Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
auf Challens Erlaubnis, die Centurianer mitsamt ihren museumsreifen Gefährten ins weite Universum zu feuern.
    Challen jedoch wollte ihr die Erlaubnis dazu nicht erteilen. Und wahrscheinlich war das auch besser so. Die Centura Liga versuchte Kriege, wo immer möglich, zu verhindern und setzte sich für die friedliche Lösung von Konflikten ein. Gewaltanwendung wurde als letztes Mittel betrachtet, wenn nichts anderes mehr half. Planeten, die unter dem Schutz der Liga standen, hatten sich an diese Vorgaben zu halten. Tedra wusste das sehr gut und hätte den Standpunkt der Liga auch energisch vertreten, wenn sie die Feind- Seligkeiten nicht so schrecklich persönlich genommen hätte. Gleichermaßen nahm Challen den Aufmarsch von Jorrans Leuten persönlich, wenn auch aus anderen Gründen.
    Sie hatten Forderungen gestellt. Wurden sie nicht erfüllt, so bedeutete das Krieg. Sie verlangten Daldens Kopf – und die Herausgabe seiner Frau. Tedra und Challen versuchten, vor allem Zeit zu gewinnen. Dalden war im Moment nicht auffindbar, und man konnte daher den Centurianern den erbetenen Gefallen nicht tun. Er befand sich auf ungewisse Zeit an einem unbekannten Ort, um dort mit seiner Lebensgefährtin ungestört zu sein. Selbst wenn seine Eltern gewusst hätten, wo er sich aufhielt, hätte es geraume Zeit gedauert, den Kontakt mit ihm herzustellen. Dabei lag es durchaus nicht in Tedras Absicht, Dalden darüber zu unterrichten, dass sein Kopf Gegenstand von Verhandlungen war, denn im Namen der Ehre war Dalden schon so manches Mal bereit gewesen, schwere persönliche Opfer zu bringen.
    Dass die Centurianer Daldens Tod und die Übergabe seiner Lebensgefährtin als Wiedergutmachung für die Demütigung verlangten, die Jorran widerfahren war, interessierte Challen dagegen nur am Rande. Er betrachtete den Konflikt nicht aus der Sicht eines Vaters, sondern aus der Sicht eines Kriegers. Die Centurianer besaßen die Frechheit, Sha-Ka’an zu bedrohen. Jeder einzelne Krieger auf dem Planeten musste das als persönlichen Affront empfinden und würde mit Freuden zu den Waffen greifen. Bisher wussten die meisten Bewohner Sha-Ka’ans jedoch nichts von der Invasion.
    Die Forderungen wurden aus dem Besucherzentrum direkt an Challen übermittelt. Einem der centurianischen Schiffe war es gelungen, sich dort unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine Landeerlaubnis zu erschleichen. Der Direktor des Zentrums war in den Händen der Eindringlinge, die auch den Schutzschild bereits deaktiviert hatten.
    Wenn die Centurianer den Planeten wirklich mit Laserstrahlen bombardierten, würde das ungeheure Verwüstungen zur Folge haben – ganz abgesehen von den zahlreichen Menschenleben, die auf dem Spiel standen. Darum versuchte Challen auch, mit Verhandlungen Zeit zu gewinnen. Er brauchte noch ein paar Stunden, um seine Krieger um das Besucherzentrum zu postieren.
    Tedra hingegen wollte vor allem noch ein wenig Zeit haben, um in Ruhe über die weiteren Schritte nachzudenken, bevor sie Challen daran erinnerte, dass es nicht notwendig war, sich zum Besucherzentrum zu begeben. Man konnte die Centurianer, die sich dort befanden, ja sogar Cayden selbst, jederzeit per Molekulartransfer an jeden gewünschten Ort schaffen lassen. Doch wenn der Krieger in Challen erst einmal erwacht war, vergaß er gern, was hochintelligente Mock-II-Computer, die in supermodernen Kampfschiffen installiert waren, inzwischen alles bewerkstelligen konnten. Möglicherweise wollte Challen aber auch nur alles auf seine Art erledigen. Jedenfalls hatte er inzwischen seine Krieger versammelt und schickte sich an, mit ihnen zum Besucherzentrum zu ziehen. Tedra stellte sich ihm in den Weg.
    Ihr entschlossener Gesichtsausdruck sagte ihm, dass sie es ernst meinte. »Halt dich da heraus, Frau.« Sie wusste, dass sie sich Schwierigkeiten einhandelte, wenn sie sich ihm widersetzte. Doch er hatte ihr nicht verboten, den Mund aufzumachen. »Was willst du lieber: Sehen, wie Cayden sich in seinem Blut wälzt? Oder wie Jorran vor dir im Staub kriecht und dich um Verzeihung für die Unverschämtheit bittet, uns bedroht zu haben?« »Dieser Mann ist der Anführer seines Volkes«, antwortete Challen. »Ich werde ihn nicht demütigen, sondern ihm ein würdiges Ende bescheren.« »Aber was würde dir mehr Befriedigung verschaffen?«, beharrte Tedra.
    Challen warf ihr einen finsteren Blick zu. Sie nutzte diesen Augenblick der Unentschlossenheit, um fortzufahren: »Cayden selbst ist gar nicht im

Weitere Kostenlose Bücher