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Stern auf Nullkurs (1979)

Stern auf Nullkurs (1979)

Titel: Stern auf Nullkurs (1979) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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Systems aneignen.
    Wenn die drei Menschen jetzt aufgeben, ist alles verloren. Diese Botschaft stellt ihnen eine Aufgabe von solchem Gewicht, wie sie vielleicht noch nie in der Geschichte der Menschheit vor jemandem stand. Sie sind verpflichtet, die Erde schnellstens zu erreichen, zu berichten und Hilfe bei der Festlegung der notwendigen Maßnahmen zu leisten. Sie werden ihre Eindrücke exakt und sachlich schildern müssen, wenn sie hoffen wollen, verstanden zu werden. Sie dürfen die Gefahren weder aufbauschen noch bagatellisieren. Es wird nicht leicht werden.
    „Tonder! Die Antriebe!"
    Der Pilot beugt sich vor, schaltet und regelt. „Scheinen funktionsfähig zu sein." Neben ihm leuchtet die Anzeige des Steuerhirnes in buntem Durcheinander. „Doch wir sind wieder am Anfang, Kalo. Totale Entladung."
    „Vollschub auf Sonnentangente! Handsteuerung!" 
    Tonder winkt resigniert und murmelt Unverständliches. 
    Kalo richtet sich auf, die Nervenspannung raubt ihm fast die Beherrschung. „Willst du jetzt aufgeben?" zischt er. „Wenn sie gewollt hätten, wir wären längst vernichtet. In wenigen Minuten haben sie uns Jahrtausende ihrer Entwicklung miterleben lassen. Sie sind viel, viel älter als die Menschheit. Ich glaube nicht, daß es sinnlos ist, selbst das Letzte zu versuchen."
    Doch Tonder bleibt zusammengesunken sitzen und stiert auf die huschenden Farbflecken.
    Da greift Pela ein. „Reiß dich zusammen, Pilot!" fährt sie ihn an. „Die Zukunft der Menschheit hängt von uns ab. Vielleicht allein von dir. Begreif das endlich!"
    Langsam beginnt der Andruck zu wachsen, steigt bis zum Maximum. Obwohl sie unter der Last stöhnen, fühlen sie sich seltsam erleichtert, denn gerade diese Last verheißt ihnen Hoffnung, Rückkehr, Rettung.
    Kalo beobachtet den Bodenbildschirm. Der Astrat ist verschwunden, seine dämmrige Silhouette ist zurückgetaucht in die ewige Nacht des Alls, wie ein böser Traum. Nur dort, wo hin und wieder einer der vielen Sterne verschwindet, verschluckt wird von einem winzigen Schatten, dort kann man ihn vermuten.
    Ist es richtig, an eine Gefahr für die Menschheit zu glauben, anzunehmen, die Astraten werden keinen Moment lang zögern, sich die irdische Sonne anzueignen? Hat nicht eine so uralte Gesellschaft wie die dieser vernunftbegabten Insekten ihre Aggressivität längst hinter sich gelassen, abgestreift wie eine häßliche Puppenhülle auf dem weiten Weg ihrer Evolution?
    Auf der viereckigen Bildfläche erscheint ein heller Sektor, der Photonenspiegel hat sich entfaltet, der Emissionsstrom schneller Teilchen stößt die Maschine mit voller Kraft vorwärts in Richtung auf die Sonne.
     
    Kaum ist der winzige Transporter der Menschen aus dem Einflußbereich Astrats verschwunden, da schieben sich an mehreren Punkten des Sterns fleischige Trichter aus dem Boden und richten sich nach kurzem Suchen auf das noch weit entfernte Ziel. Myriaden mikroskopisch kleiner Flimmerhaare vibrieren tastend, fühlen sich ein in die kaum wahrnehmbaren Schwingungen des Kosmos, in die natürlichen und vor allem in die künstlichen, konzentrieren kleinste Ströme und Potentiale in Tausenden und aber Tausenden von Nervenleitungen, verstärken, überlagern und koppeln.
    Während mehrerer Umdrehungen belauschen sie das fremde Sonnensystem, aus dem diese seltsamen Wesen stammen, die sich in zerbrechlichen, metallenen Fahrzeugen bis weit in den Raum hinauswagen.
    Dann aber beginnen sich die Trichter zu verformen unter dem Druck der abgestrahlten Energien, mächtige Wellenbündel jagen dem fremden System entgegen, scharf gebündelt und beladen mit Schwingungen und Impulsfolgen.

    Und abermals einige Tage später lösen sich von der Oberfläche des schwarzen Sterns träge pulsierende Kugeln. Einen Augenblick lang taucht sie das Licht der Leitscheinwerfer in schimmerndes Braunrot, dann strecken sie sich plötzlich, jetzt auf die Spitze gestellten Tropfen gleichend. Ein Netz peristaltisch zuckender Nervenstränge überzieht ihren Außenpanzer. Langsam steigend, durchstoßen sie die Atmosphäre, verharren, blähen sich auf zu ihrer ursprünglichen Gestalt, dann verschwimmen ihre Konturen im Schub der Gravitationsfelder.
     
     

Alternativen
     
    DER HAI will ihm nicht gelingen. Soviel Mühe er sich auch geben mag, dieser früher so gefürchtete Räuber der Meere wirkt ganz einfach zahm, fast wie ein Spielzeugtier. Daran ändern weder das tief eingeschnittene Maul etwas noch die kräftigen Kiefer. Und die so

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