Sterne einer Sommernacht
machen, und ich werde Ihnen die versprochene Tasse Tee bringen.”
„Das wäre furchtbar lieb.” Mrs. Cox schniefte noch immer. „So ein herrliches Haus. Und was für ausgesucht schöne Möbel.”
„Sie stammen alle aus dem ,Past Times’, dem Antiquitätengeschäft von Mrs. MacKade in der Main Street. Wenn Sie Zeit haben, können Sie irgendwann dorthin gehen und ein bisschen herumstöbern. Mrs. MacKade hat wirklich wundervolle Sachen, und alle Gäste des Inns bekommen zehn Prozent Rabatt.”
„Zehn Prozent”, murmelte Mrs. Berman und beäugte einen schön geschwungenen Garderobenständer.
„Devin, möchtest du auch eine Tasse Tee?”
Er hatte Mühe, in die Gegenwart zurückzufinden. Er fragte sich gerade, ob Connor seine Fantasie wohl von seiner Mutter geerbt hatte.
„Ein andermal. Ich habe draußen im Auto einige Sachen für oben. Für deine Wohnung.” „Oh.”
„Ladys, es war mir ein Vergnügen. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt hier und viel Spaß.”
„Was für ein gut aussehender Mann”, schwärmte Mrs. Cox, nachdem Devin hinausgegangen war, und presste die Hand auf ihr Herz. „Du lieber Gott, Irma, sag doch, hast du jemals einen so gut aussehenden jungen Mann gesehen?”
Doch Mrs. Berman war bereits damit beschäftigt, den antiken Tisch im Salon genauestens in Augenschein zu nehmen.
Nachdem Cassie die Damen im Salon mit Tee versorgt hatte, glaubte sie vor Neugier jeden Moment sterben zu müssen. Eigentlich hatte sie gar keine Zeit, nach oben in ihre Wohnung zu gehen, aber schließlich machte sie sich – mit schlechtem Gewissen natürlich – doch auf den Weg.
Plötzlich blieb sie überrascht stehen. Devin stand von Sonnenschein übergössen auf ihrer Veranda und setzte gerade eine Schaukel zusammen.
„Ist der perfekte Platz für sie, hier in der Sonne, findest du nicht auch?”
„Ja, wirklich. Rafe hat gar nichts gesagt, dass er hier eine Schaukel anbringen lassen will.”
„Er weiß überhaupt nichts davon. Ich wollte es.” Als er sah, dass ihr Gesicht einen besorgten Ausdruck annahm, fuhr er fort: „Mach dir keine Gedanken, ich bringe es ihm schon bei. Er hat sicher nichts dagegen.” Er grinste. „Ich fand, es sei eine gute Art, ab und zu ein paar Stunden mit dir an einem schönen Nachmittag zu verbringen. Und wir könnten uns zum Beispiel jetzt zusammen draufsetzen, und du küsst mich noch mal, was hältst du davon?”
„Oh.”
„Du hast doch selbst gesagt, es würde dir nichts ausmachen.”
„Nein … Ja …” Da war es wieder, das Flattern in ihrem Bauch. „Musst du denn nicht arbeiten?”
„Ich habe heute frei. Irgendwie zumindest.” Er umschloss ihre Hand. „Du siehst wunderhübsch aus heute, Cassie.”
Automatisch strich sie ihre Schürze glatt. „Ich habe noch nicht mal meine Schürze ausgezogen. Ich war eben beim Saubermachen.”
„Wirklich hübsch”, murmelte er, zog sie zu sich heran und drückte sie neben sich auf die Schaukel.
„Vielleicht sollte ich uns was zu trinken holen.” Sie wollte schon aufstehen, doch er hielt sie fest.
„Irgendwann wirst du’s schon noch mal spitzkriegen, dass ich nicht herkomme, damit du mir kalte Drinks servierst.”
„Connor hat erzählt, dass du dir Sorgen um mich machst. Aber das ist unnötig. Ich hatte allerdings gehofft, dass du bald mal vorbeikommst, weil ich dir dafür danken wollte, was du für Connor getan hast. Wie du ihn behandelt hast, meine ich. Ich glaube, es hat ihm sehr gutgetan, weißt du.”
„Ich habe doch gar nichts gemacht. Was er bekommen hat, hat er verdient. Connor ist wirklich ein prima Junge, Cassie.”
„Ich weiß.” Sie holte tief Atem und entspannte sich gerade genug, um sich anlehnen zu können. Die Schaukel schwang in einem sanften Rhythmus vor und zurück, vor und zurück. Cassies Mundwinkel bogen sich nach oben, einen Moment später lachte sie.
„Was ist so lustig?”
„Ach, ich weiß nicht. Wahrscheinlich nur, weil wir hier auf einer Schaukel sitzen wie Teenager.”
„Nun, wenn du jetzt sechzehn wärst, wäre das mein nächster Schritt.” Er hob seinen Arm und legte ihn ihr beiläufig um die Schulter. „Sehr subtil, ha, ha.”
Sie lachte wieder und wandte ihm ihr Gesicht zu. „Als ich sechzehn war, warst du aber alles andere als subtil. Oder war es nur ein Gerücht, dass du mit den Mädels immer in den Steinbruch …”
Ein Kuss war der beste Weg, ihr das Wort abzuschneiden. Er küsste sie sanft, so sanft, und genoss das leise Beben, das
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