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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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und dann ins Freie ginge, um die Sonne seine Haarenden färben zu lassen – eine künstliche Unordnung, die in Wirklichkeit ganz bestimmt einen nicht geringen Stylingaufwand erforderte. Er schaute Diane ein paar Sekunden lang an, bevor er antwortete. Etwas an ihm ließ ihn etwas angespannt wirken – seine hellbraunen Augen, sein beflissener Gesichtsausdruck oder vielleicht auch die Falte zwischen seinen Augenbrauen, die wie ein ständiges Stirnrunzeln aussah.
    »Ja, der bin ich. Sie haben Dr. Lymon gebeten, Ihre Bildungsabteilung bei der Entwicklung der Computeranimationen zu unterstützen. Ich bin Geologiestudent im Aufbaustudium, der immer nach einem Job Ausschau hält, deshalb hat sie mich mit dieser Aufgabe betraut.«
    »Sie haben gute Arbeit geleistet. Ich könnte ein Belobigungsschreiben an Dr. Lymon schicken, wenn Sie möchten.«
    Diane hatte den Eindruck, als zögere er einen Moment, bevor er sagte: »Klar. Das wäre gut.«
    Sie wandte sich an die Computerleute. »Sind alle Displays fertig?«
    »Wir möchten noch einen Probelauf durchführen, aber es sieht so aus, als ob alle fertig wären.«
    Peng!
    Ein lauter Schuss direkt hinter ihrem Rücken ließ sie zusammenzucken. Mit stockendem Atem fuhr sie blitzschnell herum.
    »Verzeihung«, sagte Andie. »Der Mop ist umgefallen. Dieser Raum ist ganz schön hellhörig, nicht?«
    Diane legte eine Hand an die Brust. Ihr Herz schlug immer noch rasend schnell. Sie schämte sich etwas wegen ihrer Schreckhaftigkeit. Dann ging sie hinüber zum Mammutskelett, um dessen Aussehen noch einmal genau zu überprüfen. Sie beschloss, erst nach der Eröffnung ein ernstes Wörtchen mit Donald über die falsche Vegetation zu reden.
    »Telefon, Dr. Fallon.« Andie, die immer noch den Mop in der Hand hielt, reichte ihr das Handy.
    »Hallo.« Es war Frank. »Ich bringe dir Frühstück vorbei. Egg McMuffin. Ich weiß, dass du heute noch nichts gegessen hast.«
    »Ich bin eigentlich gar nicht hungrig. Ich …« Sie hatte sich gebückt, um die Pflanzen zwischen den Beinen des Bisons neu zu arrangieren. Dabei fiel ihr etwas auf dem Wandgemälde ins Auge – eine winzige Gestalt, die im hohen Gras in der Nähe der paläoindianischen Jäger verborgen war. Sie sah aus wie ein Einhorn. Sie trat etwas näher heran.
    »Diane, bist du noch dran?«
    »Entschuldigung, ich habe dieses Einhorn da betrachtet.«
    »Einhorn? So etwas hat es wirklich gegeben? Hier in Georgia? Hast du ein Skelett?«
    Diane ließ das Handy kurz sinken, um noch einmal einen Blick auf das Tier zu werfen. »Nein. Da ist eins auf dem Gemälde dargestellt.«
    »Oh.« Frank schien enttäuscht. Diane musste beinahe lachen. »Ich bin bereits auf dem Weg«, fuhr er dann fort. »Wir sehen uns in ein paar Minuten.«
    Er hatte aufgelegt, bevor sie protestieren konnte.
    »Andie, haben Sie das gesehen?«
    Andie hatte ihre braunen Krauslocken zu einem Pferdeschwanz oben auf dem Kopf zusammengebunden, was sie eher wie Sechzehn denn Sechsundzwanzig aussehen ließ. Sie kam herbei und schaute auf die Stelle, auf die Diane mit dem Finger zeigte. »Dieses hatte ich bisher noch nicht entdeckt«, meinte sie dann.
    »Davon gibt es noch mehr?«
    »Wenigstens zwei. Eines grast gleich neben der Mammutherde, und ein weiteres steht hinter dem Gebüsch am Rande des Teichs und steckt sein Horn ins Wasser. Das Ganze ist ein bisschen wie bei Wo ist Walter?«
    »Eigenartig.«
    »Kann man sagen. Aber irgendwie nett.«
    Fünf Minuten später kam Frank herein. Er führte Diane am Arm zu einer Bank am Eingang und überreichte ihr ein Eier-und-Muffin-Sandwich.
    Kleine Rauchschwaden stiegen von dem Sandwich auf, als sie die Verpackungsbox öffnete. Plötzlich roch es angenehm nach Frühstück. Sie nahm einen herzhaften Biss.
    »Ich habe tatsächlich Hunger.«
    »Wusste ich doch.« Frank ließ sie ein paar Mal abbeißen, bevor er zu reden anfing: »Das mit dem Knochen war falscher Alarm.«
    Diane zog eine Augenbraue hoch.
    »Das Ganze war Teil der Bemühungen meines Freundes, die Polizei dazu zu bringen, Nachforschungen über den Freund seiner Tochter anzustellen. Tatsächlich stammt er von einem Hirsch.« Er zog eine Grimasse.
    »Hast du den Knochen dabei?«
    »Klar.« Er holte ihn aus seiner Aktentasche.
    Sie aß das Sandwich auf und warf die Verpackungsbox in den Abfalleimer neben der Tür. »Komm mit«, sagte sie dann und führte ihn durch die Doppeltüren in die Säugetierabteilung.
    »Schlüsselbeine sind wie Verstrebungen. Sie halten unsere

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