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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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sagte er mit sorgsam beherrschter Stimme. »Du hast uns doch eben noch gesagt, daß die erste Angriffswelle gerade von der Erde abfliegt.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Exzellenz, aber nach meinen Aufzeichnungen habe ich nichts Derartiges gesagt.«
    Das war zuviel. Broghuilios Stimme begann anzusteigen und unkontrolliert zu zittern. »Wie soll es denn möglich sein, daß die Terraner weniger als einen Tag weit entfernt sind?« fragte er. »Brechen sie nun gerade von der Erde auf oder nicht?«
    »Sie haben mit ihrem Aufbruch von der Erde vor zwei Tagen begonnen«, antwortete JEVEX. »Sie sind in das jevlenesische Planetensystem eingedrungen und werden in zwölf Stunden mit ihrem Angriff beginnen.«
    Broghuilio verfärbte sich zusehends. »Diese Überwachungsberichte, die du uns gerade vorgespielt hast – waren das etwa keine Live-Berichte von der Erde, wie du das ge-

    sagt hast?«
    »Das waren Aufzeichnungen, die vor zwei Tagen gemacht wurden, wie ich ausdrücklich gesagt habe.«
    »DAS HAST DU NICHT GESAGT!« kreischte Broghuilio.
    »Doch. Meine Aufzeichnungen bestätigen das. Soll ich sie Ihnen vorspielen?«
    Broghuilio wandte sich an den Rest der in dem Raum Versammelten und fragte sie eindringlich: »Sie haben es alle gehört. Was hat diese idiotische Maschine gesagt? Waren das Live-Aufnahmen oder nicht?« Niemand hörte auf ihn. Einer der Adjutanten rannte vor sich hinplappernd im Raum hin und her, ein anderer hatte sich die Hände vor das Gesicht geschlagen und stöhnte dumpf, während sich unter den anderen überall Verzweiflung ausbreitete.
    »Sie können nicht vor zwei Tagen aufgenommen worden sein.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Woher wollen Sie wissen, was wirklich passiert und was nicht? Woher wollen Sie überhaupt irgend etwas wissen?«
    »JEVEX hat es gesagt.«
    »Das Gegenteil hat er aber auch gesagt.«
    »Vielleicht ist JEVEX verrückt geworden.«
    »Aber JEVEX hat doch gesagt...«
    »JEVEX weiß überhaupt nicht mehr, was er sagt. Wir können uns auf nichts mehr verlassen.«
    »Die Terraner kommen! Sie sind nur noch wenige Stunden entfernt.«
    Auf der anderen Seite verschwand der Wissenschaftler Estordu unauffällig. In der Verwirrung bemerkte es niemand.

    Broghuilio wedelte mit den Armen in der Luft herum und brüllte, um sich in dem Lärm Gehör zu verschaffen.
    »Zwölf Stunden! Zwölf Stunden! Und Sie sagen mir, wir haben keine Waffen! Sie werden uns direkt angreifen, weil sie nicht wissen, welchen Widerstand wir ihnen entgegenzusetzen haben... UND WIR KÖNNEN KEINERLEI WI-DERSTAND LEISTEN! Ein Schiff voller Kinder könnte herkommen und alles übernehmen, und die Terraner wissen es nicht einmal. Und was habe ich, um sie aufzuhalten?
    Vertrottelte Generäle, vertrottelte Wissenschaftler und einen vertrottelten Computer!«
    Wylott schob sich durch das Getümmel zu Broghuilio.
    »Sie haben keine Wahl«, insistierte er. »Sie müssen einfach Verikoffs Bedingungen annehmen! So werden wir zumindest noch den morgigen Tag erleben.« Broghuilio drehte seinen Kopf weg und machte ein finsteres Gesicht, aber in seinen Augen stand geschrieben, daß er die Unausweich-lichkeit von Wylotts Worten erkannte. Trotzdem konnte er sich noch immer nicht dazu durchringen, den Befehl zu erteilen. Wylott wartete noch einige Sekunden und hob dann den Kopf, um das Stimmengewirr um ihn herum zu übertönen. »JEVEX. Mach mir eine Verbindung mit der Erde über unseren eigenen Kanal zu Sverenssen und ruf Verikoff her.«
    »Sofort, General Wylott«, bestätigte JEVEX.
    In dem Kommunikationsraum in Connecticut drehte Hunt sich zu Verikoff um, der von der Tür aus zusah.
    »Kommen Sie besser herein. Es sieht so aus, als seien Sie in ein paar Sekunden wieder an der Reihe, um die Kapitulation entgegenzunehmen. Die Sache steht kurz vor ihrem Abschluß.« Verikoff ging in die Mitte des Raums, und die anderen zogen sich zurück und machten einen kleinen Kreis um ihn herum frei. Auf dem Schirm, der die jevlenesische Kommandozentrale zeigte, waren Wylott und Broghuilio zurückgetreten, sahen direkt in den Raum und warteten gespannt darauf, daß JEVEX die Verbindung herstellte. Verikoff verschränkte die Arme und machte sich mit einer herrscherischen Pose bereit.
    Und plötzlich wurde der Schirm leer.
    Die Leute in dem Raum tauschten verwirrte Blicke aus.
    »VISAR?« sagte Hunt nach einigen Sekunden. »VISAR, was ist da los?« Er erhielt keine Antwort. Die Schirme, die sie mit Thurien und der Shapieron verbunden hatten, zeigten

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