Stern der Leidenschaft
Schritt zusammen mit Dalden zu gehen, steigerte Brittanys erwartungsvolle Spannung ins Unermessliche. Gleich einer sich emporwindenden Spirale spürte sie, wie ihre Sinnlichkeit sich steigerte, wie jede seiner Liebkosungen sie einem Gipfel entgegenführte …
Und dann fiel Brittany urplötzlich Martha ein. Martha, die stets lauschte, alles beobachtete und kontrollierte. Martha mit ihrer sechsfachen Aussicht auf Daldens gesamte Umgebung. Dieser Gedanke genügte, um Brittany geradezu in Panik zu versetzen. »Wo ist er? Der Apparat? Marthas Kästchen?« Sie erhielt keine Antwort. Zumindest nicht von Martha. »Ist sie weg?«
»Sie würde uns hierbei niemals beobachten.« Das hieß zwar nicht, dass sie wirklich weg war, aber es reichte aus, um Brittany zu beruhigen. Doch kaum war dieser Schreck ein wenig abgeklungen, schon schlich sich eine neue Angst in ihre Gefühle. Dalden lag nun auf ihr, schien im Begriff, sie ganz in Besitz zu nehmen. Brittany schloss ihre Augen, so fest sie konnte, spannte jeden Muskel ihres Körpers an und versicherte ihm, oder vielleicht eher sich selbst: »Es ist alles in Ordnung. Ich bin bereit. Komm jetzt. Tu es.« Verdutzt betrachtete Dalden Brittanys zugekniffene Augenlider. Dann entwich seiner Kehle ein tiefes Lachen. »Bereit? Du bist weit davon entfernt, Kerima. Mir scheint fast, du hast das noch nie zuvor getan.« Brittany öffnete ihre Augen nur einen winzigen Spaltbreit und blinzelte ihm ins Gesicht. »Glaubst du wirklich, es wäre mir gelungen, dir so lange zu widerstehen, wenn ich schon Erfahrung darin hätte?« Ein strahlendes Lächeln huschte über Daldens Züge. Ihre Antwort schien ihm ungeheuer gut zu gefallen. Brittanys Freude darüber, dass sie ihm so etwas sagen konnte, kannte keine Grenzen. Wie lange hatte sie auf den Richtigen gewartet! Und nun war er da. In ihrem tiefsten Inneren wusste sie das ganz genau, auch wenn die äußeren Umstände dagegen sprachen. Martha glaubte, ihre unterschiedlichen kulturellen Hintergründe ließen keine gemeinsame Zukunft zu. Aber jetzt war nicht die Zeit für vernünftige Überlegungen. Was sie hier tat, wollte Brittany nur für sich selbst tun. Hätte sie hoffen dürfen, dass es nicht bei dem einen Mal blieb, wäre ihr Glück perfekt gewesen. In einem Anflug plötzlicher tiefer Trauer schlang sie ihre Arme um Daldens Hals und schmiegte sich fest an ihn. »Lass mich an ein Happyend glauben, Dalden, auch wenn es für uns beide keines gibt. Sag mir, dass dies nicht unsere einzige Nacht ist.« Er bog sich ein wenig zurück, um ihr in die Augen sehen zu können. »Ich verstehe deine Sorge nicht, Kerima. Du bist meine Lebensgefährtin. Und bis ich dich an einen mir vertrauten Ort bringen kann, wo ich dich in Sicherheit weiß und nicht mehr fürchten muss, dich zu verlieren, werde ich nicht von deiner Seite weichen. Das verspreche ich dir. Fühlst du dich nun ein wenig besser?«
Erleichterung durchflutete Brittany und ließ sie vor Glück strahlen. »Besser denn je«, seufzte sie. Er lächelte sie an, küsste sie sanft auf die Wange und liebkoste dann mit seinen Lippen ihren Hals. Für sie hielt er sich nun zurück, gab ihr Zeit, weil ihre trübsinnigen Gedankengänge sie aus dem Zustand leidenschaftlicher Erregung gerissen hatten. Es schien ihm nichts auszumachen, noch einmal ganz von vorn anzufangen. Brittany empfand in diesem Augenblick nichts als tiefe Dankbarkeit und Zuneigung, und ihre Gefühle für Dalden steigerten sich wieder. Seine Leidenschaft war alles andere als erloschen, und auch ihre Leidenschaft wurde in atemberaubender Geschwindigkeit wieder in ungeahnte Höhen katapultiert. Er bedrängte sie nicht. Sie selbst sehnte sich so sehr nach ihm, dass ihr Körper einfach ihren Wünschen folgte. Es tat noch nicht einmal besonders weh. Vielleicht lag es ja am Alkohol, vielleicht aber auch an Daldens Zurückhaltung und Erfahrung. Unendlich langsam und vorsichtig drang er in sie ein. Seine Küsse lenkten sie ab, und gerade als sein Andrängen gegen den Widerstand, den ihre Jungfräulichkeit darstellte, drohte unangenehm zu werden, öffnete ihr Körper sich ihm ganz. Sie sog nur einmal scharf den Atem ein – mehr aus Überraschung als aus Schmerz. Dalden hielt sofort inne. Wieder übte er sich in fast übermenschlicher Selbstbeherrschung. Daldens eiserne Kontrolle über seinen Körper und seinen Willen versetzte Brittany in ungläubiges Staunen. So etwas konnte doch nicht normal sein. Und es war auch völlig unnötig, denn ihre bis zum
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