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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Danach kann ich mit dem Vermessen und dem Spannen der Schnüre beginnen.«
    Sie packte einen kleinen Laptop aus. »Meyers will mir einen neuen verschaffen. So ein Supermodell, das er im Angebot hat.«
    »Ken ist ein ähnlicher Ellbogentyp wie Mark Grayson, nur nicht so widerlich. Er versucht mich schon seit geraumer Zeit dazu zu bringen, der Polizeidirektion von Atlanta seine Computer zu empfehlen«, sagte Frank.
    Diane schüttelte den Kopf und bückte sich, um den Computerstecker in die Steckdose zu stecken. »Wirst du ihm den Gefallen tun?«
    »Ich habe ihm eröffnet, dass er bei mir an der falschen Adresse sei. Ich kriege bereits Probleme, wenn ich neue Bleistifte haben will.«
    »Gib mir mal die Taschenlampe.«
    »Hast du etwas gefunden?«
    Diane nahm ihm die Lampe aus der Hand und fragte sich, ob die Batterien überhaupt noch funktionierten. »Dies sei ein neuer Teppichboden, hast du gesagt. Wann wurde er verlegt?«
    »George hat vor etwa anderthalb Monaten angefangen, darüber zu jammern. Etwa so lange müsste das her sein, nehme ich an. Was hast du gefunden?«
    »Einen runden Abdruck auf dem Teppich zwischen Nachttisch und Bett.«
    Sie hielt die Taschenlampe so, dass man die leichte Vertiefung ganz schwach erkennen konnte. In ein paar Tagen würde sich dieser neue Teppich wieder aufgerichtet haben, und es wäre nichts mehr zu sehen.
    »Halte bitte die Lampe, damit ich ein paar Fotos machen kann.«
    Diane legte ein kleines Lineal neben die Vertiefung und machte einige Aufnahmen mit ihrer Digitalkamera. Sie überprüfte die Bilder im Sucher, um sicherzugehen, dass der Abdruck klar zu erkennen war.
    »Hatte George einen Baseballschläger an seinem Bett stehen?«
    »Das weiß ich nicht. Ich werde Star fragen. Das hier sieht so aus, als ob dort das dicke Ende eines Baseballschlägers gestanden hätte, nicht wahr? Ich frage mich, ob Warrick einen gefunden hat.«
    »Ich kann einfach nicht begreifen, dass sie hier eine derartige Inkompetenz gezeigt haben soll.« Diane nahm einen Greifzirkel, vermaß damit die Vertiefung und gab das Ergebnis in ihren Computer ein.
    »Ich behaupte ja nicht, dass sie kein Potenzial hätte. Ihr fehlt halt einfach nur die Erfahrung.«
    »Aber zum Beispiel die Tatsache, dass sie McFarland den Tatort betreten ließ. Selbst unerfahrene Kriminalisten wissen, dass das nicht korrekt ist.«
    »Ich weiß. Ich hatte den Eindruck, dass Warrick Crystal kennt – dass sie sogar Freunde oder so etwas Ähnliches sind. Wer weiß, vielleicht hat Crystal sie frisiert.«
    Diane nahm Digitalkamera und Markierstifte und begann, die blutbespritzte Wand zu fotografieren.
    »Während du hier arbeitest, werde ich einmal Jays Zimmer durchsuchen. Ich werde mir auch seinen Computer anschauen, falls ihn Warrick nicht mitgenommen hat. Vielleicht finde ich heraus, warum er so spät in der Nacht noch unterwegs war.«

    Diane hatte bereits ein ganzes Schnürengewirr fabriziert, als sie bemerkte, dass es draußen endgültig dunkel geworden war. Im Unterbewusstsein hörte sie, wie Frank in einem weit entfernten Zimmer herumwerkelte. Außer diesen gedämpften Geräuschen drangen nur noch die Zahlen ihrer Messungen und Berechnungen in ihr Bewusstsein. Sie hatte die Grausigkeit des Ortes, das Blut an der Wand und den Geruch des Todes völlig ausgeblendet – jetzt gab es für sie nichts anderes mehr als diese stillen, harten Zahlen, die die Bewegungskurven des spritzenden Blutes repräsentierten.
    »Wie wär’s mit einer Pause?« Diane zuckte zusammen, als sie plötzlich vom Gang her Franks Stimme vernahm.
    »Oh, hey, ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.« Sie schaute auf die Uhr. »Eine Pause ist wahrscheinlich eine gute Idee. Ich glaube, es täte mir gut, ein paar Minuten aus diesem Raum herauszukommen.« Sie verankerte noch das Ende der Schnur, die sie gerade in der Hand hielt, dann gingen beide die Treppe hinunter und auf die Veranda hinaus.
    Nur eine schmale Mondsichel spendete etwas Helligkeit. Hier draußen waren unzählige Sterne zu sehen. Das Licht aus den Wohnzimmerfenstern drang kaum hinaus, sodass sie beide auf der obersten Stufe der Verandatreppe fast vollständig im Dunkeln saßen. Diane beobachtete die Glühwürmchen und lauschte dem Zirpen der Grillen.
    Neben ihr klopfte Frank ganz leicht auf seine Jackentasche. »Ich wünschte, ich hätte das Rauchen nicht aufgegeben. Jetzt könnte ich eine Zigarette brauchen.«
    »Hast du in Jays Zimmer etwas gefunden?«, fragte sie ihn.
    Frank schwieg für einen

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