Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
du dich selbst gestellt hast, weil du unschuldig bist und mithelfen willst, den Mörder der Eltern deiner Freundin zu finden.«
»Als ob die das glauben würden. Außerdem kann ich mir keinen Anwalt leisten. Sie geben mir dann so einen Pflichtverteidiger, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat.«
»Weißt du, wie man einen Schalldämpfer herstellt?«
Er schaute Diane an, als ob sie diejenige sei, die Drogen genommen hätte. »Was? Ein Schalldämpfer? Das Metallding, das man auf eine Pistole schraubt? Nein, ich weiß nicht, wie man so was herstellt. Woher sollte ich das denn wissen?«
»Wie seid ihr, du und Star, an die Münzen ihres Großvaters gelangt?«
»Warum stellen Sie mir all diese Fragen?«
»Ich möchte einfach helfen. Im Moment ist das der Grund, warum die Polizei Star festhält. Sie glauben, sie habe die Münzen mitgenommen, nachdem sie ihre Eltern getötet hat.«
»Das ist doch absoluter Blödsinn. Sie hat sie vor ein paar Wochen hier geholt und sie dann die ganze Zeit über bei sich gehabt, als ob sie irgendeine Bedeutung für sie hätten.«
»Crystal McFarland hat der Polizei erzählt, dass die Münzen im Haus waren, bis die Boones umgebracht wurden.«
»Das ist eine Lüge. Wie, verdammt noch mal, könnte sie das überhaupt wissen. Stars Vater hat sie doch noch mehr gehasst als mich.«
»Dean, warum erzählst du mir nicht alles? Ich versuche herauszufinden, wer Stars Familie ermordet hat. Gegenwärtig glaube ich nicht, dass es einer von euch war. Willst du nicht das Messer weglegen und mit mir reden?«
»Das Messer behalte ich in der Hand.«
»Glaubst du, ich stürze mich auf dich, wenn du mich nicht mehr damit bedrohst?«
»Nein, aber er, wenn er zurückkommt.«
»Nein, das wird er auf keinen Fall tun. Nicht, wenn du keine Waffe hast. Also, so wie ich ihn kenne, kommt er mit so viel Essen zurück, dass es für eine ganze Armee reichen würde. Wir setzen uns einfach alle ins Esszimmer und unterhalten uns.«
Wie aufs Stichwort, hörte sie eine Autotür zuschlagen. Dean umklammerte sein Messer noch fester und schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an.
15
D iane hielt den Atem an, als sich die Tür öffnete. »Hey, ich habe angerufen …«
»Frank, das ist Dean. Er isst mit uns und erzählt uns dabei über sich und Star. Ich hoffe, du hast genug zum Essen mitgebracht.«
Frank stand an der Eingangstür mit zwei großen Tüten Fast Food in der Hand. Er starrte verblüfft auf Diane und den Teenager neben ihr.
»Hallo, Dean«, sagte er schließlich und kickte die Tür hinter sich zu. »Gehen wir ins Esszimmer?«
Das Esszimmer lag zwischen der Küche und der Diele. Es war hellgelb gestrichen, und in seinen Ecken standen halb verwelkte Zimmerpalmen und Einblattpflanzen. Diane nahm sich vor, sie zu gießen, bevor sie das Haus verließ. Der runde Eichentisch war offensichtlich nach Fingerabdrücken untersucht worden.
Sie ging in die Küche, um nach etwas zu suchen, womit sie das Fingerabdruckpulver beseitigen konnte. Alle Küchengeräte, selbst der Mixer, waren rosafarben. Die schwarzen und weißen Bodenfliesen waren schachbrettartig verlegt. Diane machte einige Papierhandtücher nass, holte einen Allzweckreiniger unter dem Ausguss hervor und ging zurück ins Esszimmer, um den Tisch abzuwischen.
Als sich alle drei gesetzt hatten, packte Frank die Berge von Essen aus, die er mitgebracht hatte – Cheeseburger, Hotdogs, Würstchen mit Chilibohnen und Käse, Pommes frites, Cola und eine ganze Thermoskanne voller Kaffee.
Dean verschlang vier Cheeseburger und zwei Hotdogs, bevor er zu sprechen begann. »Wir waren in Atlanta, als ihre Eltern getötet wurden.«
»Gibt es irgendjemanden, der euch ein Alibi geben könnte?«, fragte Frank.
»Niemand, dem die Polizei glauben würde.«
»Du hast vorhin erzählt, Star habe die Münzen bereits vor zwei Wochen mitgenommen«, sagte Diane. »Gibt es dafür einen Beweis?«
Er schmiss eine Fritte auf den Tisch. »Ich wusste, dass Sie mir nicht glauben würden.«
»Darum geht es nicht«, sagte Diane. »Star wurde wegen dieser Münzen verhaftet. Wenn wir der Polizei beweisen könnten, dass sie bereits vor dem Mord in ihrem Besitz waren, hätten wir eine bessere Chance, sie frei zu bekommen.«
»Und könnten beweisen, dass diese McFarland-Schlampe lügt? Ich weiß nicht. Wir sind damals vorbeigekommen, als ihre Eltern gerade aus dem Haus waren. Sie meinte, sie seien sowieso für sie bestimmt gewesen, für ihre Ausbildung. Wie könnte ein solcher
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