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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Jahrtausends. Aber wahrscheinlich würde sie eine ziemlich interessante Schwiegermutter abgeben, mit der man sich gut verstehen konnte. Bei ihrem Schwiegervater war Brittany sich da nicht so sicher. Wäre sie nicht gerade drei Monate lang mit fünfzig kolossalen Kriegern unterwegs gewesen, hätte schon allein sein Körperbau sie eingeschüchtert. Nun musste Brittany ihre gesamte Selbstbeherrschung darauf verwenden, sich nicht unter seinem forschenden, ansonsten aber völlig undurchdringlichen Blick zu winden. Tedra richtete bald einen strengen Blick auf Dalden. »Sechs Monate lang warst du weg. Eine halbe Ewigkeit! Das war das erste und das letzte Mal, dass du so lange von uns getrennt warst. Ich habe dich schrecklich vermisst. Du darfst nie wieder so lange wegbleiben. Und dein Vater ist ausnahmsweise einmal ganz meiner Meinung.«
    »Du solltest nicht den Eindruck erwecken, dass ich sonst nie mit deinen Ansichten einverstanden bin, Frau«, grollte Challen. »Das wäre eine Unwahrheit von der Größe, die du gern ›mega‹ nennst.« Tedra schnaubte. »Du bist immer nur einverstanden, wenn es dir in den Kram passt, nie wenn ich es für richtig halte.«
    Der mächtige Kerl begann zu grinsen. Mit einer unsanften Bewegung riss er Tedra an seine Seite und versetzte ihr anschließend einen Schlag auf den Hintern, der Brittany viel zu kräftig erschien, um noch als scherzhaft durchzugehen. »Wir sind uns doch sicher einig, dass wir dieses Thema später ausdiskutieren werden«, sagte Challen mit einem warnenden Unterton. »Worauf du dich verlassen kannst!«, fauchte Tedra zurück.
    Dann machte sie sich von ihm los, hakte sich bei Shanelle unter und marschierte mit ihr dem Ausgang zu. Challen und Falon folgten den Frauen in einigem Abstand. Ganz hinten gingen Dalden und Brittany Hand in Hand.
    An Brittanys Hüfte verkündete Martha fröhlich: »Mach dir keine Gedanken, Püppchen. An die Art wie die beiden miteinander herumalbern, musst du dich erst noch gewöhnen.«
    »Herumalbern nennst du das? Na großartig!« Dalden warf ihr einen Blick zu. »Martha hat Recht Aber auch meine Mutter wird sich noch an manches gewöhnen müssen. Sie benimmt sich nicht so wie es sich für eine Sha-Ka’ani-Frau gehört.« Brittany blieb stehen und fragte: »Und wie sollte sich eine Sha-Ka’ani deiner Meinung nach verhalten? Freundlich lächeln und ihrem Lebensgefährten für seine Grobheiten danken?« Sie gab sich keine Mühe ihre Empörung zu verbergen.
    Dalden schien verwirrt, doch Martha schaltete sich sofort ein. »Immer schön der Reihe nach Mädchen. Tedras Körper ist durch das ständige harte Training an ganz andere Dinge gewöhnt. Ich bezweifle dass sie Challens liebevolles Tätscheln überhaupt gespürt hat Und der würde sich eher den Arm abhacken als seiner Gefährtin Schmerz zuzufügen. Die meisten Krieger haben diese Einstellung.« »Du auch?«, fragte Brittany Dalden. »Natürlich«, antwortete er – offensichtlich etwas verwundert darüber, dass sie diese Zusicherung überhaupt brauchte.
    »Natürlich«, wiederholte Brittany in Gedanken Aber Dalden sprach von körperlichen Schmerzen nicht von den seelischen Qualen, die manchmal noch viel schlimmer sein konnten. Wie stand ein Krieger dazu? Dachte er etwa, solange man keine offene Wunde sah, konnte es nicht so schlimm sein? In Brittany reifte der Verdacht, dass man es in der zweiten Phase des Experimentes mehr auf ihr Gefühlsleben als auf ihren Verstand abgesehen hatte. Wollte man sie so verängstigen und verunsichern, dass sie am Ende gar nicht mehr merkte, wenn sie Anstalten machte, alles zu glauben?

Kapitel Neununddrei ßig
     
    Auf der kurzen Fahrt zu Daldens Heimatstadt Sha-Ka-Ra wurde Brittany etwas ruhiger. Man führte ihr keine neuen Wunder mehr vor. Wahrscheinlich war man zu dem Schluss gekommen, dass die Mühe in ihrem Fall ohnehin vergebens war. Sie erhielt zwar noch die eine oder andere fadenscheinige Erklärung, warum es nichts Besonderes zu sehen gäbe, doch sie hörte gar nicht richtig hin.
    Lediglich der Eingang des Gebäudes, das sie soeben verlassen hatten, war noch bemerkenswert sowie ein Hügel direkt gegenüber, der so nah war, dass jegliche Aussicht aufs Umland unmöglich wurde. Am Ende war sogar dieser Hügel noch aus Pappmaschee, doch man ließ ihr keine Zeit, das herauszufinden. Drei Fahrzeuge standen bereit, um alle, die mit an Bord gewesen waren, zur Stadt zu bringen. Airobusse wurden diese Transporter genannt, und sie unterschieden sich nicht allzu

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