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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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selbstvergessener Ekstase, gerieten immer mehr in den Strudel der Leidenschaft, immer schneller, bis sie keinen Atem mehr hatten.
    Dann gab es nichts mehr. Nur Zeitlosigkeit. Vergessen.
    Lange sprachen sie kein Wort.
    Reglos und erschöpft lagen sie beieinander, während die Wirklichkeit langsam zurückkehrte und Geräusche von draußen zu ihnen durchdrangen.
    Verklärt seufzend lauschte Shanna dem Wind in den Bäumen, dem vibrierenden Chor der Insekten. Sie begann sich zu rühren, hielt die Augen jedoch geschlossen und schmiegte sich enger an Rand. Eine angenehme Müdigkeit befiel sie, doch sie wollte noch nicht schlafen.
    "Rand?" hauchte sie.
    "Ja.“
    "Möchtest du schlafen?"
    Er lachte leise. "Ich erhole mich nur."
    "Weißt du, wonach mir jetzt ist?
    Gespielt ermattet stöhnte er auf. "Ich bin keine fünfzehn mehr."
    Nun musste Shanna lachen. "Nach einem Stück von dem Schokoladenkuchen, den Kamau gebacken hat. Und dazu Kaffee mit einem Schuss Kognak."
    "Gute Idee." Rand stützte sich auf den Ellenbogen. "Und, Shanna?"
    "Ja?"
    "Schlaf heute Nacht bei mir." Er strich ihr das zerzauste Haar aus dem Gesicht.
    "Es sei denn, du möchtest es nicht."
    Sie war selig vor Glück. "Und ob ich möchte! "

    "Sehen Sie die Blondine dort?" fragte Antonia und deutete auf ein grct4es, gerahmtes Foto an der Wand. "Das ist Rands Mutter."
    Übermütiges Partygetümmel umgab sie, Gelächter, das Klirren von Eiswürfeln in Gläsern, Musik. Antonias Haus war groß und luftig und an diesem Abend voller Gäste, die zu der Party weite Strecken gefahren oder geflogen waren.
    Shanna war zum ersten Mal in einer kleinen Maschine gereist und musste zugeben, dass sie anfangs Angst gehabt hatte, obwohl sie neben Rand gesessen hatte, der die Cessna in der engen Pilotenkabine ruhig und sicher gesteuert hatte.
    Sobald sie jedoch in der Luft gewesen waren, hatte Shannas Furcht sich gelegt, und sie hatte das erregende Gefühl der Freiheit genossen, über die herrliche, weite Landschaft zu fliegen.
    Antonia hatte Shanna zu einer Fotosammlung an einer Wand der Eingangshalle geführt. Ein Bild zeigte eine Gruppe von Leuten, die um einen toten Leoparden herumstanden, unter ihnen eine blonde Frau mit einem Gewehr. Rands Mutter.
    "Hat sie den Leoparden erlegt?" fragte Shanna.
    Antonia nickte. "Wilderer hatten ihn angeschossen. Man musste ihm den Gnadenschuss geben." Sie seufzte. "Ein Jammer."
    "Kannten Sie sie?"
    "Ja. Als ich noch klein war. Manchmal war ich länger bei ihnen, wenn meine Eltern fort waren. Sie war sehr lustig. Oft spielte sie Klavier, und wir dachten uns verrückte Lieder aus. Oder sie brachte uns Tänze bei."
    Antonias Vater gesellte sich zu ihnen. Er hatte dichtes graues Haar, und sein wettergegerbtes Gesicht verriet, dass er sich viel im Freien aufhielt. Auch er betrachtete das Foto von Rands Mutter. "Sie war eine lebenslustige, temperamentvolle Frau", bemerkte er lächelnd. "Gute Partys ließ sie nie aus."
    Bedauernd schüttelte er den Kopf. "Es hat uns alle ziemlich getroffen, als sie fortging.
    "Fortging?" fragte Shanna überrascht.
    Antonias Vater runzelte die Stirn. „Ja. Aber das liegt lange zurück."
    "Ich dachte ... sie sei gestorben." Shanna überlegte. Wer hatte ihr das gesagt?
    Nick? Rand bestimmt nicht.
    "Warum ist sie fortgegangen?"
    Der Gastgeber zuckte die Schultern. "Wer weiß? Eines Tages ist sie einfach in die Staaten zurückgekehrt. Es gibt da viele Geschichten, aber Genaues weiß niemand."
    Nachdenklich betrachtete Shanna das Foto der lächelnden Frau erneut. "Sie war
    ... ist sehr schön." Fragen drängten sich ihr plötzlich auf.
    "Ja." Antonias Vater betrachtete Shanna anerkennend. "Sie war blond und hatte grüne Augen - wie Sie."
    Jemand drückte ihr ein Weinglas in die Hand und machte sie auf andere Fotos aufmerksam. Dann wurde sie mit weiteren Geschichten über Safariabenteuer unterhalten. Ausgelassene Partygäste stellten ihr Fragen. Ob sie aus den Staaten sei? Was sie hier mache? Wo sie wohne?

    Rand entging nicht, dass die Frauen Shanna kritisch musterten. Das übliche Spiel. Begutachten und Taxieren der neuen Löwinnen in der Partyarena. In diesem Land kamen und gingen sie, angelockt von Abenteuern, Romanzen, dem geheimnisvollen Afrika. Die unausgesprochenen Fragen waren immer die gleichen. Er konnte sie den Damen von den Lippen ablesen, während sie sich mit Shanna unterhielten. War sie eine auffallende oder amüsante Bereicherung ihrer Dinnerpartys? Eine Rivalin? Würde sie mit ihren Männern schlafen?

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