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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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dieser Mahlzeit jedenfalls nicht wegräumen. Froh über Jans Backkünste und ihre Vorliebe für süße Kost, stellte Brittany am Ende noch einen halben Schokoladenkuchen als Dessert auf den Tisch. Nachdem Dalden gut die Hälfte davon mit einem ganzen Liter Milch hinuntergespült hatte, schien er wenigstens halbwegs satt zu sein. Doch nun wurde Brittanys Nervosität beinahe übermächtig. Es war noch früh am Abend, jedenfalls viel zu früh, um schlafen zu gehen. Konnte es da normal sein, dass sie die ganze Zeit an fast nichts anderes dachte, als in Daldens Armen auf ihr Bett zu sinken? Tatsächlich spukte ihr dieser Gedanke schon im Kopf herum, seit sie ihn im Einkaufszentrum getroffen hatte. Noch nie zuvor war ihr ein Mann begegnet, der eine so unwiderstehliche Anziehung auf sie ausübte. Ein wenig gefiel sie ihm sicher auch. Vielleicht unternahm er ja im Laufe des Abends noch einen Annäherungsversuch. Um ihre Verlegenheit etwas zu überspielen, schaltete Brittany den Fernseher an. Schon gelegentlich war das der letzte Ausweg gewesen, um die peinliche Stille zwischen ihr und einem neuen Bekannten etwas zu überspielen. Doch Dalden schien sich für die Mattscheibe überhaupt nicht zu interessieren. Stattdessen hingen seine Augen wie gebannt an ihr – was sie natürlich noch viel nervöser machte. »Was würden Sie sich denn gern ansehen?«, fragte Brittany.
    Er lachte leise. »Ist das nicht ziemlich offensichtlich?« Schon brannten Brittanys Wangen wieder. »Ich meinte im Fernsehen«, erklärte sie.
    Endlich folgte er ihrem Blick zu der Stelle, wo der Fernseher stand. Seine Aufmerksamkeit galt aber viel weniger den Bildern als den Knöpfen unter dem Monitor. »Was für ein eigenartiger Computer«, sagte er. »Das ist kein Computer …« Brittany brach ab. Das konnte doch nicht wahr sein. »Ach, kommen Sie. Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie wissen, was ein Computer ist, aber gleichzeitig noch nie einen Fernseher gesehen haben. Das Fernsehen wurde lange vor dem ersten Computer erfunden.«
    »Man sagt mir, es sei hier eine Verbreitete Art der Unterhaltung.«
    »Und das wissen Sie erst, seit Martha es Ihnen gerade erklärt hat? Wie kann das sein?«, fragte Brittany. Dann beantwortete sie sich ihre eigene Frage. »Okay, vielleicht leben Sie irgendwo weit draußen im Busch. Möglicherweise gibt es in Ihrem Dorf noch nicht einmal elektrischen Strom. Aber – wenn ich es mir recht überlege – auch Computer brauchen fast alle einen Stromanschluss. Wie kommt es also, dass Sie nicht wissen, was ein Fernseher ist, wo doch in den meisten Haushalten ein, zwei oder gar drei Geräte herumstehen, bevor man auch nur daran denkt, sich einen Heimcomputer anzuschaffen?«
    Er gab ihr keine Antwort. Stattdessen erhob er sich, trat vor sie hin und zog auch sie auf die Füße. Eine Hand legte er an ihre Wange und bog ihren Kopf so, dass sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. Brittany vergaß augenblicklich all ihre unbeantworteten Fragen. Sie konnte später noch darüber nachdenken, ob das, was er jetzt tat, nur ein Ablenkungsmanöver war, damit er ihr nicht weiterhin Rede und Antwort stehen musste. Im Augenblick war Brittany viel zu gespannt auf das, was jetzt kommen würde, um sich mit solch unwichtigen Gedankengängen zu beschäftigen.
    »Ich muss sagen, jetzt, wo ich weiß, was man unter einer Verabredung versteht, gefällt mir die Idee ganz gut«, erklärte er. »Aber ich glaube, Ihnen wird das, was wir unter Spaß verstehen, noch viel besser gefallen. Wir wissen doch beide, was wir voneinander wollen.
    Sollten wir da nicht lieber erst ein wenig Spaß haben und dann mit der Verabredung fortfahren?« Brittany gab sich alle Mühe, die Bedeutung von Daldens Worten zu entschlüsseln, und brachte dann hervor: »Ich habe das Gefühl, Ihre Vorstellung von Spaß ist etwas ungewöhnlich.«
    »Eigentlich gar nicht«, erwiderte er. »Sie nennen es vielleicht Liebe machen. Aber ganz gleich, wie man dazu sagt, Spaß macht es auf jeden Fall.« »Ich – ich bin ganz Ihrer Meinung. Soweit ich das beurteilen kann zumindest. Aber – wollen Sie damit etwa andeuten, wir sollen das Kennenlernen noch ein wenig verschieben und gleich zur Sache kommen?« Ein wunderbares Lächeln ließ Daldens Züge erstrahlen. »Wenn das heißt, dass Sie mich nun zu dem Ort fuhren, an dem sie schlafen, dann lautet meine Antwort -ja.«

Kapitel Dreizehn
     
    Tausend Schmetterlinge tanzten in Brittanys Bauch. Das Herz hämmerte ihr fast schmerzhaft in der

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