Stern der Leidenschaft
nackt.
All diese schutzlose Haut kam nun mit dem weichen, geschmeidigen Leder von Daldens Hose in Berührung. Brittany konnte sich kein betörenderes Gefühl vorstellen. Mit dem kalten Leder einer Polstergarnitur hatte das, was sie nun auf ihrer Haut spürte, nicht das Geringste zu tun. Und noch etwas anderes spürte sie sehr deutlich, als sie seitlich auf seinem Schoß saß. Die Kraft und Stärke seines Verlangens, das gegen ihre Hüfte drängte, nahm Brittany fast den Atem. Eine ihrer Brüste war fest an ihn gepresst, die andere streifte seinen Brustkorb, als Dalden nun ihren Arm um seinen Hals legte. Wie um sie vor dem Abrutschen zu bewahren, legte er eine Hand weit oben an die Hinterseite von Brittanys Oberschenkel – als ob nackte Haut auf Leder überhaupt weggleiten konnte! Mit dem anderen Arm umschlang er ihren Rücken und zog sie fest an sich. Noch einmal fanden seine Lippen die ihren, doch diesmal war sein Kuss ganz anders als zuvor. Hungrig und fordernd ergriff er Besitz von ihrem Mund. Brittany geriet völlig außer sich. Dieser Kuss und all die Berührungen an ihrem ganzen Körper waren einfach zu viel für sie. Die Leidenschaft, die sie nun überkam, riss sie in einen wilden Strudel. Nie zuvor hatte sie etwas ähnlich Aufregendes in sich gespürt. Jeder vernünftige Gedanke war wie ausgelöscht. Nur diese völlig neuen, überwältigenden Gefühle zählten jetzt noch.
Hemmungslos drängte Brittany sich an Dalden. Sie erwiderte seine Küsse, als wollte sie ihn verschlingen. Daher war es auch kaum verwunderlich, dass er daraus die falschen Schlüsse zog.
»Hast du es dir anders überlegt?«, fragte er. »Zeigst du mir jetzt, wo du schläfst?«
Brittany rang mühsam nach Luft, während Daldens Stimme völlig ruhig klang. »Nein, nein«, stieß sie schließlich hervor. »Ich habe mich eben nur … ein bisschen von meinen Gefühlen mitreißen lassen.« »Es liegt nicht in meiner Absicht, dich zu bestrafen. Aber dieses Kennenlernen, das hier bei euch anscheinend so wichtig ist, kommt mir wirklich eher wie eine Strafe vor.«
»Hm?« Brittany sah sich im Augenblick nicht in der Lage, seinen Gedankengängen zu folgen. Wie konnte irgendjemand Küssen mit Bestrafung in Verbindung bringen? »Ich dachte, wir hätten geklärt, was unter ›Strafe‹ zu verstehen ist. Soll ich vielleicht doch ein Wörterbuch holen?« »Es gibt viele Arten von Strafen.« Langsam gelang es Brittany, etwas Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Anscheinend sprach er von einer ganz bestimmten Spielart der Bestrafung, die wohl selbst in den besten Ehen vorkam, wenn ein Partner auf den anderen wütend war. »Du meinst, wenn ich in einer solchen Situation behaupten würde, ich hätte Kopfschmerzen?«, fragte sie.
Daldens Gesicht drückte plötzlich echte Besorgnis aus. »Dein Kopf tut weh?« Brittany seufzte. »Nein, das war nur als theoretische Überlegung gemeint. Ist ja auch einerlei. Mach dir keine Gedanken. Du brauchst mich auch nicht so besorgt zu tätscheln. Alles wieder im Griff.« Schon seit er von Strafe sprach, streichelte er sie fast freundschaftlich. Sie kam sich vor wie ein kleines Kind, das getröstet wurde. Sehr beruhigend wirkten Daldens Liebkosungen allerdings nicht auf Brittany. Jede seiner Berührungen wühlte sie nur von neuem auf. Er hingegen schien die Ruhe selbst zu sein. Wäre da nicht die verräterische Wölbung an ihrer Hüfte gewesen, Brittany hätte geschworen, dass er an den aufregenden Küssen unbeteiligt gewesen war. Seine eiserne Beherrschtheit kam Brittany, gelinde gesagt, etwas ungewöhnlich vor. So etwas kannte sie von Männern bisher nicht.
Nach einem Blick in Daldens Augen war sie beruhigt, dass sie nicht die Einzige war, in der diese Küsse ein heiß loderndes Feuer entfacht hatten. Auch auf ihn schienen sie ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Seine bernsteinfarbenen Augen glänzten wie flüssiges Gold und glühten mit einer Leidenschaft, die für drei Männer ausgereicht hätte. Bei einem so großen, kräftigen Mann wie ihm wirkte das beinahe bedrohlich. Und doch schien er sich auf fast übermenschliche Weise unter Kontrolle zu haben. Sein Atem ging ruhig und regelmäßig. Nicht die winzigste Spur einer Schweißperle stand auf seiner Stirn. Er sprach mit fester Stimme, und wahrscheinlich schlug sein Herz in einem unerschütterlichen Takt.
Dennoch wusste Brittany um das wilde Verlangen, das unter der sonderbar beherrschten Oberfläche lauerte.
Vorsichtshalber wollte sie für ein wenig Ablenkung
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