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Stella Cadente - Niemals darf es sein

Stella Cadente - Niemals darf es sein

Titel: Stella Cadente - Niemals darf es sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justine Copper
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spüre, dann ist da etwas. Ich fühle mich zu dir hingezogen. Wenn ich in deiner Nähe bin, dann will ich dich küssen, dich berühren, deinen Körper, alles an dir. Ich will dich riechen, in dir versinken. Und ich weiß, dass du es auch fühlst. Du willst mich in dir aufnehmen, das weiß ich. Zwischen uns ist Anziehung und Begehren, Lili. Wir könnten ein leidenschaftliches Feuer entfachen, das die Welt zum Wanken bringen würde. Ich will dich, Lili. Und wenn du dich traust, dann überzeuge dich selbst, dass es so ist.« Er packte ihre Hand und legte sie in seinen Schoß. Es gab nicht den geringsten Zweifel, dass er sie wollte. Doch diese Gewissheit betrübte und erschreckte Lili nur noch mehr. Langsam zog sie ihre Hand zurück.
    » Du spürst es auch, Lili. Ich kann es dir ansehen. Wir beide spüren es. Wie kannst du nur glauben, dass ich so nach dir hungern könnte, wenn du meine Schwester wärst? Wie kannst du mir unterstellen, dass sich mein Verstand und mein Körper so in dir täuschen? Wenn du meine Schwester wärst, dann würde ich nicht so empfinden, das garantiere ich dir! Was auch immer dich glauben lässt, mein Vater sei auch dein Vater, so lass dir von mir gesagt sein: Du liegst falsch! Hörst du? Du irrst dich!«
    Lili wusste nicht, was sie denken sollte. Sie wusste nur, dass er in e inem Punkt recht hatte: Sie wollte ihn, daran hatte sich nichts geändert, und das würde es auch nicht. Niemals. Sie wünschte sich nichts mehr, als dass Matteo mit allem so recht hatte wie in diesem Punkt. Und sie hoffte schmerzlich, dass seine eigene Überzeugung stark genug war, um die Nacht in ihrem Zimmer zu bleiben.
    In Matteos Augen spiegelte sich Lilis eigenes Ve rlangen, und er hob seine Hand, um ihre Wange zu berühren. Dort verweilte sie einen Augenblick und er betrachtete sie dabei zärtlich. Auch Lili wandte ihren Blick nicht von ihm. Es war so wunderbar und schrecklich zugleich, ihn anzusehen und seine Nähe zu spüren, dass es sie innerlich beinahe zerriss. Sein Daumen strich sanft über ihre Lippen, die er eben noch so begehrlich geküsst hatte, und Lili schloss erwartungsvoll ihre Augen. Seine Hand verschwand aus ihrem Gesicht. Jeden Augenblick erwartete sie Matteo an ihrer Seite, in ihrem Bett, seine Lippen auf ihren und seine liebkosenden Hände auf ihrer Haut. Das Gewicht auf der Matratze verlagerte sich ein wiederholtes Mal.
    Noch bevor Lili begriff, dass er nicht mehr da war, hörte sie, wie ihre Zimmertür geschlossen wurde. Matteo ha tte sie und ihr Verlangen in der Dunkelheit der Nacht alleine gelassen.
     
    L ili ging es schrecklich. Die ganze Nacht hatte sie wach gelegen, geweint wie ein kleines Mädchen und versucht herauszufinden, was ihr mehr Schmerz bereitete: Matteos Nähe und ihre körperliche Reaktion darauf, oder seine Zurückweisung. Sie war zu keinem Ergebnis gekommen. Ihr war nur klar, dass sie sich in jedem Fall auf dünnem Eis befand. Die Frage war nicht mehr, ob sie einbrach, sondern nur, wann es passierte. Doch dagegen musste sie etwas unternehmen. Sie hatte viel zu lange untätig herumgesessen. Sie hatte geglaubt, es würde ausreichen, sinnlose Fragen zu stellen und im Internet nachzuforschen, um mehr über Paolo Vincelli herauszufinden. Aber das war einfältig und faul gewesen. Es war an der Zeit, die Dinge aktiv in die Hand zu nehmen und endgültig Klarheit zu schaffen. Doch dafür musste es ihr zunächst gelingen, ihr Bett zu verlassen und Matteo gegenüberzutreten. Der erste Teil ihres Plans gelang ihr nur unter Zwang, angetrieben von sich selbst und ihrem Bedürfnis nach einer Dusche.
    Auf dem Weg ins Badezimmer bemerkte Lili eine kleine Packung, die auf ihrem Schreibtisch lag. Sie wusste genau, dass sie nicht ihr gehörte, also musste Matteo es ihr dort hinterlassen haben.
    Lilis Hals war wie zugeschnürt, als sie das Päc kchen in die Hände nahm.
    Es war ein Schwangerschaftstest.
    Matteos Rationalität was diesen Punkt anging, erschreckte und erleichterte Lili gleichermaßen. Endlich jemand, der die Dinge in die Hand nahm, etwas, wozu sie selbst bislang nicht in der Lage gewesen war.
    Mit zitternden Fingern saß Lili etwas später auf dem Badewannenrand und wartete das Ergebnis ab. Das Ergebnis, das ihr gesamtes Leben zerstören konnte. Aus der Beschreibung, die glücklicherweise auch auf Englisch vorhanden war, wüsste sie, dass das Ergebnis binnen fünf Minuten auf dem Test abzulesen war.
    Und so viel stand fest: Es waren die längsten fünf Minuten ihres Lebens.
    Als es

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