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Steinhauer, Franziska

Steinhauer, Franziska

Titel: Steinhauer, Franziska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst
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doch schon durch den Mord geschehen!“, hielt Frieder fest.
    „Versteht ihr denn nicht? Christen dürfen überhauptkeine schwarzen Messen dulden!“, mahnte Pfarrer Weißgerber noch einmal.
    „Außerdem wird man wohl möglichst nah ans Geschehen ranmüssen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Und im Mordzimmer ist man nun einmal unmittelbar im Zentrum der damaligen Ereignisse!“
    „Was soll da überhaupt passieren?“, fragte Frieder und stampfte mit dem Stock auf den Boden. „Das ist doch alles nur Hokuspokus!“
    „Genau. Das ist so wahr wie Kaffeesatzlesen!“
    „Wohl nicht!“, mischte sich Siegfried Berger gestenreich wieder ein. „Sie wollen einen Dämon beschwören, der ihnen dabei helfen soll, die Informationen einzuholen, die wir benötigen. Die Platzgrummer selbst wird den Namen ihres Mörders nennen. Dann wissen wir endlich Bescheid!“
    „Woher weißt du so genau, was die vorhaben? Ich denke, du backst den ganzen Tag Brot!“
    „Kevin Baumeister hat es mir erzählt. Der hat eine wichtige Position innerhalb der Sekte und kennt sich aus.“
    „Selbst wenn sie die Platzgrummer befragen könnten, was ich nicht glaube“, begann Frieder, „was ist dann schon gewonnen? Stellt euch vor, sie nennt den Namen ,Peter‘! Wie erhellend ist das denn? Wisst ihr, wie viele Peter es damals im Dorf gab?“
    „Eben. Und jeder, dessen Verwandter Peter heißt, glaubt dann, einen Mörder zum Vater zu haben! Oder zum Schwiegervater oder Onkel! Nein, das hilft uns nicht weiter!“
    „Und am Ende lügt die Platzgrummer vielleicht sogar noch! Sie hat doch nichts mehr davon, wenn sie uns den Täter nennt. Wer weiß denn, ob Tote nicht sogar zu perversen Scherzen aufgelegt sind? Dann glauben wir nur, die Wahrheit zu kennen, verdächtigen zur Freude der Höllenbewohneraber einen völlig Unschuldigen!“, gab nun auch Matti zu bedenken.
    „Jetzt verdächtigen wir auch viele Unschuldige!“, protestierte Michael Hofer. „Seit Jahrzehnten glaubt jeder vom anderen, er könnte es gewesen sein!“
    „Ja, das ist typisch! Dir kann es ja egal sein, was am Ende bei solch einer Messe rauskommt. Schließlich ist deine Familie erst nach dem Mord ins Tal gezogen!“
    „Ich bin jedenfalls strikt dagegen!“, verkündete Berta Pumpa. „Das ist Aberglaube der schlimmsten Sorte! Kein Christ sollte sich je an so etwas beteiligen oder glauben, was er an Auskünften bei solch einer Zusammenkunft bekommt.“ Sie grinste. „Außerdem heißt mein Vater auch Peter!“
    Allgemeines Gelächter lockerte die Atmosphäre wieder etwas auf.
    „Wir können es ihnen nicht einfach verbieten, sie werden heimlich kommen“, behauptete Michael Hofer. „Wir können das Widum daher nur bewachen und jeden, der eindringt, festnehmen.“
    „Dann erfahren wir wieder nicht, wer damals die Platzgrummer getötet hat! Seit mehr als dreißig Jahren rätselt nun der gesamte Ort! Wir sollten diese Chance nutzen!“
    „Nun, Christian, wenn wir sicher sein könnten, dass der Name eines Fremden genannt werden würde, hätten die Meisten von uns wohl kein Problem damit!“
    Reni stellte Brot und Schmalz auf den Tisch.
    „Ich möchte jedenfalls nicht plötzlich erfahren, dass der Mörder aus meiner Familie stammt“, murmelte Jaspers.
    Pfarrer Weißgerber sah in die erhitzten Gesichter seiner Gemeindemitglieder, und Zorn wallte in ihm auf.
    „Was seid ihr nur für wankelmütige Christen? DieseDiskussion ist erbärmlich! Eine Sünde! Wie könnt ihr überhaupt glauben, Satan würde euch zu irgendwelchen Erkenntnissen verhelfen? Bei der Gelegenheit würde er dann auch eure Seele mitnehmen! Nur Gott wird euch die Wahrheit zu erkennen geben, wenn und wann er es für richtig hält!“
    „Darauf, dass er sich dazu durchringt, warten wir schon viel zu lange. Vielleicht sollten wir der anderen Fraktion einmal eine Chance einräumen!“, grinste Dominik dem schockierten Seelsorger ins Gesicht.
    „Mit so etwas treibt man besser keine Scherze! Eine echte schwarze Messe bedeutet, das Böse zu uns einzuladen und sich dauerhaft einnisten zu lassen! Ihr wisst nicht, was ihr tut!“
    In die entstandene Stille hinein rief Frieder: „Das Böse ist doch schon längst hier!“
    „Hallo, Solveigh!“
    „Oh, den Ton kenne ich! Was ist los?“, fragte die Freundin alarmiert.
    „Ich habe Veronika gesehen! Du glaubst nicht wo und in welchem Zustand!“
    „Ich hatte gerade einen schwierigen Patienten. Meine grauen Zellen können so schnell nicht umschalten. Also, wen hast du wo

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