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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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den
Schlüs­sel aus dem Me­dail­lon ho­le, das Fach auf­ma­che und
spon­tan laut auf­la­che.
    Im Fach ist
ei­ne Hand­ta­sche. Und sie ist blau.
    Die blaue
Ta­sche!
    Es gibt sie
al­so doch.
    Ich gu­cke
mir ih­ren In­halt an, wäh­rend Lil­ja Rós das Fach ab­schließt. In der Ta­sche
be­fin­den sich ein paar Vi­deo­kas­set­ten. Nichts an­de­res.
Schlie­ße dann die Ta­sche, neh­me den Schlüs­sel und le­ge
ihn wie­der in das Me­dail­lon.
    Lil­ja Rös be­dankt sich
über­schwäng­lich auf dem gan­zen Weg bis zur Stra­ße beim
Fi­li­al­lei­ter.
    Ich un­ter­su­che die Vi­deo­kas­set­ten
ge­nau­er, als wir wie­der bei Lil­ja Rös zu Hau­se sind.
Sie sind al­le un­be­schrif­tet.
    »Komm, wir gu­cken mal rein«, sa­ge
ich.
    Lil­ja Rös wird ver­le­gen. »Ich ha­be
aber kei­nen Vi­deo­re­cor­der«, ant­wor­tet sie.
    »Echt nicht?«
    Un­glaub­lich! Da hat man die Vi­deos
in den Hän­den und kann nicht se­hen, was für
Ma­te­ri­al auf ih­nen ist.
    Ver­dammt noch mal!
    »Okay.« Ich ver­su­che, ru­hig zu
blei­ben. »Dann müs­sen wir da­mit wohl war­ten, bis wir
wie­der in der Stadt sind.«
    »Und ei­gent­lich ha­be ich gar kei­ne
Lust, sie an­zu­se­hen.«
    »Hast du ja wohl auch schon, nicht
wahr?«
    »Ein paar Aus­schnit­te.«
    »Und den Rest hast du sel­ber
ge­filmt?«
    Sie lässt den Kopf hän­gen.
    »Was ist denn ei­gent­lich da drauf?
Au­ßer Hau­kurs Star­auf­tritt, mei­ne ich?«
    »Ach, Fil­me von Hal­las Par­tys.«
    »Und?«
    »Sze­nen aus dem Schlaf­zim­mer.«
    »Mit
Hal­la?«
    »Nein,
haupt­säch­lich mit an­de­ren Leu­ten.«
    »Viel­leicht
mit dir?«
    »Nein.«
    »Okay.«
    Sie über­legt kurz und fügt dann
hin­zu: »Je­den­falls nicht wis­sent­lich mit mir.«
    »Na, das
wird sich dann ja zei­gen.«
    Wir fan­gen an, un­ser Ge­päck
zu­sam­men­zu­su­chen. Das geht schnell, denn wir hat­ten uns kaum die Zeit ge­nom­men,
un­se­re Sa­chen aus­zu­pa­cken. Dann geht Lil­ja Rós ins Ar­beits­zim­mer und fuhr­werkt
dort her­um, wäh­rend ich mir noch einen Rie­sen­be­cher Kaf­fee ho­le.
    Et­was spä­ter kommt sie wie­der in die
Kü­che. »Warst du am Com­pu­ter?«, fragt sie.
    Es hat kei­nen Sinn, zu lü­gen. »Ja«,
ant­wor­te ich. »Warum hast du nicht um Er­laub­nis ge­be­ten?«
    »Weil du
ge­schla­fen hast.«
    Sie macht ein merk­wür­di­ges Ge­sicht.
Sie guckt mich mit ei­ner Mi­schung aus Arg­wohn und Angst an.
    »Ich woll­te dich nicht we­cken. Du
hast heu­te Mor­gen so fest ge­schla­fen«, fah­re ich fort.
    »Ach ja?«
    »Ich konn­te nicht mehr schla­fen. Und
ich hat­te nichts an­de­res zu tun.«
    »Hast du
et­was Neu­es in den Ta­ge­bü­chern ent­deckt?«
    »In wel­chen Ta­ge­bü­chern?«
    »Na­tür­lich in Hal­las. Du hast sie
doch heu­te Mor­gen ge­le­sen.«
    »Wo­her
weißt du das?«
    »Der
Com­pu­ter spei­chert von sel­ber Ko­pi­en des­sen, was zu­letzt auf dem Bild­schirm
war. Al­le fünf Mi­nu­ten.«
    »Ach ...«
    »Ich ha­be neue Ko­pi­en von Hal­las
Ta­ge­bü­chern ge­fun­den, die sie in den letz­ten Mo­na­ten, be­vor sie ge­stor­ben
ist, ge­schrie­ben hat. Sie wur­den heu­te Mor­gen ge­spei­chert, als du sie ge­le­sen
hast.«
    »Ach so.«
    Sie guckt
mich im­mer noch an.
    »Nein«, be­ant­wor­te ich schließ­lich
ih­re Fra­ge. »Ich ha­be nichts Neu­es ge­fun­den, was wich­tig wä­re. Au­ßer, was sie
über Sig­val­dis Dro­hun­gen ge­schrie­ben hat­te. Und die Ge­schich­te mit dem Pa­ger.«
    »Mit dem
Pa­ger?«
    »Ja, er­in­nerst du dich nicht? Die
Sa­che mit dem Pa­ket, das du am Bus­bahn­hof ab­ge­holt hast?«
    »Ach, das.«
    »Fan­dest du
das nicht auch merk­wür­dig?«
    »Ja.«
    »Hast du je­mals her­aus­ge­fun­den, wer
das Pa­ket ge­schickt hat?«
    »Nein.«
    Lil­ja Rós setzt sich an den
Kü­chen­tisch, wo wir war­ten, bis es zwei Uhr nachts ist. Dann wol­len wir los
und wie­der nach Hau­se in die Stadt fah­ren.
    »Was ma­chen
wir mit den Män­nern?«, fragt Lil­ja Rós. »Die schal­ten wir noch für ei­ne Wei­le
aus, be­vor wir fah­ren.«
    »Wie?«
    Ich ste­he
auf, ge­he zum Kü­chen­tisch und öff­ne die Schub­la­de, wo das Be­steck ver­wahrt
wird. »Das wird sich zei­gen«, ant­wor­te ich und lä­che­le zu­frie­den, als ich das
schar­fe Fleisch­mes­ser ent­de­cke.
    Wir

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