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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Schutzzaubern verwahrt und seine Trägerin von ihm getrennt. Ihr Körper liegt immer noch versteinert und magisch gesichert in einer anderen Kammer. Ins Schwarze Land kann ich beide nicht schicken, denn es besteht die Gefahr, dass die Eirun und ihr Artefakt in die falschen Hände geraten. Aus dem gleichen Grund werde ich meinen Fund auch nicht publik machen. Gez. Tharon.«
    Wassarghan atmete tief durch. »Endlich! Jetzt haben wir den Ort, an dem sich das Ding befindet, und müssen nur noch zugreifen.«
    Dabei war ihm bewusst, dass dies der schwierigste Schritt auf seinem Weg sein würde. Aber sein Gefolge, das Tharon nicht so gut kannte, fühlte sich bereits im Besitz dieses einmaligen Artefaktes, das eine der mächtigsten Waffen aus dem Götterkrieg war und ihnen helfen würde, die unumschränkten Herren der Welt zu werden.
    Tekolok trat auf den Erzmagier zu und verneigte sich tief. »Meine Hochachtung, Gewaltiger! Ihr seid wahrlich der Größte aller Magier im Schwarzen Land. Allein schon die Art, wie Ihr den bisherigen Gouverneur Salavar ausgeschaltet habt. Ihm ist nichts anderes übriggeblieben, als sich heimlich in die Dämmerlande zu verdrücken, aus Angst, im Schwarzen Land sofort als Verräter festgesetzt zu werden. Ihr …«
    »Schweig, du Narr!«, donnerte Wassarghan den jungen Magier an.
    Auf welche Weise es ihm gelungen war, den Hochmagier Salavar auszuschalten, durfte niemand erfahren. Salavar war bei seinen Leuten beliebt gewesen, und diese mochten Mittel und Wege finden, die Information an die falschen Stellen weiterzugeben.
    ☀ ☀ ☀
    Eine halbe Meile vom Hauptturm der Festung und den Magiern um Wassarghan entfernt stand Major Burlikk am Rande des Exerzierfeldes und sah den Gurrim-Regimentern zu, die von ihren Unteroffizieren gedrillt wurden. Es waren große, breit gebaute Krieger in schwarzen Rüstungen mit roten Abzeichen. Die Kinnpartie der Soldaten stand so weit vor, dass sie beinahe wie ein Schnäuzchen wirkte, und die beiden hauerartigen Eckzähne, die aus ihren Unterkiefern herauswuchsen, verstärkten den Eindruck, dass es sich um eine eigene Rasse handelte und nicht um ein besonders kräftig gewachsenes Menschenvolk.
    Menschen fürchteten dieGurrims, und es war außerhalb des Schwarzen Landes nicht bekannt, dass es Mischlinge zwischen ihnen gab. Noch seltener waren Gurrims, bei denen ein Elternteil aus der Rasse der Magier stammte. Burlikk war einer von ihnen, aber äußerlich wirkte er wie ein ideales Abbild des Gurrim-Volkes. Sein Aussehen war jedoch zum Teil magisch erzeugt. Früher hatte er dies unbewusst getan, aber seit er seine Fähigkeiten kannte, tat er es aus Trotz. Die mächtigen Magier des Ordens vom Heiligen Schwert waren nicht bereit, ihn als vollwertiges Mitglied des Magierkorps anzuerkennen. Burlikk trat aber auch deswegen als reinblütiger Gurrim auf, weil er sich seinen disziplinierten Soldaten enger verbunden fühlte als den hochnäsigen Magiern, deren Roben mit den Abzeichen ihrer Ränge und Fertigkeiten übersät waren.
    Im Moment befassten sich seine Gedanken mehr mit diesen Herren, als er sich eingestehen wollte. Noch immer rätselte er, wie es Wassarghan und dessen Kamarilla gelungen war, seinen bisherigen Vorgesetzten Salavar absetzen zu lassen. Auf ehrliche Art hatten sie dies bestimmt nicht erreicht. Darauf deutete schon die Tatsache hin, dass ein Erzmagier aus ihren Reihen Festungskommandant geworden war. Das war ein militärischer Kommandoposten, den sonst niederrangigere Magier einnahmen.
    »Die Angelegenheit stinkt schon fast bis zu Giringar!«, murmelte Burlikk und wünschte sich, es gäbe jemanden, mit dem er über die Vorgänge in der Schwarzen Festung reden könnte. Doch sämtliche Magier und Adepten, die Salavar gedient hatten, waren abberufen worden, und ihn selbst hatte man auf den Posten des Gurrim-Kommandanten abgeschoben.
    Unter Salavar hatte er zwar auch die Gurrims befehligt, war aber gleichzeitig ein Mitglied des magischen Korps gewesen. Nun aber besaß er nicht einmal mehr die Berechtigung, die Kernräume der Festung zu betreten. Das war fatal, denn nur von dort aus wäre es ihm möglich, eine magische Botschaft an den schwarzen Evari zu schicken, der dringend von diesem Kommandowechsel erfahren musste. Er vermochte Tharon auch keinen reitenden Boten zu senden, denn Gurrims war es strikt verboten, ohne einen ausdrücklichen Befehl des Festungskommandanten die Dämmerlande zu betreten.
    Ganz gleich, wie Burlikk es drehte und wendete, ihm waren

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