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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Selbstbeherrschung gekostet, Kleine. Sollte dir das etwa entgangen sein? Also vermeide solchen Unsinn bitte in Zukunft.«
    »Hier tanzt man, weil es Spaß macht, und nicht aus irgendwelchen anderen Gründen«, wandte Brittany ein. »Das mag für deine Landsleute gelten, aber Dalden ist an etwas Derartiges nicht gewöhnt«, beharrte Martha. Als Brittany nun zu Dalden aufblickte, stieg ihr die Röte ins Gesicht. »Ich hoffe, du denkst nicht, ich habe mit Absicht … mit Absicht …«
    Schon stand er vor ihr, nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und lächelte sie an. »Ich möchte keine Minute der letzten Nacht missen, Kerima.«
    So ging es auch ihr. Bis auf eine Kleinigkeit. Brittany wünschte, sie könnte sich daran erinnern, wie sie nach Hause gekommen war. Erinnerungslücken hatten etwas Beängstigendes, denn in der fehlenden Zeit konnte weiß Gott was passiert sein. Ihr blieb nur zu hoffen, dass Dalden es ihr sagen würde, wenn sie etwas noch Dümmeres angestellt hatte, als unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren.
    An alles andere erinnerte sie sich genau – auch an Daldens Versicherung, sie sei seine Lebensgefährtin, und er würde ihr nicht von der Seite weichen, bis er sie an einen ihm vertrauten Ort gebracht habe. Was er wohl damit meinte?
    Sein Zuhause oder vielleicht nur einen Militärstützpunkt, auf dem er sich auskannte? Auch was er unter »Lebensgefährtin« verstand, bedurfte der Klärung. Gern wollte Brittany den Begriff mit der Bedeutung versehen, die er hier in ihrer Kultur hatte, aber sie wusste, dass Gefährtin auch Kameradin oder Vertraute heißen konnte, und wollte sich keine übertriebenen Hoffnungen machen.
    Brittany beschloss, das Gespräch über so grundsätzliche Dinge noch ein wenig aufzuschieben, denn sie fürchtete die Enttäuschung, die sie dann vielleicht erleben würde. Lieber wollte sie das Hochgefühl der vergangenen Nacht noch ein wenig festhalten. Sie schlang die Arme um Dalden, drückte ihn herzhaft und sagte: »Ich werde versuchen, dich in Zukunft von Diskotheken und ähnlichen Etablissements fern zu halten. Sicher können wir auch Spaß haben, ohne zu tanzen.«
    Martha kicherte, und Daldens Lächeln wurde breiter. Zu spät fiel Brittany ein, was Dalden unter »Spaß haben« verstand.
    Sie ließ ihn los und schnaubte: »Ich meine doch gar nicht, was ihr gerade denkt! Ach – lassen wir das. Wie wäre es, wenn du dich um die Lebensmittel kümmerst, die dein Freund netterweise vorbeigebracht hat? Ich ziehe mich nur rasch an.« »Corth II ist nicht mein Freund.« »Wie du willst. Also dann Feind.« »Das ist er auch nicht«, antwortete Dalden. »Meine Mutter betrachtet ihn als Mitglied der Familie.« »Deine Mutter? Soll das heißen, du siehst das anders?« »Ich halte es eher wie mein Vater und hege wenig Sympathien für Corth II und seinesgleichen.« »Ohh-kay«, sagte Brittany gedehnt. »Was das nun wieder zu bedeuten hat, weißt wahrscheinlich nur du allein – und die liebe Martha. Vielleicht ist es besser, wenn ich gar nicht erst erfahre, was du unter seinesgleichen verstehst. Aber ist es nicht ein wenig ungewöhnlich, eine Zahl als Nachnamen zu haben? Oder ist das bei euch so üblich?«
    »II ist kein Name. Es bedeutet, er ist der Zweite einer Serie, ein verbessertes Modell, das wir Martha verdanken – dem Original, Corth I, übrigens nicht unähnlich.«
    »Er ist Marthas Sohn?«, fragte Brittany überrascht. »So etwas in der Art.«
    »Etwas in der Art?« Brittany legte die Stirn in Falten. »Offensichtlich gibt es hier wieder einmal Zusammenhänge, die mir noch niemand erklärt hat. Willst du mir nicht sagen, was es mit Corth II auf sich hat, Martha?«
    »Vergiss es, Püppchen. Ich finde es herrlich, wenn Krieger sich eine Grube graben, aus der sie dann nicht mehr herausfinden.«
    Brittany zog eine Grimasse und beschloss, sich mit ihren Fragen lieber an Dalden zu wenden. »Also, warum hat dieser Corth keinen richtigen Namen?« »Martha selbst ist ein Mock II. Logischerweise erhält die Weiterentwicklung jeder Urversion eine fortlaufende Nummer.«
    »Ich gebe mich geschlagen. Das hört sich ja an, als sei Corth eine Maschine oder gar eine Art Android. Und das ist völlig unmöglich.« »Bist du sicher?«
    »Ja. Die Robotertechnik macht zwar ständig Fortschritte, aber um ein Wesen wie Corth zu kreieren, ist die Wissenschaft einfach noch nicht weit genug. Corth ist ein Mann. Ich habe Augen im Kopf, und auf mich wirkte er alles andere als seelenlos und mechanisch.«

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