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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ihr aufkeimte, unterdrückte Brittany sofort. Sie wollte nicht schon wieder von einem Mann enttäuscht werden.
    Für den Moment erschien es ihr am sichersten, einfach noch ein wenig von ihrer Familie zu erzählen. »Mein mittlerer Bruder Kent zog vor ein paar Jahren nach Kalifornien. Er war schon immer gern unterwegs und beschloss eines Tages, aus dieser Leidenschaft einen Beruf zu machen. Er fährt nun riesige Lastwagen kreuz und quer durchs Land. Nachdem ich ihn einmal im Sommer besucht hatte, beschloss ich, auch hierher zu ziehen. Ich begleitete Kent auf einigen längeren Fahrten und wollte die Sache schließlich einmal selbst ausprobieren. Ein Jahr lang fuhr ich die Trucks einer Transportfirma, aber auf die Dauer wurde mir das zu langweilig. Und wenn man sich auf den Fernstraßen langweilt, kann das leicht gefährlich werden.« »Was hat denn Langeweile mit Gefahr zu tun?«
    »Nun, es sind schon öfter Leute am Steuer eingeschlafen.«
    Daldens fragender Blick sagte Brittany, dass er selbst dafür eine Erklärung brauchte. Sie beschloss, die notwendigen Erläuterungen diesmal der klugen Martha zu überlassen. Und tatsächlich nickte Dalden nach ein paar Sekunden.
    »Wollten Sie nicht lieber etwas ganz anderes tun als Ihre Brüder?«
    Brittany grinste. »Warum nicht auf Kenntnisse und Fähigkeiten zurückgreifen, die man schon beherrscht?« Eine Zeit lang hatte sie mit dem Gedanken gespielt, zum Militär zu gehen. Aber das wollte sie Dalden nicht auch noch auf die Nase binden. Sicher hätte sie es mit ihrer Größe auch in der Army zu etwas bringen können. Doch sie unterwarf sich lieber ihrer eigenen strengen Disziplin als irgendwelchen militärischen Regeln. Außerdem fand sie es ganz einfach faszinierend, mit ihren eigenen Händen etwas zu bauen. Das gab ihr das Gefühl, etwas Bleibendes zu hinterlassen.
    »Im Grunde habe ich ja inzwischen durchaus meinen eigenen Weg gefunden. Mein jüngster Bruder Devon ist der geborene Farmer. Für ihn gibt es nichts Erhebenderes, als Dinge wachsen zu sehen. Dafür kann ich mich nun nicht übermäßig begeistern. Dass ich eines Tages meine Zelte abgebrochen habe und die Farm verließ, habe ich jedenfalls nie bereut. Devon ist als Einziger noch dort. Er hilft unseren Eltern und wird den Hof wohl eines Tages übernehmen.« »Einer pflanzt, eine baut, einer repariert und einer transportiert. Ihre Familie könnte ein ganzes Unternehmen betreiben.«
    »Sie meinen, wir haben viele unterschiedliche Talente.« Dalden zuckte die Schultern und ließ sie ihre eigenen Schlüsse ziehen. Brittany ärgerte sich ein wenig darüber, dass er sich nicht dieselbe Mühe machte wie sie und ihr erklärte, was er meinte. Immerhin hatte sie keinen Sprachtrainer, auf den sie zurückgreifen konnte. »Und was ist das für ein anderer Job, in dem Sie auch noch bis über beide Ohren stecken?«, fragte er nun. »Ach, das ist kaum der Rede wert. Abends und an Samstagen jobbe ich in dem Fitnesscenter ein paar Straßen weiter. Die Arbeit würde auch einer allein schaffen. Aber wir sind zu zweit, und deshalb ist es manchmal ganz gemütlich. Ich mache den Empfang oder berate die Kunden bei der Zusammenstellung ihres Trainingsprogramms. Mein Mitarbeiter Lenny und ich kommen gut miteinander aus. Wir haben eine Übereinkunft: Er versucht nicht, mich abzuschleppen, und ich lasse ihm nicht bei jeder unpassenden Gelegenheit eine Hantel auf den Fuß fallen.« Brittany hoffte, Dalden wenigstens damit zum Lachen zu bringen, doch auch dieser Versuch schlug fehl. Er saß ganz vorn auf der Sofakante und wirkte hochkonzentriert. »Der Mann, mit dem Sie arbeiten, möchte Sie hinter sich herzerren?«
    Brittany hob flehentlich die Augen zur Zimmerdecke. »Abschleppen bedeutet in diesem Zusammenhang nicht das, was Sie ganz buchstäblich darunter verstehen. Nein, Lenny schleppt mich weder durch die Gegend, noch zerrt er mich irgendwo hin. Aber anfangs bedrängte er mich andauernd, doch einmal mit ihm wegzugehen.« »Weggehen? Wohin denn?«
    »Er wollte mit mir ausgehen, sich mit mir verabreden.« Scheinbar war Dalden nicht der Einzige, der jetzt Verständnisprobleme hatte. Auch sein kleiner Apparat blieb verdächtig still. »Na hören Sie mal. Sie müssen doch wissen, was eine Verabredung ist. Junge fuhrt Mädchen aus, damit man sich besser kennen lernt und einander vielleicht näher kommt.« »Sie meinen so etwas wie Spaß haben?«, fragte Dalden mit einem breiten Grinsen.
    Dieses Grinsen ließ in Brittanys Kopf die Alarmglocken

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