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Steirerkind

Steirerkind

Titel: Steirerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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es nur gut gemeint.«
    »Gut gemeint ist selten gut.«
    »Dann eben nicht«, meinte Sandra. »Hol dir von mir aus den Tod.«
    »Das kann ich Jutta nicht antun.«
    »Was kannst du ihr nicht antun?«
    Bergmann blickte auf. »Na, dass ich nackt auf ihrem Seziertisch liege und …«
    »Lass es gut sein, Sascha«, unterbrach Sandra seine schräge Fantasie, ehe sich das unerwünschte Bild in ihrem Kopf manifestierte, und widmete sich lieber einem Bierdeckel. Solange er noch genügend Energie für seinen schwarzen Humor hatte, musste sie sich wenigstens keine ernsthaften Sorgen um seine Gesundheit machen.
    Die Kellnerin servierte ihre Getränke, während das Wirtsehepaar aus der Küche kam. »Setzen Sie sich doch zu uns«, forderte Sandra sie auf. »Sie auch, bitte«, meinte sie, zur Kellnerin gewandt.
    »Wollen Sie denn nichts essen?«, fragte die.
    »Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich unser Gespräch aufzeichne?«, erwiderte Sandra und platzierte ihr Aufnahmegerät auf dem Tisch.
    Alle drei Zeugen verneinten.
    »Wie ist Ihr Name?«, wandte sich Sandra zuerst an den Wirt.
    »Werner Knobloch.«
    »Geboren?«
    Einer nach dem anderen sprach seine persönlichen Daten aufs Band, ehe Sandra mit der Befragung loslegte.
    Der Wirt bestätigte, woran eigentlich kein Zweifel mehr bestand: dass es sich bei dem Toten um Roman Wintersberger handelte. Die Frauen mussten hingegen passen. Sie hatten es vermieden, sich die Leiche anzuschauen. Alle drei zeigten sich betroffen, dass der Chefcoach tot in ihrer unmittelbaren Nähe gefunden worden war.
    »Er war schon in den 90ern öfters hier. Zum Bootfahren und Forellenessen mit seiner Frau und dem Sohn«, erzählte die Wirtin. Astrid Knobloch hatte das Opfer schon seit ihrer Kindheit gekannt. Nach dem Unfalltod ihres Vaters war Wintersberger immer wieder auch mit ihrem Bruder Tobias und den anderen Schützlingen aus der Skihauptschule Schladming hier aufgetaucht, deren Trainer er damals war. Im Sommer seien sie in der Gegend oft laufen gewesen, erzählte sie weiter. Seitdem Wintersberger als Technik- und Slalomtrainer zum ÖSV gewechselt sei, habe er sich nicht mehr so häufig beim Fischerwirt blicken lassen. Wenn, dann nur, um Tobias zu besuchen, dessen Rennläuferkarriere er von Anfang an gefördert habe. »Er war für den Toby so was wie ein Ersatzvater.«
    »Und wann haben Sie Herrn Wintersberger zuletzt hier gesehen?«, wollte Sandra wissen.
    Wieder war es Astrid Knobloch, die antwortete. »Das muss am Samstag vor Weihnachten gewesen sein. Da war er nachmittags ein, zwei Stunden hier, um mit dem Toby zu sprechen. Worüber, weiß ich nicht.«
    »Haben Sie Ihren Bruder schon von Roman Wintersbergers Tod informiert?«
    »Nein. Inspektor Seitinger hat uns gebeten, die Nachricht vorerst für uns zu behalten, bis die Irene informiert ist«, sagte Astrid Knobloch.
    »Irene Wintersberger? Seine Frau?«
    »Ja, Frau Wintersberger.«
    »Haben Sie ihre Nummer? Wir werden sie dann gleich anrufen«, meinte Sandra. Der Witwe das Unheil telefonisch anstatt persönlich mitzuteilen, war zwar nicht ideal, aber das Wetter machte einen Besuch bei ihr vorerst unmöglich.
    »Meinen Sie, dass sich der Roman umgebracht hat? Oder wurde er gar ermordet?«, fragte Katharina Knobloch.
    »Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen«, antwortete Bergmann. »Hätte er denn einen Grund gehabt, sich selbst zu töten? Oder hatte er Feinde, die ihm nach dem Leben trachteten?« Bergmann blickte fragend in die Runde.
    »Keine Ahnung. Ich hatte schon lange keinen Kontakt mehr mit ihm«, meinte der Wirt als Erster.
    »Ich auch nicht«, warf seine Schwester Katharina ein.
    Astrid Knobloch zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht weiß der Toby ja mehr«, meinte sie.
    »Wer hat denn alles einen Schlüssel für den Schranken bei der Seewigtalhütte?«, erkundigte sich Bergmann.
    »Fast alle, die hier arbeiten und wohnen.« Werner Knobloch nahm seine Finger zu Hilfe und zählte leise vor sich hin. »Sieben insgesamt. Dann noch der Pächter der Hans-Wödl-Hütte, weiter oben am Hüttensee, der Jagd- und Forstbetrieb, die Feuerwehr, die Polizei, Bezirkshauptmannschaft, Müllabfuhr, Winterdienst und keine Ahnung, wer noch alles. Vielleicht kann Ihnen das Gemeindeamt in Gössenberg da weiterhelfen«, meinte der Wirt.
    Schlüssel waren jedenfalls genügend im Umlauf, was die Ermittlungen nicht gerade vereinfachen würde, befürchtete Sandra.
    »Wer war denn in der Nacht vom 23. auf

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