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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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stellten sich wieder ein. Das Bier und der Alk auf dem Tisch verschwanden.
    Er rülpste höflich, erhob sich und bahnte sich seinen Weg zwischen den Tischen hindurch auf den Ausgang zu, dicht gefolgt von Sten.
    Plötzlich versperrte ein sehr großer Vierfüßler, dessen graue Haut aussah, als könnte man einen akzeptablen gepanzerten Schutzanzug daraus herstellen, Alex den Weg. Das Wesen leerte den riesigen Kunststoffballon, an dem es geschnüffelt hatte, und schleuderte ihn in eine Ecke. Jedes seiner - oder ihrer? - drei Augen schielten in eine andere Richtung, bevor sie sich schließlich auf Kilgour konzentrierten. Das herumfuchtelnde Armpaar des Wesens krümmte sich.
    »Menschen! Menschen mag ich nicht!«
    »Ich auch nicht«, entgegnete Alex gelassen.
    »Du Mensch.«
    »Nein.«
    »Was du?«
    »Ich bin ein Pinguin. Von der Erde. Ein kleiner glitschiger ängstlicher Vogel, der sich von Heringen ernährt.«
    Sten ging im Geiste sämtliche NH-Handbücher durch und versuchte das Wesen zu identifizieren. In seinem Gedächtnis hatte nichts vier Beine, drei Augen, zwei Arme, ein beschränktes Hirn - es sei denn, was nicht ganz abwegig schien, das Geschöpf war benebelt -, war zweieinhalb Meter groß, wog mehrere Trillionen Kilo und hatte eine furchtbar schlechte Einstellung seiner Umwelt gegenüber.
    Ach ja. Und verkümmerte Klauen am Ende der Arme.
    Das Wesen tat Sten sogar ein wenig leid.
    »Du nicht Pinguin.«
    »Und woher willst du das wissen, Kumpel? Du siehst nicht gerade wie ein leidenschaftlicher Pinguin-Sexperte aus.«
    »Du Mensch.«
    »Hör mal zu, mein Sohn. Du bist müde. Du hast ein bißchen zuviel... geschnüffelt, geschnorchelt, geschluckt oder von mir aus auch gesaugt. Setz dich brav hin, und ich spendiere dir noch einen schönen neuen Ballon.«
    »Kann Menschen nicht leiden! Mach kurzen Prozeß mit denen! Erst mit dir, dann mit ihm!«
    »Na schön«, sagte Kilgour. »Sten, du bist mein Zeuge und erzählst es meiner guten Mama, daß ich es nicht drauf angelegt habe, wie früher, als ich noch ein junger Springinsfeld war.«
    »Ich sage es ihr.«
    »Ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen kann.«
    Das Wesen wollte Kilgour am Hals packen, sowenig Hals der untersetzte Mann auch zu bieten hatte.
    Kilgours Hände legten sich um die Arme des Wesens, ungefähr dort, wo bei einem Humanoiden die Handgelenke wären. Dann drückte er nach unten. Das Wesen quakte vor Schmerzen auf und ging - ungefähr so unelegant wie ein Kamel von der Erde - auf das nieder, was möglicherweise seine Knie waren. Kilgour, der noch immer die >Handgelenke< des Wesens gepackt hielt, machte einen Schritt nach vorne, und der Vierfüßler rutschte nach hinten in eine ziemlich platte Sitzposition.
    »So«, sagte Alex. »Jetzt hast du mal gesehen, wie weit man mit Pazifismus kommt, wenn man dabei sein Köpfchen ein bißchen anstrengt.«
    »Sind Sie endlich fertig mit Spielen, Mr. Kilgour?«
    »Ich bin soweit, Admiral. Aber erst muß ich meinem Freund seine Runde spendieren. Versprochen ist versprochen.«
    Kilgour, ein aufrechter und ehrenhafter Mensch von der Schwerwelt Edinburgh, Stens langjähriger treuer Freund und Komplize sowie einer der am besten ausgebildeten Elitekämpfer des Imperiums, hielt sein Wort und spendierte dem jetzt ruhiggestellten Monster einen Ballon, bevor sie sich auf den Weg machten. Sie hatten noch einen Inspektionsgang an Bord des Imperialen Schlachtkreuzers Victory vor sich.
    »Es liegt nur am Hebel«, war alles, was Kilgour Sten dazu zu sagen hatte. »Das gleiche, wie wenn man ein Telefonbuch zerreißt.«
    »Was ist denn ein Telefonbuch?«
    »Das ist schon ein mordstolles Schiff«, sagte Alex drei Stunden später.
    »Jawoll«, pflichtete Sten ihm bei. Er nahm die Sensorenhaube ab und unterbrach seine Überprüfung der tertiären und der Reserve-Zielerfassungs-Systeme der Victory.
    Bevor er wieder zu sprechen anfing, ließ Alex seinen Blick durch den Raum schweifen. Es befanden sich keine Besatzungsmitglieder in Hörweite, und das Bordkom war nicht eingeschaltet.
    »Vielleicht werde ich ja alt und tatterig«, setzte er dann vorsichtig an, »aber so wie dieser Kahn hier aufgedonnert ist, das sieht verdammt nicht so aus wie - in der guten alten Zeit.«
    »Du meinst vor dem Attentat auf den Imperator?«
    »Genau«, erwiderte Kilgour. »Das ist für den alten Imp alles eine Spur zu protzig und flitterig. Oder ist mir einfach nur die Vergangenheit besser in Erinnerung, als sie wirklich war?«
    »Ich habe das gleiche

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