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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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windenden Masse. Dann drehte er sich zu Sten um, das Gesicht dunkel vor Zorn. Und diese Augen sie suchten mit flackerndem Blick nach ihm. Sten wußte, wenn sie je zur Ruhe kamen, würde es aus mit ihm sein.
    Jetzt kamen sie wieder, rollten und rollten und schnitten einen rauchenden Pfad quer über den Fußboden. Dann hoben sie sich, suchten nach seinen eigenen, weit geöffneten Augen und brannten sie aus.
    Sten erwachte heftig keuchend und in kalten Schweiß gebadet. Er torkelte ins Bad und würgte über der Toilette. Er kniete lange dort und kam sich des dummen Alptraums wegen lächerlich vor, hatte jedoch Angst, zurück ins Bett zu kriechen und eventuell weiterzuträumen.
    Ein leises Rascheln, die parfümierte Wärme von Cind.
    »Ist schon wieder in Ordnung«, sagte er.
    »Sieht ganz so aus. Ich finde öfters völlig gesunde und glückliche Menschen zusammengekrümmt würgend auf dem Badezimmerboden.«
    »Ist gleich wieder gut... einen Augenblick noch.«
    »Bestimmt. Jetzt hör auf zu streiten, Kleiner, sonst kriegst du richtig Ärger.«
    Sie hievte ihn hoch, zog ihn aus und schob ihn unter die Dusche. Die kalten Nadelstiche brachten ihn rasch wieder zu vollem Bewußtsein, wuschen den Schweißfilm von ihm ab wie altes Fett. Dann wurde das kalte Wasser heiß und ließ ringsum dichte Dampfwolken aufsteigen. Cinds nackte Gestalt kam durch die Wolken auf ihn zu, bewaffnet mit Seife und einem rauhen Schwamm.
    »Dreh dich um«, sagte sie. »Ich fange mit deinem Rücken an.«
    »Kann ich doch selbst machen«, erwiderte Sten und streckte die Hand nach der Seife aus.
    »Ich sagte, dreh dich um!« Sie rieb mit dem noch rauhen Schwamm über seine Brust.
    »Autsch! Schon gut, schon gut! Du hast gewonnen!« Er drehte sich um.
    »Falls es dir noch nicht aufgefallen ist«, sagte Cind. »Ich gewinne immer.«
    Sie machte den Schwamm naß, seifte ihn ordentlich ein und fing an zu schrubben.
    Es fühlte sich herrlich an. Er vergaß diese Augen.
    Später, als Sten in frischem Bettzeug gegen einige Kopfkissen gelehnt an dem heißen, würzigen Tee nippte, den Cind in der Botschaftsküche bestellt hatte, hörte er draußen den Wind durch die Straßen von Rurik heulen. Eigenartigerweise fühlte er sich jetzt ganz friedlich. Gemütlich.
    Cind hockte sich neben ihm auf das Bett. Sie hatte ein weiches, sehr buntes Gewand um sich geschlungen. Ihre sonst so sanft geschwungenen Brauen zogen sich zusammen, als sie über Stens Traum nachdachte.
    »Hast du dich schon jemals gefragt, was geschehen wäre, wenn der Imperator niemals zurückgekommen wäre?« fragte sie.
    Sten schüttelte den Kopf. »Das kommt mir wie ein noch schlimmerer Alptraum vor. Es ging ganz schön drunter und drüber, falls du dich noch daran erinnerst.«
    »Ich erinnere mich nur zu gut. Du hast recht, es ging drunter und drüber. Der springende Punkt ist doch der, daß wir etwas dagegen unternommen haben. Alle trugen soviel Hoffnung in sich, eine Vorstellung, wie die Zukunft aussehen sollte.«
    »Glaubst du denn, wir hätten jetzt keine Zukunft mehr?
    Zugegeben, die allgemeine Lage ist angespannt. Aber wenn wir dieses Tal erst einmal durchschritten haben -«
    »Dann wird alles wieder normal?« unterbrach ihn Cind.
    »Sag mir, was normal ist, Sten. Ich bin jung. Ich weiß kaum etwas von den wunderbaren Tagen vor dem Krieg gegen die Tahn.«
    »Sei nicht so sarkastisch.«
    »Du weichst meiner Frage aus.«
    »Also schön. Es war nicht gerade das Paradies.«
    »Was war es dann?«
    Stens Gesichtsausdruck wurde kläglich. »So ähnlich wie jetzt, muß ich zugeben. Bis auf ... es war einfach mehr von allem da.«
    »Damals waren alle glücklicher, hm? Die Leute hier auf Jochi zum Beispiel, sie waren viel glücklicher, oder? Klar, sie hatten diesen Khaqan, der sie unter der Knute hielt, aber sie hatten immerhin volle Bäuche. Das machte es erträglich. Der reinste Himmel für die Unterdrückten.«
    »Du bist schon wieder zynisch.«
    »Du weichst mir schon wieder aus.«
    »So funktionieren die Dinge eben«, sagte Sten. »Jemand muß die Führung übernehmen, die Dinge am Laufen halten.
    Leider kommt es hin und wieder vor, daß dieser Jemand ein Drecksack ist, ein Tyrann.«
    »Wie der Khaqan?«
    »Ja. Wie der Khaqan.«
    »Wie Dr. Iskra?«
    »Besonders wie Dr. Iskra. Der Khaqan konnte wenigstens die Entschuldigung vorweisen, alt, senil und verrückt zu sein.«
    »Aber wir haben den Befehl, den Leuten hier diesen Iskra in den Rachen zu stopfen«, sagte Cind, »obwohl wir wissen, daß er

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