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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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seine Arme um sie. »Kerima, es tut mir Leid, dich so verwirrt und verängstigt zu sehen. Wie kann ich dir nur helfen?«
    Sie lehnte sich an ihn und versuchte, in seinen Worten Trost und Sicherheit zu finden.
    »Sag mir bitte, dass es einen guten Grund für all diese Lügen gibt.«
    »Das muss die zweischneidigste Bitte sein, die ich je gehört habe«, kam es in wenig freundlichem Ton von Martha.
    Brittany fuhr herum und suchte nach dem Ursprung von Marthas Stimme. Dalden hatte das inzwischen vertraute Kästchen längst abgelegt. »Die audiovisuelle Einheit dort an der Wand.« Dalden seufzte und zeigte mit dem Finger auf den Apparat. »Martha lenkt dieses Schiff. Deshalb hat sie auch Augen und Ohren in jedem Raum.«
    Brittany marschierte zu dem Monitor, der im Augenblick kein Bild zeigte. »Zeigen Sie sich mir! Ich will die Frau, die glaubt, mir weismachen zu können, ich befände mich zusammen mit ein paar Außerirdischen auf einem Raumschiff, jetzt endlich einmal mit eigenen Augen sehen.«
    »Ich kann dir noch etwas Besseres bieten«, säuselte Martha.
    Bevor Dalden Einwände erheben konnte, verschwand Brittany bereits spurlos aus dem Zimmer. Er fluchte, denn er ahnte, wohin Martha Brittany gebracht hatte. Sie würde wohl noch einen weiteren schweren Schock erleiden, und er konnte im Augenblick gar nichts dagegen tun.

Kapitel Neunundzwanzig
     
    Brittany stand unter Schock. Schon wieder war es geschehen. Zuerst ein leichtes Kribbeln im ganzen Körper, und dann erwachte sie an einem anderen Ort. Erwachte? Nein, sie stand ja aufrecht. Wenn man sie betäubt und anschließend weggetragen hätte, wäre sie wohl kaum auf ihren eigenen Füßen wieder zu sich gekommen.
    Es musste sich um eine Täuschung, eine Illusion handeln. Oder sie befand sich in einem Raum mit drehbaren Wänden. Seit sie hier angekommen war, hatte sie schon eine ganze Anzahl beweglicher Bauelemente gesehen. Hier waren offensichtlich Experten am Werk. Wände erschienen oder verschwanden auf Knopfdruck in Sekundenschnelle. Möglicherweise befand sie sich noch im selben Raum wie zuvor. Nur die Wände waren andere, und in der Mitte des Zimmers stand jetzt eine gigantische Computerkonsole. »Du befindest dich in der Kommandozentrale.« Marthas Stimme hallte plötzlich von allen Wänden. »Wenn es mich nicht gäbe, säße in diesem Raum ein ganzes Team von Spezialisten. Man braucht normalerweise ein Heer von hervorragend ausgebildeten Wissenschaftlern und Technikern, um ein Schiff dieser Größe zu steuern.
    Ein einziger Mock-II-Computer macht also beinahe die gesamte menschliche Besatzung überflüssig. Hier an Bord bin übrigens ich dieser Mock II.« »Was ist ein Mock II?«, wollte Brittany wissen. »Und wo verstecken Sie sich diesmal?«
    »Im Augenblick befinde ich mich im Wesentlichen in der Konsole vor deinen Augen. Richtig, mein Püppchen. Ich bin ein Computer. Einer der fortschrittlichsten Rechner, die je entwickelt wurden. Dalden hat ja bereits Andeutungen in dieser Richtung gemacht. Aber du konntest mit seinen zugegebenermaßen manchmal etwas rätselhaften Äußerungen nichts anfangen und dachtest, er nähme dich auf den Arm. Für ein menschliches Wesen ist das eine durchaus verständliche Reaktion. Immerhin sind die Computer auf dem Planeten, von dem du stammst, im Vergleich zu mir so etwas wie prähistorische Dinosaurier.« »Muss ich mir nun wirklich schon wieder ein Sciencefiction-Märchen anhören?«
    »Wie lange willst du deine Augen noch vor der Wahrheit verschließen, mein Kind?«, seufzte Martha. »Ich werde mich kurz fassen. Sicher poltert Dalden gleich hier herein, um dich zu holen. Im Augenblick ist er auf mich nicht besonders gut zu sprechen. Aber du machst die Dinge für dich selbst und für ihn unnötig kompliziert. Er hat heute Großes geleistet und sollte eigentlich seinen Sieg feiern. Stattdessen muss er sich um eine hysterische Frau kümmern, die sich weigert, eine simple Tatsache zu akzeptieren.« »Was für eine simple Tatsache denn?« »Versuch es doch zur Abwechslung mal mit logischem Denken. Logische Erklärungen verlangst du doch selbst immer recht gern von uns. Ist es nicht ziemlich egozentrisch von deiner Spezies, anzunehmen, dass euer unwichtiger kleiner Planet in dieser bislang wenig erforschten Ecke des Universums der einzige ist, auf dem es Leben gibt? Versuch dir einmal Folgendes vorzustellen: Euer kleines Sonnensystem ist wie eine Art neu zugezogener Nachbar plötzlich in einer seit Urzeiten bestehenden Gemeinde

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