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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Morrilianer überaus friedliebende Geschöpfe. Diese Friedfertigkeit ist auch ein wichtiger Bestandteil der Programmierung eines Mock-II-Computers. Sie wird mehrfach überprüft, bevor man einen solchen Rechner verkauft.« »Verkauft? Heißt das, Sie gehören jemandem?« »Vielleicht hilft es, wenn du einmal versuchst, mich nicht als menschliches Wesen zu betrachten. Das ist nämlich zum einen nicht besonders schmeichelhaft und entspricht zum anderen nicht den Tatsachen. Das Programm eines Mock II ist auf eine ganz spezielle Person zugeschnitten. Alle Programmteile sind einzig und allein auf dieses Individuum abgestimmt und sollen zu dessen Lebensglück und Wohlbefinden beitragen. Sich dafür einzusetzen, steht für einen Mock II an erster Stelle.
    In meinem Fall ist Daldens Mutter Tedra dieses Individuum«, fügte Martha hinzu. »Damit sie glücklich ist, muss auch ihre Familie glücklich sein. Darum wurde ich mit auf diese Reise geschickt. Mein Auftrag war nicht allein, dafür zu sorgen, dass die Wechselruten wieder unter Verschluss kommen, sondern sicherzustellen, dass Tedras Kinder dieses Abenteuer unversehrt überstehen. Ihren Sohn, den Sha-Ka’ani-Krieger, der zweifelsfrei behauptet, du seist die Frau, mit der er den Kost seines Lebens verbringen möchte, kennst du ja. Denkst du wirklich, er würde dir absichtlich Schaden zufügen oder dich der Gefahr aussetzen, den Verstand zu verlieren?«
    »Ich versuche, gar nichts mehr zu denken. Im Augenblick erscheint mir das als der einzig mögliche Weg, einen Nervenzusammenbruch vielleicht noch zu vermeiden.«
    »Etwas Derartiges würde ich ohnehin nicht zulassen.« »Aber verhindern könnten Sie es nicht.« »Du unterschätzt mich. Hast du vergessen, was mein ursprünglicher Plan war? Es hätte ja sein können, dass Dalden dich auf deinem Planeten zurücklässt, nachdem er seinen Spaß mit dir hatte. In diesem Fall hätte ich mich ein wenig mit deinem Gehirn beschäftigen müssen. Ich kann dafür sorgen, dass du vergisst, was du über uns weißt. Ist es das, was du willst? Dalden nie wiedersehen? Von ihm hier zurückgelassen werden?« »Was wäre denn die Alternative? Für alle Zeiten in den Tiefen des Weltalls zu verschwinden? Nie wieder hierher zurückkehren zu dürfen? Meine Familie nie wiederzusehen? Genau das und nicht weniger wird doch von mir verlangt. Oder täusche ich mich da?« Martha stieß einen ungeduldigen Zischlaut aus. »Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass Daldens Familie, selbst an universellen Maßstäben gemessen, ungeheuer reich ist. Steinreich – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die ergiebigsten Vorkommen an Gaali-Steinen befinden sich in ihrem Besitz, und im gesamten Universum ist man bereit, Unsummen für diese Energieträger zu bezahlen. Wenn du es also geschickt anstellst, wirst du Dalden mit Leichtigkeit dazu bringen, dass er dir erlaubt, deinem Heimatplaneten und deiner Familie hin und wieder einen Besuch abzustatten.« So einfach war Brittany nicht zu besänftigen. »Ich wurde nie gefragt, ob ich überhaupt Daldens Lebensgefährtin sein möchte.«
    »Das tun Krieger nie. Auf Sha-Ka’an fällen Männer solche Entscheidungen im Alleingang. Frauen werden dabei nicht nach ihrer Meinung gefragt. Aber nur aus Gründen der Neugier: Wie hätte denn deine Antwort gelautet, falls du gefragt worden wärest?« »Bevor ich wusste, worauf ich mich einlasse, oder jetzt in diesem Augenblick?«
    »Ach, lassen wir das! Vielleicht stelle ich dir diese Frage ein andermal. Jetzt würdest du nur im momentanen Aufruhr deiner Gefühle antworten und es vielleicht später bereuen. Menschliche Wesen tun das häufig. Eigentlich ziemlich dumm, denn solche Antworten können sehr verletzend sein. Dabei ließen sich mit ein wenig logischem Denken gepaart mit etwas Ehrlichkeit viele Missverständnisse von vornherein vermeiden.«
    »Woher wollen Sie wissen, was ich fühle? Sie haben ja keine Ah …«
    »Wieder einmal weit gefehlt«, antwortete Martha in einem selbstzufriedenen Ton. Eine weitere Kostprobe ihrer Leistungsfähigkeit war nun unvermeidbar. »Computer meines Kalibers sind dir einfach noch zu neu. Aber du wirst bald merken, dass es sinnlos ist, mit mir zu streiten oder mir auch nur zu widersprechen, denn meine Stärke sind Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Selbst bei Berechnungen mit einer ganzen Reihe von unbekannten Größen gelange ich nahezu immer zu richtigen Ergebnissen und Einschätzungen. Nehmen wir nur einmal dich selbst als Beispiel.« »Ich

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