Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
schnellen Schwung auf dessen Rücken befördert. Brittanys Lachen verstummte schlagartig. Es gab keinen Sattel, nur eine Decke und eine Art Geschirr mit Zügeln und einem Knauf, an dem sie sich festhalten konnte und den sie mit beiden Händen ergriff, während Dalden sich hinter ihr auf das Hataar schwang. »Aber echt!«, murmelte Brittany. »Lasst mir nur erst gar keine Zeit, den Reißverschluss an diesem Zottelkostüm zu finden.«
    Dalden schlang die Arme um Brittany und zog sie an sich. Schon war ihr Ärger verflogen und sie schmiegte ihren Rücken an seine Brust. Er bat sie nicht um eine Erklärung für ihre Bemerkung, was wieder einmal bewies, dass er in das Experiment eingeweiht war. Dafür nahm Martha kein Blatt vor den Mund. »Ich bin wirklich enttäuscht von dir, Püppchen«, schallte es an Brittanys Hüfte. »Nun übertreibst du langsam ein wenig. Dir ist wirklich jede noch so fadenscheinige Erklärung lieber als die Realität.« »Deine Realität ist so an den Haaren herbeigezogen, dass sie die Grenze zur Lächerlichkeit bereits überschritten hat. Wenn hier jemand Grund hat, enttäuscht zu sein, dann doch wohl ich. Nach all der Mühe, die ihr euch mit dem Raumschiff gegeben habt, hätte ich hier etwas Besseres erwartet.«
    »Hast du schon einmal daran gedacht, dass man sich die Realität nicht aussuchen kann? Die Hataare mögen tatsächlich ein wenig komisch aussehen. Die vergleichbaren Tiere, die es auf deiner Welt gibt, wirken viel eleganter. Aber nicht überall hat man das Glück, dass Nutztiere auch noch schön anzusehen sind. Und ob du es glaubst oder nicht, auf anderen Planeten gibt es sogar noch viel eigenartigere Sorten von Hataaren.« »Keine Frage. Und ich habe einen Bären, den ich euch aufbinden will.«
    »Du musst dir abgewöhnen, Dinge zu sagen, die du nicht so meinst, Kerima.«
    Brittany erschrak über Daldens ernsten Ton. Doch schon hörte sie Martha sagen: »Nun hör dir das an, Mädchen. Kaum ist er zu Hause, schon spricht er wie ein richtiger Krieger.«
    Brittany wandte sich zu Dalden um und sah ihn forschend an. »Was meint sie damit?« Er blieb ihr die Antwort schuldig. »Warum sprichst du das Wort Krieger so aus, als handle es sich dabei um etwas Unanständiges?«, fragte sie nun Martha. Aber auch die blieb ausnahmsweise einmal stumm. »Verdammt noch mal, ihr haltet doch wohl jetzt keine üblen Überraschungen mehr für mich bereit? Habe ich mich etwa in einen Mann verliebt, der mir bislang nur die guten Seiten seines Charakters gezeigt hat? Werde ich nun bald feststellen müssen, dass sich hinter dieser Maske ein übles Monster verbirgt, das ich nur verabscheuen kann?« Daldens Gesicht wurde weich. Vielleicht, weil ihr gerade zum ersten Mal herausgerutscht war, dass sie ihn liebte? Das hatte sie ihm jetzt noch gar nicht sagen wollen. Das konnte zu leicht gegen sie verwendet werden, wenn das Experiment nicht so ausging, wie man es sich erhoffte. Doch nun war es zu spät. Sie konnte die Worte nicht ungesagt machen. Sie liebte ihn tatsächlich. Zumindest liebte sie den Dalden, den sie bisher kannte. Doch wer war er? Ein Mann, der vorgab, ein Außerirdischer zu sein? Ein Mann, der nach einer gründlichen Gehirnwäsche selbst alles glaubte, was er sagte? Oder vielleicht ein echter Alien, der ihr seinen wahren Charakter bisher noch nicht offenbart hatte und erst auf seinem Heimatplaneten sein wahres Gesicht zeigte? Und warum nannte man diese Leute Barbaren? Ihr Barbar legte eine Hand auf ihre Wange, um ihren Mund in die Nähe des seinen zu bringen. Sein Kuss war so sanft, so zärtlich. Das liebte sie ganz besonders an ihm: dass er stets so zart mit ihr umging, obwohl er so unglaublich groß und stark war. Nein, er war kein Barbar. Nie und nimmer.

Kapitel Vierzig
     
    Brittany wäre am liebsten im Erdboden versunken. Nie zuvor war ihr irgendetwas so peinlich gewesen. Dalden hingegen machte keinen Hehl aus seiner Zufriedenheit. Wieder einmal war es ihm gelungen, Brittany so wirkungsvoll abzulenken, dass sie sofort vergaß, worüber sie sich aufregte. Sie dachte nicht mehr daran, dass sie sich eigentlich die Gegend ansehen wollte. Auch wo sie sich befand – nämlich auf dem Rücken eines Reittieres – und dass sie nicht mit Dalden allein war, hatte plötzlich keine Rolle mehr gespielt. Dalden war stolz darauf, sie jederzeit in diesen Zustand versetzen zu können. Sein anfangs nur zärtlicher Kuss hatte einen heftigen Sturm der Leidenschaft heraufbeschworen – zumindest in Brittany. Im

Weitere Kostenlose Bücher