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Steirerkind

Steirerkind

Titel: Steirerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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überhaupt noch irgendwelche Fragen beantworten. Er schaut nicht besonders gut aus …«
    »Vielleicht war sein Fluchtversuch nur eine Kurzschlusshandlung.«
    »Vielleicht …« Sandra wurde von den Martinshörnern zweier herannahender Streifenwagen unterbrochen. Sie stieg aus, um die Kollegen persönlich zu informieren. Auch deren Versuche, die Türen des Evoque mit der Brechstange zu öffnen, scheiterten.
    Keine zwei Minuten nach dem Unfallkommando traf der Rettungswagen am Unfallort ein. Der Notarzt rief den Namen des Verletzten mehrmals durch die Seitenscheibe, was ebenfalls keine Reaktion auslöste. Ohne die Hilfe der Feuerwehr konnte auch er nichts für den bewusstlosen Mann tun.
    »Eine Frage, Herr Doktor«, wandte sich Sandra an den Notfallmediziner.
    »Ja, bitte?«
    »Mein Kollege hat sich vorhin im Auto das Kreuz ziemlich böse verrissen. Er schafft es noch nicht einmal auszusteigen. Könnten Sie ihn vielleicht in der Zwischenzeit behandeln?«
    »Waren Sie in den Unfall verwickelt?« Der Notarzt setzte sich in Bewegung. Sandra folgte ihm zum Rettungswagen.
    »Nicht direkt. Wir haben den Range Rover verfolgt. Der Fahrer wollte sich unserer Einvernahme durch Flucht entziehen«, erklärte sie knapp. »Das mit dem Rücken des Kollegen ist unterwegs passiert. Ist wahrscheinlich nur ein Hexenschuss. Aber bewegen kann sich der Chefinspektor trotzdem kaum.«
    »Schauen wir mal …« Der Notarzt sprang in den Fond des Rettungswagens und suchte nach einer Ampulle.
    »Andreas!«, rief er und winkte den Sanitäter vom Unfallauto herbei. Wenig später schob dieser die Fahrtrage zum Dienstwagen der LKA-Ermittler hinüber und hievte Bergmann nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Arzt aus dem Auto.
    Sandra wurde von einem der uniformierten Kollegen angesprochen, der das Unfallprotokoll aufnehmen wollte. Der Chefinspektor saß keine fünf Schritte von ihnen entfernt mit nacktem Oberkörper auf der Trage, um sich untersuchen zu lassen. Während sie dem Streifenpolizisten vom Unfall berichtete, beobachtete sie, wie die flinken Hände des Mediziners routiniert den Rücken des Chefinspektors abtasteten, ein Stückchen tiefer glitten und den Hosenbund weiter hinunterschoben. Sandra konnte nicht umhin, die Narbe auf Bergmanns rechter Gesäßbacke zu bemerken. Kein Wunder, dass er den beiden Knobloch-Buben das Andenken an seine Schussverletzung nicht hatte zeigen wollen.
    Der Arzt zog die Spritze auf und drückte das Schmerzmittel, das die verkrampfte Muskulatur des Patienten entspannen sollte, in dessen Rücken.
    In Bergmanns Dank mischte sich der Klang des Martinshorns der herannahenden Feuerwehr. Vorsichtig rutschte er von der Trage und zog sich wieder an.
    Während der Unfallort vermessen und fotografiert worden war, hatte Sandra ihre Aussage zum Unfallhergang vervollständigt. Der Feuerwehrkommandant verschaffte sich als Erstes einen Überblick und wies dann routiniert seine Männer an.
    Bergmann ordnete an, den Unfallwagen nach Graz überstellen zu lassen, wo die Kriminaltechniker ihn auf DNA-Spuren untersuchen würden.
    »Vielleicht ist Roman Wintersberger damit an den Steirischen Bodensee gefahren worden«, meinte er zu Sandra gewandt. »Lebendig oder tot«, fügte er hinzu.
    Der schwerverletzte Unfallfahrer lebte noch und würde umgehend ins Diakonissen-Krankenhaus nach Schladming transportiert werden, erfuhren die LKA-Ermittler. Dann brachen sie auf, um die Skifahrer auf ihrer Liste zu vernehmen. Hier gab es für die beiden nichts mehr zu tun.
    Sandra blickte auf die Uhr und stieg ins Auto. Mehr als 20 Minuten würden sie sich nicht verspäten, schätzte sie.
    Bergmanns Rücken ging es offensichtlich besser. Während der Fahrt streckte er sich immer wieder behutsam durch, ließ die Schultern und den Kopf langsam kreisen, wie der Notarzt es ihm geraten hatte. Sandra überlegte, ob sie ihn auf seine Narbe ansprechen sollte. Doch das Klingeln ihres Handys kam dazwischen.
    Miriam war dran.
    »Ich hab die Auskunft vom Kreditschutzverband«, posaunte die Stimme der Kollegin durchs Wageninnere.
    »Schieß los«, sagte Sandra.
    »Gregor Fitzner war vor Weihnachten total pleite. Am 28. Dezember letzten Jahres wurde er buchstäblich in letzter Sekunde mit einer saftigen Finanzspritze vor dem Konkurs gerettet. Im neuen Jahr hat er damit die Forderungen, die bei der Krankenkasse und beim Finanzamt offen waren, beglichen. Immerhin an die 20.000 Euro. Dafür gehört ihm sein Friseurgeschäft nun nicht mehr alleine.«
    »Darf ich

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