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Sterne einer Sommernacht

Sterne einer Sommernacht

Titel: Sterne einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihr.
    „Cassie.”
    Sie sprang auf. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, wich sie zurück.
    „Ich … ich habe dich gar nicht raufkommen hören. Ich war … ich sollte …” In ihrem Kopf wirbelte alles wild durcheinander. Sie versuchte eine Ausrede zu finden, um ihm nicht erzählen zu müssen, was vorgefallen war. Wie immer. Blass vor Gram starrte sie ihn aus tränenumflorten Augen an. Dann riss sie sich zusammen. „Ich bringe dir ein Glas Eistee. Ich habe ihn gerade erst gemacht”, bot sie hastig an, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand in die Küche, um zwei Gläser und den Glaskrug zu holen. „Ich habe auch Kirschkuchen”, rief sie ihm durch die offene Tür von der Küche aus zu. „Ganz frisch aus dem Backofen.”
    Sie zuckte zusammen und wirbelte herum, als sich seine Hand auf ihre Schulter legte. Das gefüllte Glas rutschte ihr aus der Hand und zersplitterte mit einem lauten Krachen auf dem gekachelten Boden.
    „Oh mein Gott, auch das noch.” Plötzlich wurde ihr die Brust eng, und sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Sie konnte nichts dagegen tun. „Ich muss … ich muss …”
    „Lass”, sagte er, als sie Anstalten machte, sich zu bücken und die Scherben aufzusammeln. Er versuchte seine Stimme ganz ruhig zu halten.
    Als er ihr nun erneut die Hand auf die Schulter legte, bemerkte er, dass sie zitterte wie Espenlaub. Sie versuchte sich ihm zu entziehen. Diesmal nicht, war alles, was er denken konnte. Nein, nicht diesmal. „Komm her zu mir”, flüsterte er. „Bitte komm.”
    Sobald sie in seinen Armen lag, brach der Damm. Sie lag schluchzend an seiner Schulter, und ihre heißen Tränen durchnässten sein Hemd. Er küsste ihr Haar, streichelte ihren Rücken. „Sag’s mir. Sag mir, was geschehen ist, damit ich dir helfen kann.”
    Sie stammelte, immer wieder von wilden Schluchzern unterbrochen, unzusammenhängende Worte, doch es dauerte nicht lange, bis er sich zumindest ansatzweise zusammenreimen konnte, was vorgefallen war.
    Heißer Zorn stieg in ihm auf, während er sie zurück ins Wohnzimmer führte, ihr beruhigend über den Kopf streichelte und ihre nassen Wangen küsste.
    „Du hast getan, was du tun musstest. Und es war richtig.”
    „Aber sie ist doch meine Mutter.” Cassie hob ihm ihr von Tränen verwüstetes Gesicht entgegen. „Ich habe sie weggeschickt. Ich habe meine Mutter weggeschickt.”
    „Und wer hat dich damals weggeschickt, Cass?”
    Sie begann wieder zu schluchzen. „Es war aber nicht recht.”
    „Lassen Sie meine Mutter los!” Die Tür flog auf, und Connor kam ins Zimmer gestürmt. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, und sein Gesicht war rot vor Zorn. Al es, was er sah, war ein Mann, der seine Mutter festhielt.
    Und seine Mutter weinte. Ein Bild, das er zu oft in seinem Leben gesehen hatte. „Wenn Sie sie nicht sofort loslassen, bringe ich Sie um!”
    „Connor!” Cassie hatte sich aus Devins Armen befreit und starrte jetzt schockiert ihren Sohn an. War das ihr kleiner sanftmütiger Junge, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte? Als ihr Blick zur Tür flog, sah sie Emma, die Augen angstvoll aufgerissen. „Sprich nicht so mit Sheriff MacKade.”
    Doch Connor hörte überhaupt nicht zu. Seine Augen schleuderten Blitze, als er einen Schritt auf Devin zumachte. „Wagen Sie es nicht noch einmal, meine Mutter anzufassen.”
    Devin hob nur ganz leicht eine Augenbraue und ließ seine Arme fallen.
    „Ich habe dir gesagt, dass du nicht so mit ihm sprechen sollst”, wiederholte Cassie.
    „Er hat dir wehgetan. Er hat dich zum Weinen gebracht.” Connor bleckte die Zähne, ein zehnjähriger Krieger. „Er soll gehen.”
    „Er hat mir nicht wehgetan.” Obwohl sie noch immer zitterte, trat Cassie zwischen die beiden. „Ich war außer mir – Grandma hat mich so aufgeregt und Sheriff MacKade hat versucht, mich zu trösten. Ich will, dass du dich augenblicklich bei ihm entschuldigst.”
    Devin sah, wie die Arme des Jungen herabsanken und sich der Zorn in seinem Gesicht in Beschämung wandelte. Connor nicht aus den Augen lassend, legte er Cassie eine Hand auf die Schulter.
    „Ich möchte mit Connor sprechen. Allein. Ich denke, wir müssen einiges klären.” Er drückte kurz Cassies Schulter. „Cassie, ich glaube, ich habe das Baby weinen gehört. Wollt ihr beide, Emma und du, nicht mal nach ihm schauen?”
    „Oh, mein Gott, Nate. Ich habe ihn ganz vergessen.” Mit ihrer Beherrschung am Ende, fuhr Cassie sich mit der Hand durchs

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