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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Gebiet, in dem er sich befindet, hierher versetzen. Das kommt natürlich nicht in Frage, denn sicher ist er nicht allein. Und zu allem Überfluss trägt er auch noch eines dieser altmodischen Luftschilde, die vor Seuchen und Krankheiten aller Art schützen sollen.« »Davon habe ich noch nie gehört.« »Das wundert mich nicht. Die Luftschilde gelten längst als überholt. Mit einer einzigen kleinen Pille kann man heutzutage sämtliche Keime und überhaupt alle Trägerstoffe jedweder Seuche innerhalb von Sekunden unschädlich machen. Dazu benötigt man nicht einmal mehr einen Meditechniker. Der Schild, mit dem Jorran sich umgibt, ist weder zu fühlen noch mit bloßem Auge zu erkennen. Er hält lediglich Bakterien und Viren von ihm ab, sonst nichts. Aber leider blockiert er das molekulare Transfersystem.« »Heißt das, es bleibt bei ihm wirkungslos?« »Genau. Er müsste den Schild erst deaktivieren, damit ich an ihn herankomme, und das wird er wohl kaum tun. Wenn er schon so überängstlich ist und sich ein derart altmodisches Ding überstülpt, anstatt auf Meditechnik oder Pillen zu vertrauen, wird er hier auf dieser fremden Welt wohl zunächst vorsichtig bleiben. Möglicherweise ist sein Schiff gar nicht mit teurer Meditechnik ausgerüstet. Und Handelsschiffe haben auch selten die besagten Pillen an Bord, weil sie ohnehin nur auf vorgesehenen seuchenfreien Routen verkehren.«
    »Warum benutzt man denn die Luftschilde nicht mehr, wenn sie doch anscheinend ihren Zweck erfüllen?« »Nachdem das molekulare Transfersystem entwickelt wurde, waren die Schilde im Weg. In den Zeiten, als man noch auf einem Planeten landen musste, um ihn betreten zu können, hüllte sich jeder in den Luftschild, bevor er auch nur einen Schritt aus dem Raumschiff tat. Aber für einen Molekulartransfer ist es notwendig, den Schild vorübergehend abzuschalten. Und schon in den wenigen Sekunden, die es dauert, bis er nach der Ankunft wieder aufgebaut ist, besteht die Möglichkeit, sich eine Krankheit einzufangen.« »Womit der Nutzen des Schildes gleich null ist«, stimmte Shanelle zu. »Aber gibt es denn wirklich keinen Zeitpunkt, wo Jorran ihn einmal deaktivieren muss? Wenn er sich waschen will oder wenn er schläft vielleicht?« »Das wäre denkbar. Aber ohne eine Andockvorrichtung bin ich selbst dann noch machtlos. Ich kann ihn anpeilen, wenn er mit seinem Schiff spricht. Aber sobald er schweigt, verliere ich ihn in der Menge. Ganz abgesehen davon muss er die Kontrollvorrichtung für den Schutzschild nicht ununterbrochen am Körper tragen. Der Schild bleibt intakt, selbst wenn er den Apparat ablegt. Er darf sich nur nicht weiter als ein oder zwei Meter von dem Kästchen entfernen. Es wird mir also kaum gelingen, an ihn heranzukommen.« Shanelle seufzte. »Wir müssen Jorran und die Ruten also wirklich buchstäblich zwischen die Finger bekommen.«
    »Genau. Aber für Dalden dürfte das kein Problem darstellen, wenn er ihn erst einmal gefunden hat – es sei denn, er lässt sich von den hiesigen Menschen zu sehr von seiner Aufgabe ablenken.«
    Diesmal veränderte Daldens Gesichtsfarbe sich nicht. Seine Miene war nun die eines Kriegers und damit völlig ausdruckslos. Sonst gehörte es zu Marthas Lieblingsbeschäftigungen, in solchen Momenten eine Gefühlsregung zu provozieren. Aber angesichts der vielen Probleme, die es noch zu lösen galt, hielt sie sich diesmal zurück.
    »Ich bin mir noch nicht sicher, ob Jorran sich vorher kundig gemacht hat oder ob er kurzerhand das Schiff bestiegen hat und die Entscheidung für diesen Planeten mehr oder weniger zufällig getroffen hat«, fuhr Martha fort. »Jedenfalls gibt es hier jede Menge unterschiedlicher Regierungsformen in den verschiedenen Ländern. Und in dem Land, das er sich scheinbar ausgesucht hat, existieren klare Abstufungen in der Machtausübung. Einer der niedrigeren Ränge ist das Oberhaupt einer Stadt. Darüber steht das Oberhaupt eines Bundesstaates, in dem es wiederum Hunderte von Städten gibt, und ganz oben finden wir den Präsidenten des gesamten Landes. Ein Organ, das den ganzen Planeten regiert, scheint es allerdings nicht zu geben. So weit ist man hier noch nicht fortgeschritten. Aber einige Länder werden in dieser Welt als führend betrachtet. Ihre Meinung hat einiges Gewicht, und sie verfügen auch über die Mittel, ihren Willen durchzusetzen, wenn ihr wisst, was ich meine. Jorran hat sich für eines dieser führenden Länder entschieden. Aber mir scheint, er möchte klein

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