstützung verdanke ich meiner Katze Popcorn, die sich treu um meine Versorgung mit lebend warmen Nagern kümmerte, mich schnurrend motivierte und jederzeit zwei offene Ohren für meine und die Probleme meiner Romanfiguren hatte, mich wärmte und selbst für grammatikalische Schwierigkeiten Verständnis aufbrachte.
Besonderer Dank gilt meiner Lektorin, Dr. Heike Fischer, die alle Fassungen der Geschichte um die Bewohner St. Gertrauds kritisch gelesen und korrigiert hat und deren Anregungen das Buch positiv beeinflussten.
Ein herzliches Dankeschön an Klaus Middendorf, meinen Literaturagenten, der für mich immer ein standhafter Fels in der Brandung des Literaturbetriebs ist.
Literatur
– La Vey, Anton Shandor: Die Satanische Bibel/Die Satanischen Rituale, Index-Verlag, Zeltingen-Raching, deutsche Ausgabe 2007
– Oberhofer, Artur: Der Fall Steinkasserer, edition arob, Bozen 2006
– Russell, Burton Jeffrey: Biographie des Teufels, Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2002
– Schmidt, Joachim: Satanismus, Mythos und Wirklichkeit, diagonal-Verlag, Marburg 2003
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