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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Militär, den Stand der Wissenschaft und die Regierungsformen abrufen konnte. Jetzt erst erhalte ich Informationen, die diese Welt noch einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Um hier Macht auszuüben, muss man nicht unbedingt ein politischer Führer sein. Mit materiellem Reichtum lässt sich bei diesen Menschen oft mehr bewegen, erlangt man mehr Einfluss und Macht als so mancher König oder Präsident. Grenzenloser Reichtum würde Jorran die Türen zu allen Machtzentralen dieser Welt öffnen. Und wenn er diesen Weg einschlägt, werden ihm die Wechselruten wertvolle Dienste leisten.« »Er bringt die Leute dazu, ihn mit Reichtümern zu überhäufen, ohne dass sie wissen, warum sie das tun, und ohne dass sie sich dagegen wehren können«, murmelte Shanelle nachdenklich. »Genau.«

Kapitel Acht
     
    Du bist so auffallend still, Dalden. Schmollst du oder hörst du mir gebannt zu?«, wollte Martha wissen. Nur sie beide waren noch in der Kommandozentrale. Shanelle musste sich um Falon kümmern, der langsam ungeduldig wurde, weil die Suche nach Jorran ihm nicht zügig genug voranging. Er wollte gemeinsam mit fünfzig Sha-Ka’ani-Kriegern zur Erdoberfläche aufbrechen und die Sache selbst in die Hand nehmen. Doch ein solches Vorgehen stand völlig außer Frage. Es mochte zwar auch unter den Bewohnern dieses Planeten den einen oder anderen Riesen geben, aber Männer um die zwei Meter zwanzig waren hier die Ausnahme. Selbst zwei oder drei Krieger, die sich gemeinsam sehen ließen, würden nur unnötig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Deshalb bestand Martha auch nach wie vor darauf, dass im Augenblick nur Dalden allein nach Jorran suchen sollte. Shanelle kam nun die schwierige Aufgabe zu, ihren Lebensgefährten von der Richtigkeit dieser Entscheidung zu überzeugen. »Ich verstehe deine Befürchtungen, Martha«, antwortete Dalden. »Die Frau darf eben nie erfahren, dass ich zu einem Volk gehöre, welches sie wahrscheinlich als Barbaren betrachten würde.«
    Ein Kichern erscholl im Raum. »Einen Barbaren würde sie dich wohl kaum nennen. Schon eher einen Außerirdischen. Das ist ihr Wort für fremde Lebensformen aus dem All. Dass andere Welten die Sha-Ka’ani für ein klein wenig barbarisch halten, dürfte die Frau wohl kaum interessieren. Sie würde nur eines feststellen: dass du nicht von ihrer Welt bist. Und der Schock darüber ließe sie schlagartig alle anderen Gefühle vergessen, die sie je für dich gehegt haben mag. Dann müsste ich sie an Bord holen und sämtliche Erinnerungen an dich aus ihrem Gehirn tilgen. Ich kann nur hoffen, dass das bei diesen Humanoiden überhaupt funktioniert. Und du weißt, wie ungern ich mich auf so unsichere Daten wie Hoffnungen oder vage Vermutungen stütze. Warum also nicht all diese vorhersehbaren Schwierigkeiten von vornherein vermeiden …«
    »Ich brauche jemanden, der jeden Besucher von einem anderen Planeten sofort erkennt«, unterbrach Dalden. »Ich selbst kann nicht sagen, wer dort oben fremd ist und wer dazugehört. Für mich klingen einfach alle eigenartig. Nur Jorran würde ich vielleicht gerade noch selbst entdecken.«
    »Nicht unbedingt. Vielleicht hat er ja sein Aussehen verändert. Aber dass deine Aufgabe nicht einfach wird, wusstest du von vornherein.«
    Dalden ging nicht auf Marthas Kommentar ein. Sie schien nicht zu begreifen, worum es ihm ging. »Jorrans Leute kenne ich nicht, aber der Frau würden sie sofort auffallen. Sie hat innerhalb von Sekunden gemerkt, dass ich nicht aus ihrer Stadt bin. Aber sie glaubt, ich komme aus einem fremden Land auf ihrer Welt. Ausländer nennen sie das.«
    »Das ist mir keinesfalls entgangen. Ich darf dich daran erinnern, dass ich jedes Wort eurer Unterhaltung mitgehört habe.«
    »Dann bist du also genau wie ich der Meinung, dass ihre Hilfe sehr wertvoll für uns wäre.« »Vielleicht ist das ja tatsächlich so. Aber wenn du glaubst, ich erlaube dir deshalb gleich, sie wiederzusehen, täuschst du dich. Es gibt noch weitere Faktoren, die wir nicht außer Acht lassen dürfen. Einer davon ist dieser: Je länger du dich mit diesen menschlichen Wesen abgibst, desto größer ist die Gefahr, dass du dich verrätst. Diese Frau Brittany arbeitet weder für eine Behörde noch als Sicherheitsbeauftragte, und doch stellt sie Fragen, die dir gefährlich werden können. Wir haben es mit neugierigen, selbstbewussten Personen zu tun. Sie stecken ihre Nase mit der größten Selbstverständlichkeit in die Angelegenheiten anderer Leute. Und

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