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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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eingesetzt und ihm gesagt, er sei sein Sklave. Und voila, der Mann glaubt nun tatsächlich, er sei Daldens ergebener Diener. Er wird Daldens Anweisungen so lange widerspruchslos ausfuhren, bis man ihm etwas anderes sagt.«
    Brittany biss die Zähne zusammen, bis ihre Kiefer schmerzten, und zählte bis zehn, bevor sie sagte: »Erwarten Sie wirklich, dass ich auch nur ein Wort von diesem ausgemachten Unsinn glaube?« »Sagte ich nicht eben, manche Erfindungen würden dir geradezu unglaublich erscheinen? Und hat der Kerl nicht tatsächlich versucht, die Rute auch an dir zum Einsatz zu bringen, als er sagte, du könntest ihn nicht sehen?«
    »Was beweist, dass das Ding nicht funktioniert. Ich sehe ihn sehr gut.«
    »Zu deinem Glück, meine Süße, wirken die Ruten bei Frauen nicht«, antwortete Martha. »Und zu unserem Glück haben Jorran und seine Leute das bisher offensichtlich nicht bemerkt.«
    »Seine Leute? Soll das heißen, der Mann, den Dalden soeben unter seine Kontrolle gebracht hat, ist gar nicht Jorran?«
    »Genau. Jorran kann sein Aussehen verändern, aber nicht seine Größe. Er ist ungefähr so groß wie du. Wir mussten davon ausgehen, hier auch auf seine Männer zu treffen. Er reist mit einer größeren Gefolgschaft, und wahrscheinlich haben sie die Wechselruten untereinander verteilt. Aber wenn wir Jorran selbst erwischen, ist der Rest wahrscheinlich ein Kinderspiel.« »Das steckt also hinter dieser ganzen Geheimniskrämerei. Ein Diebstahl. Warum sind Sie damit nicht einfach zur Polizei gegangen?«
    »Denk doch nur einmal an die Panik, die ausbrechen könnte, wenn bekannt würde, wozu diese Ruten dienen und dass hier Leute frei in der Gegend herumlaufen, die bereit sind, sie zu benutzen. Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, was man mit den Dingern anrichten kann? Es ist möglich, damit jeden beliebigen Fremden zur sofortigen Herausgabe seiner gesamten Habe zu bewegen. Er wird das Geforderte mit Freuden übergeben und anschließend nicht einmal wissen, warum er nun am Hungertuch nagt. Man kann einen Mann dazu bringen, seine Stelle zu kündigen oder von einem Amt zurückzutreten, ohne dass er sich später daran erinnert, warum er das getan hat. Mit der Rute ist es ein Leichtes, Menschen Dinge tun zu lassen, die eindeutig gegen ihre Überzeugungen und gegen ihre eigenen Interessen verstoßen. Verstehst du nun, warum es besser ist, wenn möglichst wenige Leute von der Existenz solcher Geräte wissen?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Die Polizei verfügt über das Personal und die Mittel, die Ruten schnell aufzuspüren …«
    »Brittany, Brittany!«, fiel Martha ihr seufzend ins Wort. »Darum geht es doch gar nicht. Zuerst müssten wir eure Ordnungshüter davon überzeugen, dass es die Ruten wirklich gibt. Dann müssten wir sie zu äußerster Geheimhaltung verpflichten. Nun haben wir wenigstens eine Rute und könnten mit Hilfe dieses Anschauungsmaterials vielleicht den ersten Schritt bewältigen. Aber damit würden die Probleme erst richtig losgehen. Die Natur des Menschen erlaubt nun einmal keine konsequente Geheimhaltung. Irgendjemand plaudert immer etwas aus, und im Nu hätte jeder jeden im Verdacht. Die ganze Stadt geriete in Aufruhr. Massenhysterie, Verfolgungswahn und Panik wären die unausweichlichen Folgen. Möchtest du das wirklich riskieren?«
    »Was Sie vorschlagen, ist beinahe unmöglich. Anscheinend sind viel mehr Leute in die Sache verwickelt, als Dalden und Sie mich glauben ließen. Wie sollen wir denn zu dritt alle Beteiligten finden?« »Wir brauchen sie gar nicht alle zu finden. Der Einzige, den wir wirklich jagen, ist Jorran. Die anderen kommen freiwillig zu uns, wenn sie hören, dass wir uns ihren Anführer geschnappt haben. Und dann können wir die ganze Bagage wieder dorthin zurückbringen, wo sie hingehört. An Männern, die wir auf die Suche nach Jorran schicken könnten, mangelt es uns nicht, aber ihre Anwesenheit würde ihm nicht verborgen bleiben. Und wir müssen unbedingt vermeiden, dass er sich versteckt oder in ein anderes Land absetzt. Dann hätten wir nämlich kaum noch eine Chance, ihn zu finden.«
    »Wird er nicht Verdacht schöpfen, wenn der Kerl dort drüben nicht zu ihm zurückkommt?«
    »Keine Sorge, Püppchen. Es gehört zu meinen Aufgaben, in der Planung immer mindestens einen Schritt voraus zu sein. Also hör zu: Wir wollen nicht, dass noch mehr Leute zum Augenarzt rennen, weil sie glauben, sie hätten Sehstörungen. Bring also unseren großen Jungen so schnell es

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