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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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heimliche Feinde gab, dann gaben sie sich jedenfalls nicht zu erkennen.
    Frank, sein Sohn und seine Exfrau betrachteten gerade eine Computeranimation des zurückweichenden Laurentischen Eisschilds, dessen Abschmelzen das Zeitalter des Pleistozäns beendete. Bei Franks Anblick löste sich Dianes Anspannung. Was für eine dumme Reaktion . Da war doch gar nichts. Einer von den Mitarbeitern wollte einfach dieses Musikstück hören. Es ist ja auch sehr bekannt.
    Sie wollte auf Frank zugehen, als sie meinte, ihren Namen gehört zu haben. Sie schaute in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. In der Nähe des Bison antiquus stand eine Gruppe von Vorstandsmitgliedern, Sponsoren und örtlichen Immobilienmaklern ins Gespräch vertieft beisammen, die von weitem wie eine Herde von Kaiserpinguinen aussah. Unter ihnen befand sich auch David Reynolds, Cindys Ehemann. Diane hegte den Verdacht, das Paar habe nur deshalb durch Frank eine Einladung ergattern wollen, damit David die führenden Leute in Rosewood kennen lernen konnte. Langsam ging sie auf die Gruppe zu.
    »Ah, Diane«, sagte Mark Grayson. »Wir haben gerade über Sie gesprochen. Großartige Party. Ich habe ein paar gute Neuigkeiten.«
    Mark streckte den Arm aus, als ob er ihn um Dianes Schulter legen wollte. Sie blieb jedoch gegenüber von Mark neben Harvey Phelps stehen. Der Arm griff dadurch ins Leere. Donald war auch da. Diane spürte, wie er sie ansah. Sie fragte sich, ob er hinter dieser falschen Bestellung im Wert von fast 150 000 Dollar steckte und eventuell sogar ihre Unterschrift nachgemacht hatte. Donald war ein guter Zeichner. Aber war er deswegen schon fähig, eine Unterschrift zu fälschen?
    »Gute Neuigkeiten?«, fragte sie Mark. Sie bemerkte, dass Harvey eine seiner buschigen Augenbrauen hochzog. »Welche denn?«
    »Der Preis des alten Vista-Gebäudes ist bedeutend gesunken.«
    »Und?«, stieß Diane nach.
    »Mit seinen Panoramafenstern, seinen großen Räumen und seiner zentralen Lage würde es ein großartiges Museum abgeben. Der Vorstand könnte diesen Bau hier für einen erstklassigen Preis verkaufen. Es bliebe dann sogar noch Geld für ein paar weitere Dinge auf Milos Wunschliste übrig.«
    »Ich habe mir das Vista angeschaut. Dort gibt es nur einen großen Saal. Die übrigen Räume sind viel zu klein für unsere Bedürfnisse. Es gibt keinen Platz, um im Außenbereich einen Naturlehrpfad anzulegen, und ich vermute, der Preis ist gesunken, weil das Ganze schwer verkäuflich ist. Immerhin liegt es am Rande eines Viertels mit einer außerordentlich hohen Verbrechensrate. Außerdem hat uns die Renovierung dieses Gebäudes hier ganz schön viel gekostet, und ich glaube, es hat sich gelohnt.«
    Marks Gesicht verhärtete sich. Die anderen schauten in ihre Gläser. »Dieses Gebäude ist viel zu groß für unseren Bedarf. Außerdem könnte uns die steile Anfahrt im Winter Probleme bereiten«, fügte er hinzu. »Sie könnte eine Gefährdung für die vielen Schulbusse darstellen.«
    Harvey Phelps gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »Also ich weiß nicht, Mark. Wir haben schon seit Jahren keinen richtigen Winter mehr gehabt.«
    Diane drückte Harvey ganz leicht am Arm und ließ die Gruppe sich allein über das örtliche Wetter unterhalten. Sie suchte nach Frank und Kevin.
    »Na, ihr beiden, amüsiert ihr euch gut?«, fragte sie.
    »Ganz prima«, antwortete Kevin für beide. »Gibt’s hier auch irgendwo menschliche Knochen?«
    »Aber ja. Übrigens sind die meisten unserer Modelle aus Abgüssen von richtigen Skeletten entstanden. Es sind also keine echten Knochen, aber exakte Repliken. Wir haben eine nette Ausstellung über den Homo sapiens und seine entfernten Vorfahren im Primatensaal eingerichtet.«
    »Haben Sie auch Knochen von Mordopfern?«
    Diane schüttelte den Kopf. »Dies ist ein Naturkundemuseum. Hier gibt es Felsen, Muscheln, Insekten, Dinosaurier, Säugetiere und Pflanzen. Aber keine Morde.«
    »Warum haben Sie aufgehört, Morde zu untersuchen?«, fragte er dann.
    »Kevin!«, warnte ihn seine Mutter.
    »Ja, Diane, warum haben Sie eigentlich damit aufgehört?« Es war Gordon Atwell, der diese Frage stellte, der Chef der Hausbank des Museums.
    »Dieses Herumreisen durch die ganze Welt wurde langsam ermüdend. Ich wollte mich an einem Ort niederlassen und zur Abwechslung mal ein ganz normales, ruhiges Leben führen.«
    »Ich nehme an, ein Massengrab gleicht dem anderen, oder?« Er klopfte ihr auf die Schulter. »Da drüben steht Amberson. Ich

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