Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
schrillen. Vorsichtig antwortete sie: »Nun ja, irgendwie schon. Spaß kann eine Verabredung schon bringen. Die Hoffnung besteht immer. Aber leider stellt sich die ganze Sache nur allzu oft als …« Brittany brach ab. Dalden sah geradezu verschreckt aus. Und aus seinem Ohrstöpsel drang so etwas wie Gelächter. Sie gab es auf. Entweder nahm sie hier jemand gründlich auf den Arm, oder der Englischlehrer ihres Besuchers hatte selbst keine Ahnung von dieser Sprache.
    »Vielleicht sollten wir morgen als Erstes zur Bücherei gehen und Ihnen ein gutes Wörterbuch holen. Es ist zwar ein wenig lästig, ständig neue Begriffe nachzuschlagen, aber sicher lernen Sie dabei auf die Dauer mehr als von Ihrem komischen Sprachtrainer.« »Ich bin mir bewusst, dass es bei unserer Kommunikation gewisse Schwierigkeiten gibt. Aber mit einem dieser Bücher könnte ich nichts anfangen. Unsere Lernmethode basiert rein auf Zuhören. Gelesen wird dabei nicht.«
    Brittany riss ungläubig die Augen auf. »Ihr Lehrer ist entweder ein Idiot oder einer dieser lausigen neumodischen Trainer …«
    Das Kreischen in Daldens Ohrstöpsel wurde so durchdringend, dass er ihn sich herunterreißen musste, um einem ernstlichen Hörschaden zu entgehen. Brittany legte die Stirn in Falten. »Lassen Sie mich raten. Ihr Englisch hat Ihnen die Dame am anderen Ende dieses Kabels selbst beigebracht.« Dalden nickte mit schmerzverzerrtem Gesicht. Lachend fuhr Brittany fort: »Okay. Ich nehme an, die Tatsache, dass Miss Martha noch immer ständig auf Sie einplappert, bedeutet, der Sprachkurs ist noch nicht ganz abgeschlossen. Aber Ihr Englisch ist wirklich schon ganz gut. Die Erklärungen, die Sie noch brauchen, mögen ein wenig zeitaufwendig sein. Aber eigentlich ist das nicht weiter schlimm.« Der Apparat hing inzwischen wieder still an Daldens Gürtel, und er traute sich, den Ohrstöpsel wieder einzusetzen. Brittany hörte ein leises Summen, das bald wieder verstummte.
    Martha schien leicht erregbar zu sein, aber offensichtlich fing sie sich immer schnell wieder und wandte sich dann umgehend ihrer eigentlichen Aufgabe zu. Nun sagte Dalden: »Ich erfahre gerade, die Feinheiten Ihrer Sprache seien uns längst nicht so fremd, wie wir anfangs glaubten.
    Da wir uns zunächst auf Informationen aus Computerdateien stützten, sind unsere Sprachkenntnisse sehr einseitig. Aber die tatsächlich gesprochene Sprache weist große Ähnlichkeiten auf.« »Ähnlichkeiten womit? Mit Ihrer eigenen Sprache?« »Nein, mit der uralten Sprache des Volkes meiner Mutter, die ich zum Glück recht gut verstehe. Wenn sich diese Einschätzung als richtig erweist und die Bedeutungsvielfalt Ihrer Worte tatsächlich mit dem Sprachgebrauch in der Heimat meiner Mutter übereinstimmt, dauert es nur noch wenige Augenblicke, bis mir für alles die richtige Übersetzung zur Verfügung steht. Und dann werden wir in Zukunft ohne weitere Schwierigkeiten kommunizieren können.« »Hä?«
    Dalden hob seine Hand und bat Brittany mit dieser stummen Geste um ein wenig Geduld. Das Geräusch, das nun aus dem kleinen Apparat drang, glich einem beständigen, leisen Rauschen. Ein wenig klang es, als ließe man eine Tonspur mit großer Beschleunigung ablaufen. Kein Mensch konnte bei diesem Tempo auch nur ein Wort verstehen. Wahrscheinlich war das Gerät nun defekt. Wunderbar. Brittany machte es im Grunde gar nichts aus, Dalden Worte und Redewendungen selbst zu erklären. Es störte sie viel mehr, dass diese Martha nicht merkte, dass sie hier das fünfte Rad am Wagen war. Ihre ständige Einmischung ging Brittany langsam auf die Nerven.
    Wie sollte sie Dalden näher kommen, wenn sie ständig belauscht wurden?

Kapitel Zw ölf
     
    Kann man das Ding auch abschalten?« Brittany errötete bei ihrer Frage. Das hätte sie nicht sagen sollen. Zu deutlich verrieten ihre Worte, dass sie mit Dalden allein sein wollte.
    Doch er schien von Brittanys Hintergedanken nichts zu ahnen und antwortete ganz sachlich. »Nur zum Teil. Ein paar Funktionen lassen sich abstellen. Wenn ich zum Beispiel diese Taste hier drücke, höre ich Martha nicht mehr reden. Aber mithören tut sie immer, wenn sie einmal damit angefangen hat.« Brittany vermutete, dass hier wieder einmal ein Übersetzungsproblem vorlag. Was Dalden sagte, klang ja gerade so, als könne er nicht selbst kontrollieren, ob Martha ihm nun zuhörte oder nicht. Aber soweit Brittany wusste, war in diesem Apartment nirgendwo eine Abhöranlage installiert. Welch ein absurder

Weitere Kostenlose Bücher