Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Gedanken.
    Der Sturm war vorüber, und die Sterne glitzerten kalt am Himmel.
    Kilgour starrte hinauf, mit Augen, die weiter sahen als bis zu den Rändern des Lupus-Clusters, weit hinein in den interstellaren Raum, in Richtung jener unsichtbaren Galaxie, die seine Heimatsonne und seinen Heimatplaneten beherbergte.
    Edinburgh - wo er Lord Kilgour von Kilgour war, mit seinen Schlössern, Ländereien und Fabriken.
    Eine karge 3G-Welt, die aus den Männern und Frauen, die dort lebten, ganz besondere Menschen formte.
    Plötzlich beschlich ihn das Gefühl, daß er diese Welt niemals wiedersehen würde.
    >Und wenn schon<, riß er sich zusammen. >Als du in die Dienste des Imperators getreten bist, hast du da etwa nicht gewußt, daß es dich wahrscheinlich ins Grab bringen wird, so wie deinen Bruder Kenneth? Oder bestenfalls zum Krüppel macht, wie Malcolm?
    Ja, schon gut. Aber die Erkenntnis, daß man den Tod des Imperators nicht mehr miterleben wird, fällt schon schwer.
    Willst du denn lieber in deinem Bett sterben, nach vielen Jahren, die Gedanken vollends in der Vergangenheit verloren, mit halbverfaultem Körper, als schnaufender Graubart ?<
    Alex zitterte, als er alle Wege im Geiste vor sich sah, und alle führten sie zu seinem Tod.
    Er zitterte, aber nicht vor Kälte.
    Dann drehte er sich um und ging wieder zu seiner Unterkunft zurück.
    >Wenn der Tod kommt<, war sein letzter Gedanke, >dann kommt er eben. Wie hatten die alten Jann immer gesagt? So sei es.
    Doch bis dahin haben wir noch einen Krieg zu führen.<

Kapitel 11
    Dusable war noch ein E-Jahr von seinen im vierjährigen Rhythmus stattfindenden Wahlen entfernt. Auf dem Spiel standen: das Amt des Tyrenne und zwei Drittel der Sitze des Rats der Solons.
    Überall auf dem großen, dichtbevölkerten Planeten - der einen wichtigen Umschlagplatz für Waren aller Art darstellte und in mehrfacher Hinsicht der Mittelpunkt des Cairene-Systems war wurde hitzig über die bevorstehenden Wahlen diskutiert. Selbst die große Neuigkeit, daß der Imperator den Verräter Sten jagte, war in den lawinenartig anschwellenden Nominierungen und Spekulationen untergegangen, die die
    Nachrichtensendungen füllten.
    Jedermann, vom Klempner bis zum
    Industriemagnaten, versuchte die Nase politisch in den Wind zu halten. Eltern diskutierten die Chancen von Tyrenne Walsh und Solon Kenna beim
    Abendessen. Joygirls und Joyboys verbreiteten bei den Polizisten ihrer Bezirke bösartige Gerüchte noch schneller als sonst. Die Bezirksleiter zählten ein ums andere Mal die versprochenen Stimmen. Schmierige Betrüger beschäftigten sich mit Eintragungen in Friedhofsregistern. Sogar die Kinder wurden aus den Kindergärten weggeholt, um in den Bezirken nach Skandalen zu schnüffeln.
    Politik war eben ein großes Geschäft, wie der Ewige Imperator gerne sagte. Auf Dusable war es das einzige.
    Diese Welt drehte sich um den Protektionismus.
    Unwahrscheinlich, daß es auch nur ein Wesen auf Dusable gab, dessen Existenz nicht davon abhing.
    Polizisten wurden von ihren
    Abschnittskommandanten zu gutbezahlten
    Prügeleien im Umfeld der Wahl aufgefordert.
    Geschäftsinhaber bestachen Inspektoren, um ihre Lizenzen zu erhalten. Die Gewerkschaften machten ihren Einfluß auf die Verteilung besonders gepolsterter Jobs geltend. Sogar Tellerwäscher verkauften ihre Stimmen, um Chefköche zu werden.
    Und Topf Schrubber bezahlten Unsummen, nur um weiterschrubben zu dürfen.
    Kurz gesagt, Duable war der korrupteste Planet des Imperiums. Aber auf seine Weise funktionierte das System. Für einen Bürger, der vorsichtig genug war, immer auf das richtige Pferd zu setzen, bestand die sichere Chance, ein glückliches Leben zu führen.
    Nur die Verlierer schmiedeten Komplotte und drohten damit, "die Mistkerle rauszuschmeißen".
    Als der Ewige Imperator seine lange,
    komplizierte Rückkehr aus dem Grabe absolviert hatte, hatte ihm eine Wahl auf Dusable den ersten Schritt zurück in Richtung Thron ermöglicht. Diese Schuld hatte er seither vielfach beglichen.
    So verdankten Walsh und Kenna ihren
    derzeitigen, unangemessenen Status dem nicht unbeträchtlichen politischen Instinkt des Imperators.
    Er hatte die sichere Wiederwahl von Tyrenne Yelad verhindert - einem Mann, der immerhin über dreißig Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der
    Stimmenmanipulation und Wahlfälschung verfügte.
    Aber der Imperator war ein glühender Anhänger des alten, ungeschriebenen Gesetzes der Politik, das da lautete: "Er, der schon vor Chicago auf meiner

Weitere Kostenlose Bücher