Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
Vom Netzwerk:
ent­de­cken ih­ren Benz auf dem
Park­platz vor dem Ho­tel.
    Ih­ren Benz?
    Ob­wohl ich sel­ten dar­auf ach­te, wie
ja­pa­ni­sche Blech­kis­ten aus­se­hen, über­se­he ich ei­gent­lich nie einen Benz. Ich
er­ken­ne di­rekt, dass ich die­sen hier schon ein­mal ge­se­hen ha­be. Und so­gar in
ihm ge­ses­sen ha­be. Das ist das Au­to, in dem Sae­mi mich zum Eldóra­dó ge­fah­ren
hat, um Por­no-Val­di zu tref­fen.
    Kla­re
Sa­che.
    Ich schrei­be mir das Kenn­zei­chen
auf. Will in der Stadt mal über­prü­fen, auf wen die­ser Wa­gen zu­ge­las­sen ist. Ich
per­sön­lich wet­te auf Sig­val­di.
    Al­le im Dorf schei­nen um zwei Uhr
nachts tief zu schla­fen. Kei­ne Be­we­gun­gen im Ho­tel, Nie­mand auf dem Park­platz.
    Lil­ja Rós war­tet im Leih­wa­gen,
wäh­rend ich den Benz fri­sie­re. Zu­erst las­se ich die Luft aus den Rei­fen. Aus ei­nem
nach dem an­de­ren. Sto­ße dann das tol­le Fleisch­mes­ser bis zum Schaft in die
luft­lee­ren Rei­fen.
    Wun­der­bar!
    Mit dem kön­nen uns die un­ge­ho­bel­ten
Mist­ker­le in den nächs­ten Stun­den nicht ver­fol­gen. Das ist si­cher. Auch wenn es
ein Benz ist.

25
    Lil­ja Rós ist völ­lig über­mü­det, als wir
am frü­hen Mor­gen wie­der in die Stadt kom­men. Sie ist den über­wie­gen­den Teil der
Stre­cke ge­fah­ren und macht sich des­halb auf dem di­rek­ten Weg ins Bett, nach­dem
wir die Rei­se­ta­schen in den Flur bug­siert ha­ben.
    Ich kann nicht di­rekt schla­fen
ge­hen. Ich muss mir ein­fach zu­erst die Vi­deos an­se­hen!
    Erst mal fal­le ich aber über die
Vor­rä­te im Kühl­schrank her. Schmei­ße ein paar Ei­er in die Pfan­ne. Toas­te Brot.
Ho­le mir Jo­ghurt und Ap­fel­saft. Neh­me al­les mit ins Wohn­zim­mer und ma­che es mir
vor dem Fern­se­her ge­müt­lich.
    Vor mir lie­gen ein paar Stun­den
Ki­no.
    Es han­delt sich je­den­falls nicht um
Fil­me der Ru­brik »für die gan­ze Fa­mi­lie«. Die meis­ten Ab­schnit­te zei­gen, was
sich im Schlaf­zim­mer ab­spielt. Of­fen­sicht­lich durf­ten sich wäh­rend der Par­tys
ei­ne gan­ze Men­ge Leu­te dort­hin zu­rück­zie­hen, um sich in gu­ter Ge­sell­schaft zu
ent­la­den. Sich im Bett her­um­wäl­zen.
    Ein paar Ge­sich­ter kom­men mir
be­kannt vor. Ab­ge­se­hen von Hal­la. Und dem Pre­mier. Sie sind in ei­nem net­ten
Ab­schnitt zu­sam­men.
    Die Ein­tö­nig­keit geht mir bald auf
die Ner­ven. Die Qua­li­tät des Fil­mes ist auch nicht im­mer die bes­te. Und man
hört nichts von dem, was im Zim­mer ge­sagt wird.
    Dann be­gin­ne ich zu spu­len.
    Zwi­schen­durch gibt es Sze­nen, die
wo­an­ders im Haus auf­ge­nom­men wur­den. Im Wohn­zim­mer oder auf den Flu­ren. So­gar auf der Toi­let­te. Es
gibt die glei­chen Bil­der von Par­tys, bei de­nen die Gäs­te ih­re Klei­dung
an­lie­ßen. Tanz­ten, tran­ken, rauch­ten, et­was für die Na­se nah­men.
    Für die Na­se?
    Ich hal­te das Vi­deo an. Spu­le
zu­rück. Und lang­sam vor­wärts.
    Ja, sie schnupf­ten. Aber kei­nen
nor­ma­len Schnupf­ta­bak.
    Ich be­trach­te die Se­quenz ge­nau­er.
Da sit­zen ein paar Leu­te zu­sam­men im Wohn­zim­mer und zie­hen et­was die Na­se hoch.
Ei­ner nach dem an­de­ren. Ent­we­der wuss­ten sie nicht, dass sie ge­filmt wur­den
oder es war ih­nen egal. Muss­te Koks sein.
    Nein, was se­he ich denn da? Kann das
sein?
    Ich spu­le das Vi­deo wie­der zu­rück.
Las­se es dann wie­der vor­wärts lau­fen. Hal­te das Band an.
    Lil­ja Rós ist auf der Matt­schei­be
deut­lich zu er­ken­nen. Und gra­de da­bei, wei­ßes Pul­ver zu schnüf­feln.
    Die Gu­te über­rascht mich doch im­mer
wie­der. Was war mir nicht im Früh­som­mer durch den Kopf ge­gan­gen? Ge­nau: die
Maus, die sich da­v­on­schleicht!
    Lil­ja Rós ist in meh­re­ren Sze­nen zu
se­hen. An ei­ner Stel­le ver­gnügt sie sich mit Hal­la im ro­sa­nen Gru­sel­ka­bi­nett.
Sie hal­ten sich im Arm und wäl­zen sich auf dem Bett, als sie von et­was ge­stört
wer­den. Hal­la schiebt Lil­ja Rós von sich weg, nimmt einen Pa­ger vom Nacht­tisch,
schaut ihn an, wirft ihn Lil­ja Rós zu, streckt sich dann nach ei­nem an­de­ren
Pa­ger, der ge­nau­so aus­sieht, guckt ihn eben­falls an und fängt dann an zu
te­le­fo­nie­ren. Am En­de des Ge­sprä­ches legt sie sich wie­der auf

Weitere Kostenlose Bücher