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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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kommt etwas plötzlich. Wissen Sie, wir haben damals auf einen Anruf gewartet. Aber es hat sich nie jemand von Eriks Freunden gemeldet.«
    Kathrin fühlte ihr schlechtes Gewissen. Natürlich hatten sie seinerzeit Angst gehabt, den Eltern ihres toten Freundes gegenüberzutreten. Lediglich eine Beileidskarte hatten sie auf den Weg gebracht.
    »Tut mir leid. Ich glaube, wir hatten alle mit uns selbst zu tun.«
    »Wann möchten Sie denn kommen?«
    Kathrin war dankbar, dass Frau Stein nicht weiter in der Wunde bohrte.
    »Morgen Vormittag?« Gleichzeitig sah sie Amelie und Heinrich an. Beide nickten.
    Sie lauschte, dann hielt sie das Mikrofon ihres Handys zu.
    »Sie sind tagsüber bei Freunden und schlagen 18 Uhr vor.«
    Während Amelie erneut bestätigte, schüttelte Heinrich seinen Kopf.
    »Okay, 18 Uhr«, sagte Kathrin zu Eriks Mutter.
    Dann nahm sie sich ein Herz und getraute sich, die Frage zu stellen, die die Freunde so sehr beschäftigte.
    »Frau Stein, können Sie sich erinnern, ob damals ein Fingerring bei Erik gefunden wurde?«
    »Da war kein Ring. Warum?«
    »Ich erkläre es morgen, ja? Entschuldigen Sie bitte die Frage.«
    »Wundert mich aber nicht, dass kein Ring da war.«
    »Was? Warum?«
    »Mehrere seiner Finger waren doch abgetrennt worden.«
    Carolin Stein hörte sich sehr nüchtern an, als sie davon berichtete. So, als hätte sie längst ihren inneren Frieden mit den Geschehnissen von damals geschlossen. Oder hatte sie nur gelernt, den Tod ihres Sohnes zu verdrängen?
    »Ach ja. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.«
    »Ich weiß allerdings nicht, ob ich bis morgen das Haus wieder in Ordnung habe. Bei uns wurde vor ein paar Tagen eingebrochen, wissen Sie. Die Polizei ist gerade zur Tür raus und hat endlich wieder alles freigegeben. Mein Mann ist noch ganz durcheinander deswegen. Wo es ansonsten hier eine solch ruhige Gegend ist.«
    »Kein Problem, Frau Stein. Wir sehen uns dann morgen, ja?«
    »Ich freue mich sehr, Sie wiederzusehen, Kathrin. Und ich bin neugierig, was aus Ihnen geworden ist. Erik hat immer so gut von Ihnen gesprochen, und natürlich von Amelie. Haben Sie noch Kontakt zu ihr?«
    »Sie wird mich morgen begleiten, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Oh, das ist aber schön. Natürlich ist es mir recht. Dann bis morgen!«
    Kathrin legte auf und berichtete.
    »Warum hast du wegen des Einbruchs nicht nachgehakt?«, wollte Heinrich wissen.
    »Das machen wir morgen in Ruhe. Ich musste mich schon überwinden, um wegen des Rings zu fragen.«
    »Ich hatte mich auch nicht mehr daran erinnert, dass seine Finger abgerissen wurden.«
    »Der Ring könnte also an den Gleisen verlorengegangen sein«, konstatierte Amelie.
    »Das bringt uns irgendwie nicht weiter«, sagte Kathrin enttäuscht. »Es spielt auch keine Rolle, ob dieser ominöse Mann meiner Tochter den Originalring gegeben hat oder ein Duplikat. Die wichtigere Frage ist: Wer ist dieser Mann?«
    »Erik«, behauptete Heinrich erneut.
    »Nein!«, antwortete Kathrin und wiederholte: »Erik ist tot.«
    Ratlos lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück.
    »Wer könnte noch davon wissen?«
    »Was ist mit diesem Polizisten von damals? Wie hieß der noch mal? Kron? Oder Kroll?«
    »Der? Der war ja wohl selten dämlich. Der hatte einen Heidenrespekt vor meinem Vater und hat uns alles geglaubt, was wir ihm aufgetischt haben.«
    »Was, wenn er auf eigene Faust weiterermittelt hat?«
    »Warum hätte er das tun sollen?«
    »Vielleicht ist er auf neue Fakten gestoßen.«
    »Nach all den Jahren? Welche Fakten sollten das sein?«
    »Keine Ahnung. War nur so eine Idee …«
    Kathrin wechselte das Thema: »Meine Freundin Sara schwört Stein und Bein auf ein Medium.«
    »Ein Medium?«, fragte Heinrich verblüfft.
    »Ich glaube ja eigentlich auch nicht an solch einen Hokuspokus. Aber Sara ist felsenfest davon überzeugt, sie habe mit ihrem toten Mann gesprochen.«
    Kathrin dachte an Mia.
    »Ich werde nichts unversucht lassen.«

31
    Neulich
    S ara Lüdtge war sich nicht sicher, was sie wirklich erwartet hatte. Vielleicht eine Frau mit schwarzem, langem Haar? Dazu ein Teint, der auf eine Sinti- oder Roma-Herkunft schließen ließ? Und eventuell ein wallendes Kleid voller Symbolik? Sonne, Mond und Sterne, leuchtend gelb auf dunkelblauem Stoff?
    Sara hätte es nicht genau benennen können. Auf jeden Fall überraschte sie die Frau, die vor ihr im Türrahmen stand.
    Thora Lumina hatte ein volles, pausbäckiges Gesicht; eine dickglasige Brille vergrößerte ihre Augen und

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