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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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offensichtlich keine Ahnung, dass man mit der Rute bei Frauen nichts ausrichten kann.« »Soweit ich weiß, hast du ihm wenigstens diese Eigenheit der Ruten damals nicht verraten«, antwortete Martha. »Und Ferrill hat sich geweigert, Jorran gegenüber auch nur das winzigste Detail über die Ruten preiszugeben. Jorran weiß also anscheinend noch immer nicht, dass die Geräte nur bei Männern wirken. Ich muss schon sagen, ich hätte den Großkönig für ein klein wenig klüger gehalten. Man sollte meinen, er würde die Ruten ausprobieren, bevor er sie einsetzt. Gut, vielleicht hat er das sogar getan und war nur nicht schlau genug, auch Frauen in den Test mit einzubeziehen. Möglicherweise dachte er, seine neue Heimat sei genau wie seine alte, wo Frauen höchstens eine halbe Stufe über Sklaven stehen. Apropos: Ich muss schon sagen, Kleiner, du hast wirklich fix reagiert. Es war eine hervorragende Idee, die Rute gegen den Kerl zu richten und ihn glauben zu lassen, er sei ab jetzt dein persönlicher Besitz. Sklavenhaltung wird in der Gesellschaft, aus der er stammt, als völlig normal betrachtet. Man braucht dem Burschen also nicht erst lang und breit zu erklären, wie ein Sklave sich zu verhalten hat.«
    »Wissen Sie eigentlich, wie unhöflich es ist, in der Gegenwart einer Person, die kein Wort davon versteht, dieses Kauderwelsch zu sprechen?«, fauchte Brittany, nachdem sie sich den Wortwechsel eine Zeit lang schweigend angehört hatte.
    »Genau darum geht es ja, Püppchen«, schnurrte Martha zurück. »Austausch geheimer Informationen – alles klar?«
    Diese knappe Erklärung war kaum dazu angetan, Brittanys erhitztes Gemüt zu besänftigen. Sie hielt mit ihrem Ärger auch nicht hinter dem Berg. »Wenn Sie glauben, Sie können mich über das, was eben geschehen ist, im Unklaren lassen, täuschen Sie sich. Und warum sieht es so aus, als sei dieser Mann kurz davor, sich niederzuwerfen und Daldens Füße zu küssen?« »Weil er das wahrscheinlich gleich tun wird«, antwortete Martha trocken. »Schick ihn ein kleines Stück weg, Dalden, damit ihn das, was wir hier reden, nicht verwirrt.«
    Brittany hörte staunend, wie Dalden dem Mann sagte, er solle in einer Ecke auf ihn warten. Der andere setzte sich unverzüglich in Bewegung und tat, was von ihm verlangt wurde. Sie sprach ihre Vermutung laut aus: »Du kennst diesen Mann, nicht wahr? Wahrscheinlich arbeitet er sogar für dich.« Martha wollte nichts davon hören. »Wir haben ihn nie zuvor gesehen.«
    »Warum tut er dann, was Dalden ihm befiehlt?«, wollte Brittany wissen.
    Martha seufzte nicht nur ein Mal, sondern drei Mal. Das sollte Brittany wohl zeigen, wie lästig sie ihre hartnäckigen Fragen fand. »Na schön. Wenn wir davon ausgehen, dass wir später sowieso alles löschen, kann ich dir zumindest so viel verraten. Wo wir herkommen, wurden viele erstaunliche Dinge erfunden. Manches mag dir geradezu unglaublich erscheinen. Zum Beispiel die Rute, die Dalden gerade an sich genommen hat. Sie wurde gestohlen. Genauer gesagt sogar eine ganze Kiste damit. Und unsere Aufgabe ist es, sie zurückzuholen.« »Wozu sind die Dinger gut?«
    »Du fragst dich bestimmt, warum Jorran glaubt, er könne hier einfach auftauchen und euer Bürgermeister werden. Nun, er geht davon aus, dass die Ruten ihm genau das ermöglichen werden.« »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet«, beharrte Brittany. Sie spürte, wie sie innerlich wieder zu brodeln begann.
    »Ach – du willst auch die Details hören?«, säuselte Martha betont unschuldig.
    »Was passiert, wenn ich das Kästchen kaputtschlage?«, knurrte Brittany mit einem wütenden Blick auf den Apparat.
    »Dann bekommt Dalden ein neues«, erklärte Martha seelenruhig. Brittany glaubte allerdings, ein Grinsen aus ihrer Stimme herauszuhören. »Hätte ich mir denken können«, murmelte sie. Gelächter schallte aus dem Kästchen. Dann fuhr Martha fort: »Wer hätte gedacht, dass sich der Wille eines Mannes von einer Sekunde zur anderen ändern lassen würde? Und das nur durch ein paar beiläufige Worte und die Berührung mit einer Rute? Aber jemandem ist es gelungen, diese hübsche Idee in die Tat umzusetzen. Du kannst es eine perfektionierte Form der Hypnose nennen, wenn du willst. Aber selbst ein Mensch, der nicht das Geringste von solchen Dingen versteht, kann mit Hilfe einer solchen Rute die Gedanken eines männlichen Wesens ganz nach seinem Gutdünken verändern. Beispiel gefällig? Dalden hat die Rute gegen diesen Kerl

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