Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
Schultern gerade und verhindern, dass uns die Arme auf die Brust fallen.« Sie hielt vor einem Exponat an, das mit Odocoileus virginianus gekennzeichnet war.
    »Okay. Dies hier ist ein Weißwedelhirsch. Zeig mir den Knochen.«
    »Wie bitte?«
    »Zeig mir den Knochen, der mit dem identisch ist, den du in der Hand hältst.«
    Er begann mit den Metapodien, den robusten Fußknochen, untersuchte dann die Rippen, ging um den Hirsch herum und hielt vor dessen Schulter an. Er zuckte mit den Achseln. »Dieses Skelett hat keinen.«
    »Dies gilt auch für seine Verwandten. Rehe und Hirsche haben keine Schlüsselbeine. Die brauchen sie nicht. Es ist völlig egal, ob ihnen ihre Vorderläufe auf die Brust fallen oder nicht. Wir Primaten haben welche. Auch die Fledermäuse und Vögel. Bei den Vögeln heißen sie Furculum oder Gabelbein.«
    Er schaute sie an, als würde er ihr nicht glauben. Da schleppte sie ihn in einen anderen Ausstellungssaal voller Primatenskelette und hielt vor einem Homo sapiens sapiens an .
    »Okay, du Schlaumeier, kannst du hier den Knochen finden?«
    Frank schaute sich das Schlüsselbein des Skeletts genau an. Bingo. Es sah völlig gleich aus.
    Er schüttelte den Kopf. »George hat mir erzählt, es stamme von einem Hirsch. Dabei kenne ich ihn doch bereits seit Jahren.«
    »Vielleicht hat er selber daran geglaubt. Du musst herausfinden, von welchem Knochenhaufen dieses Schlüsselbein stammt. Also, ich muss mich noch für den Abendempfang fertig machen und habe noch nicht einmal alle interaktiven Medien überprüft.«
    »Was übrigens heute Abend angeht …«
    Jetzt kommt’s. Eine weitere abgesagte Verabredung, dabei haben wir noch nicht mal wieder angefangen. Diane stand da und wartete auf seine weiteren Worte.
    »Mein Sohn – du bist Kevin ja bereits begegnet – möchte forensischer Anthropologe werden.«
    »Und du möchtest, dass ich dir einen guten Kinderpsychologen empfehle?«
    »Wirklich lustig, Diane. Nein. Ich würde ihn heute Abend gerne mitbringen. Ich weiß, es ist eigentlich so eine ›Nur mit Einladung‹-Veranstaltung, aber …«
    »Geht schon in Ordnung. Ich würde mich freuen, ihn wiederzusehen.«
    »Da wäre dann noch etwas.«
    »Noch mehr Kinder?«
    »Du bist heute Morgen aber ganz schön bissig. Nein. Seine Mutter und ihr Mann würden auch gerne kommen.«
    »Familientreffen?«
    »So etwas Ähnliches.«
    »Ich lasse euch Karten am Eingang zurücklegen.«
    »Ich weiß es zu schätzen. Nicht jede Frau wäre damit einverstanden, dass der Mann, mit dem sie verabredet ist, seine Exfrau mitbringt.«
    »Wir haben in unserem Team auch einen Entomologen. Dem könntest du die Insektenteile zeigen.«
    »Was? Oh.« Frank studierte das Muster auf dem Boden und machte dabei ein Gesicht, als ob er plötzlich einen heftigen Schmerz verspürte. »Ähm – die habe ich weggeworfen.«
    »Weggeworfen? Du hast Beweismaterial weggeworfen?«
    »Ich hielt es nicht für Beweismaterial. Die Polizei von Rosewood hat sich überhaupt nicht dafür interessiert. Und außerdem glaubte ich ja, dass es sich um Insektenreste aus einem Hirschknochen handele.«
    »Womit verdient dein Freund seinen Lebensunterhalt?«
    »Er hat ein Dachdeckerunternehmen.«
    »Ein Dachdeckerunternehmen. Frank, wusstest du, dass ich eine international bekannte forensische Anthropologin war, bevor ich Direktorin dieses Museums wurde? Wusstest du, dass ich in Gerichtshöfen in der ganzen Welt als Gutachterin für alles anerkannt war, was mit der Identifizierung und der Interpretation von Knochenfunden zu tun hat? Und du hast der Einschätzung eines Dachdeckers mehr geglaubt als der meinen?« Diane warf die Hände zum Himmel.
    »Ich kenne ihn doch schon seit einer Ewigkeit. Wir spielen Poker miteinander.«
    »Was? Geht es hier um so eine typische Männergeschichte?«
    »Nein, gar nicht. Aber er hat mir erzählt, dass dieser Knochen von einem Hirschskelett stamme, und ich habe ihm geglaubt.«
    »Er hat dir erzählt, er habe diesen Hirsch geschnappt, ihm das Fell abgezogen und dann diesen Knochen mitgenommen?« Diane tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust.
    »Nein, natürlich nicht. Er sagte mir, er habe ihn zusammen mit einem ganzen Haufen anderer Hirschknochen im Wald gefunden. Ich bin mir sicher, dass dort auch Geweihe herumlagen«, fügte er dann noch hinzu, als ob dies eine geeignete Verteidigung seiner Argumentation wäre, »und Hufe!«
    Diane strich mit den Fingern leicht über ihre Augenlider. »Dir ist doch sicherlich bekannt,

Weitere Kostenlose Bücher