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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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immer neue schlechte Nachrichten zu verkünden? Sie zitterte leicht, als sie den Hörer abhob.
    »Diane Fallon«, meldete sie sich mit rauer Stimme.
    »Diane. Ich bin froh, dass ich dich doch noch erwische. Ich habe versucht, dich daheim anzurufen.« Es war Gregory. »Wir haben Santos’ Spur verloren und glauben, dass seine rechte Hand, Joachim, letzte Woche in die Vereinigten Staaten eingereist sein könnte. Ich versuche, das zu überprüfen.«
    Diane bekam plötzlich weiche Knie und sank auf ihren Stuhl. »Glaubst du, dass er hierher kommt?«
    »Das wissen wir nicht. Wir wissen nicht einmal, ob diese Informationen überhaupt zutreffen. Du weißt ja, wie schwierig es ist, so etwas zu überprüfen. Aber ich finde es heraus. Ich wollte dich nur warnen. Ich will dir auf keinen Fall Angst machen, Diane. Ich hätte dich vielleicht nicht einmal angerufen, aber ich dachte mir, du könntest diese Nachricht aus einer anderen Quelle erfahren.«
    »Ist das Team immer noch unten?«
    »Ich habe sie zurückgerufen … vorerst einmal. Sie glauben, dass sie zwei weitere Massengräber gefunden haben, aber ich möchte nicht mit den Ausgrabungen beginnen, bevor sich die Lage nicht etwas beruhigt hat.«
    Gregory war also besorgter, als er zeigen wollte . »Gibt es noch andere neue Entwicklungen?«, fragte sie ihn.
    »Ich weiß es nicht. Präsident Valdividia hat einem seiner Freunde erzählt, er werde bald einen längeren Urlaub antreten. Du weißt ja, wie unsicher die Lage in Puerto Barquis in den letzten Monaten war.« Er machte eine kleine Pause. »Ich vermute, er glaubt, es sei Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.«
    »Hier ist gerade etwas ziemlich Beunruhigendes passiert.«
    »Hat es etwas mit Santos zu tun? Worum handelt es sich?«
    Diane erzählte ihm von dem Empfang, der Musik und dem Notizzettel.
    Es verging eine gewisse Zeit, bevor er antwortete. »Es könnte natürlich auch Zufall sein.«
    »Höchstwahrscheinlich sogar«, antwortete sie ihm. »Aber wenn nicht, was sollte dann das Ganze? Was wollte derjenige damit bezwecken?«
    »Denjenigen Angst einzujagen, die deinen Platz eingenommen haben.«
    »Natürlich. Wenn er zeigen kann, dass er an jeden von uns herankommt, wo immer wir auch gerade sind, wäre dies eine äußerst wirksame Einschüchterung. Aber vielleicht hat es auch gar nichts mit ihm zu tun. Hier gehen auch noch andere Dinge vor, Dinge, die mit dem Museum zu tun haben.« Sie holte die Faxprotokolle aus ihrer Schreibtischschublade und erzählte ihm die Geschichte von der doppelten Bestellung. »Es könnte ein ungeschickter Versuch sein, mich in Misskredit zu bringen.«
    »Du glaubst also nicht, dass es etwas mit Santos zu tun haben könnte?«
    »Das ist äußerst unwahrscheinlich. Einige Leute üben hier Druck auf mich aus, das Museum zu verlegen und das jetzige Gebäude an Immobilienunternehmer zu verkaufen. Damit hängt es wohl eher zusammen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er extra jemanden hierher schickt, nur um eine meiner Bestellungen zu kopieren.«
    Die beiden mussten einen Moment lang kichern. Auf Diane wirkte das wie frische Luft.
    »Und das Quartett? Hat das auch etwas mit der Situation in deinem Museum zu tun?«
    »Ich glaube, das war einfach purer Zufall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand hier etwas über den Hintergrund dieses Musikstücks weiß.«
    »Leute finden die seltsamsten Dinge heraus. Arbeitet jemand aus Südamerika in deinem Museum?«
    »Ja, da gab es einen Doktoranden und einen Labortechniker, aber ich habe keinen Grund, sie zu verdächtigen. Außerdem stammten beide aus Venezuela.«
    »Ich glaube, das mit der Musik war tatsächlich ein unglücklicher Zufall, aber wir sollten keinerlei Risiken eingehen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass sich Leute wie er an humanitären Helfern rächen können. Schon gar nicht in deren Heimat. Ich informiere die Leute, die ihn beobachten.«
    »Das Ganze ist manchmal so hart.« Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Ich weiß. Aber denk immer daran, du hast viele gute Freunde. Du kannst mich jederzeit anrufen.«
    »Ich danke dir, Gregory.«
    Sie legte den Hörer auf. Wer auch immer die falsche Bestellung abgegeben hatte, damit konnte sie umgehen. Aber sie war sich nicht sicher, ob sie es auch so leicht nehmen würde, wenn sich herausstellte, wer dem Quartett diesen Notizzettel hingelegt hatte. Wenn das mit der Musik kein Zufall war, dann war es hässlich und gemein gewesen. Schließlich stand sie auf, um zum Empfang zurückzukehren.

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