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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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herum. Archie drehte den Türknauf und stieß die Tür einen Spalt weit auf.
    »Was soll das?«, fragte Henry.
    »Wart ab«, sagte Archie.
    Nichts geschah.
    Dann flogen die Fliegen eine nach der anderen ins Haus.
    Henry sah Archie stirnrunzelnd an. »Mrs. Beaton«, rief er durch den Türspalt. »Hier ist die Polizei. Alles in Ordnung da drin?«
    Gekühlte Luft sickerte aus dem Haus ins Freie.
    »Mrs. Beaton?«, rief Archie. »Hier ist Detective Sheridan.« Er sah zu Henry hinüber. »Bei mir ist Detective Sobol. Wir kommen jetzt rein und sehen nach Ihnen, okay?«
    Archie öffnete die Tür und ging hinein. Henry folgte ihm. Es gab keine Diskussion. Ob sie einen hinreichenden Grund hatten, würde sich zeigen.
    Archie blinzelte und versuchte, sich an das trübe Licht und den jähen Temperatursturz anzupassen. Bei seinem ersten Besuch hier war es nicht so kalt gewesen. Er bekam eine Gänsehaut auf den Armen. Als er Licht machte, fiel der Unterschied in der Beleuchtung kaum auf.
    Die Augen taten ihm weh vom angestrengten Schauen.
    Der Sessel im Wohnzimmer war leer. Mrs. Beatons Gehhilfe stand allein auf der anderen Seite des Beistelltischs, außer Reichweite ihres Sitzplatzes.
    Im Haus war das Dröhnen der Klimaanlage leiser als draußen. Archie lauschte. Und dann hörte er es: das Summen der Fliegen. Er konnte sie jetzt auch sehen, da er sich an das dämmrige Licht gewöhnt hatte – eine schwarze Wolke, wo sie sich im Wohnzimmer der Beatons neu gesammelt hatten.
    Die Fliegen verharrten kurz dort, und dann schwenkten sie, als hätten sie eine gemeinsame Entscheidung getroffen, nach links in den Flur zum hinteren Teil des Hauses.
    Archie wurde flau im Magen.
    »Mrs. Beaton?«, rief er wieder. Er sah nach Henry. Henrys Miene war grimmig, er hatte die Waffe gezogen. Schweißflecken zeichneten sich auf seinem anthrazitfarbenen T-Shirt ab, wo sich die Riemen des Schulterholsters am Rücken kreuzten. Er hinkte jetzt nicht, zu viel Adrenalin.
    Archie spähte durch das Wohnzimmer in den Flur. Es gab eine Tür links und rechts, und am Ende einen Wäscheraum. Eine der Türen war nur angelehnt, und Archie konnte dahinter ein Badezimmerschränkchen sehen.
    Die Fliegen waren vor der anderen Tür.
    Das Schlafzimmer.
    »Polizei«, rief Archie. »Ist jemand da?«
    Er sah, wie Henry seine Waffe entsicherte.
    Sie konnten natürlich Unterstützung anfordern und warten, aber Archie stellte sich vor, wie der Anruf verlaufen würde. Hinreichender Verdacht? »Fliegen«, würde er sagen. »Und es ist zu still.«
    Nein.
    Er und Henry schlichen an der Wand den Flur entlang. Als sie das Bad erreichten, stieß Archie die Tür auf und trat einen Schritt zurück. Die Tür knarrte, prallte an einen Türstopper und blieb offen stehen. Er hörte, wie ein Handtuch von einer Halterung rutschte und auf dem Boden landete. Sie warteten einen Moment. Archie konnte seinen eigenen Pulsschlag hören.
    Dann traten sie mit erhobener Waffe vor die offene Tür.
    Das Badezimmer war klein: Toilette, Waschbecken, Dusche. Handgriffe aus Metall waren neben der Toilette und in der Dusche angebracht worden. Eine alte Tapete hatte man mit einer Schicht fröhlicher gelber Farbe überstrichen, aber die Tapete warf Blasen, wo Wasser durch die Decke gesickert war. Der Toilettenkasten und die Ablage des Waschbeckens waren gerammelt voll mit Parfümfläschchen und Make-up-Dosen. Ein dunkelgrünes Handtuch lag auf dem Boden.
    Sie wandten sich der Tür gegenüber zu. Archie sah zu, wie Henry den Türknauf drehte. Die Tür war nicht abgesperrt. Um Archies Kopf schwirrten Fliegen.
    Er nickte Henry zu, und der hämmerte an die Tür. So konzentriert wie jetzt, mit angespannten Muskeln und vom Adrenalin gerötetem Gesicht, sah Henry wieder ganz wie der Alte aus.
    »Mrs. Beaton«, rief Archie abermals. »Hier ist die Polizei. Wir kommen rein.«
    Falls sie wirklich nur ein Nickerchen machte, stand ihr eine Überraschung bevor.
    Archie hielt seine Waffe bereit, als Henry der Tür einen kräftigen Stoß versetzte. Sie schwang auf und krachte an die Innenwand.
    Die Wände waren überladen mit gerahmten Fotos, Drucken von imposanten Landschaften, nach Zahlen gemalten Bergen und fein gestickten Porträts von stoisch dreinblickenden Corgis. Auf dem Teppich lag überall Kleidung herum. Auf den Nachttischen drängten sich fettverschmierte Wassergläser, Taschenbücher, Zeitschriften und leere Kartons von Papiertüchern. Zwei Betten standen nebeneinander. Eins war frisch gemacht, es war die

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