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Sterne einer Sommernacht

Sterne einer Sommernacht

Titel: Sterne einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lachte gackernd und drückte liebevoll Cassies Hand. „Schön für dich.
    So soll es sein.”
    „Er hat gesagt, dass er mich liebt”, sagte Cassie leise. „Ich weiß, dass Männer so was sagen, wenn sie eine Frau begehren.”
    „Ich denke, Devin MacKade ist ein Mann, der das, was er sagt, auch wirklich so meint. Und du? Liebst du ihn auch?”
    „Ich weiß nicht. Ich bin mir einfach nicht darüber im Klaren, was Liebe eigentlich ist. Woher weiß man das? Dass ich Joe nicht geliebt habe, weiß ich, Ed. Ich habe ihn benutzt.”
    „Cassandra …”
    „Nein, widersprich nicht. Es ist so. Ich habe ihn benutzt, um von zu Hause wegzukommen. Ich wollte eine eigene Familie, und er war da. Ich war auch nicht fair zu ihm. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass dies ihm das Recht gegeben hätte, mich zu schlagen”, fügte sie rasch hinzu, als sie das kriegerische Aufleuchten in Eds Augen sah. „Nichts gab ihm dazu das Recht, das ist mir klar. Aber ich habe ihn nicht geliebt, jedenfalls nicht so, wie eine Frau ihren Ehemann lieben sollte.”
    „Er hat auch nichts getan, um sich deine Liebe zu verdienen.”
    „Nein, das hat er nicht. Devin gegenüber empfinde ich so viele verschiedene Gefühle, und ich weiß nicht, ob eines davon vielleicht auch Liebe ist.”
    „Dann nimm dir Zeit, es herauszufinden. Und wenn die Zeit reif ist, wirst du es schon merken, Darling. Glaub mir, ich kenne mich aus.”
    In der Bibliothek hielt sich Cassie, wenn es möglich war, nie länger auf als nötig. Meistens richtete sie es so ein, dass irgendjemand anwesend war, wenn sie hier sauber machte.
    Heute aber würde ihr das nicht gelingen. Die Kinder waren noch in der Schule und die Gäste ausgeflogen. Doch da es mittlerweile fast Mittag war, konnte sie ihre Reinigungsaktion nicht mehr länger hinauszögern, so gern sie das auch getan hätte.
    Bewaffnet mit Putzeimer, Staubsauger und Staubtuch, trat sie ein. Sie stellte die Sachen ab und machte sich als Erstes daran, die Bücher abzustauben. An verregneten Nachmittagen ließen sich die Gäste gern hier nieder und griffen nach einem spannenden Buch.
    Sie fröstelte, obwohl es draußen warm war. Und plötzlich wusste sie, dass sie nicht allein war, spürte die Anwesenheit eines anderen Wesens.
    Sie bildete sich ein, ihn sehen zu können – aus dem Augenwinkel heraus. Der massige Körper hatte Fett angesetzt, das Gesicht war schwammig und aufgedunsen.
    Joe.
    Das Erschrecken kam so jäh, dass sie den Staublappen fallen ließ, während sie auf dem Absatz herumwirbelte.
    Da war niemand. Natürlich nicht. Weder Joe noch sonst jemand. Aber es war bitterkalt hier drin. Sie ging steifbeinig zum Fenster und versuchte es mit tauben Fingern zu öffnen, um die Wärme von draußen hereinzulassen.
    Sie fummelte an dem Griff herum, aber es gelang ihr nicht. Ihr Atem kam stoßweise, so verängstigt war sie plötzlich.
    „Du lässt dich von ihm nicht noch einmal anfassen, hast du mich verstanden? Hure.”
    Als sie einen eisigen Luftzug zu verspüren meinte, legte sie automatisch die Hände um ihre Schultern.
    „Glaubst du, ich hätte nichts gemerkt? Bildest du dir vielleicht ein, du könntest es in meinem eigenen Haus mit fremden Männern treiben?”
    Zitternd trat sie einen Schritt zurück und schaute sich langsam um.
    Beruhig dich, da ist niemand, versuchte sie sich gut zuzureden. Du siehst niemanden, also ist niemand hier. Aber woher kam dann die Stimme, die sie so klar hörte?
    „Hör zu. Ich werde es niemals zulassen, dass du mich verlässt. Eher will ich dich tot sehen.”
    Aber du liebst mich nicht!, hätte Cassie am liebsten laut herausgeschrien. Du verachtest mich. Lass mich gehen!
    „Ich würde euch beide töten. Erinnere dich immer daran: bis dass der Tod uns scheidet. Der Tod ist deine einzige Möglichkeit zum Entkommen.
    „Cassie.”
    Ihr entfuhr ein erstickter Schrei, dann wirbelte sie herum. Devin stand im Türrahmen, die Augen vor Besorgnis zusammengekniffen.
    Ohne zu wissen, was sie tat, warf sie sich in seine Arme.
    „Devin. Devin, du musst sofort wieder weg. Mach rasch, ehe er dich sieht. Er wird dich umbringen.”
    „Was ist denn los? Wovon redest du eigentlich? Mein Gott, du zitterst ja wie Espenlaub. Hier drin ist es aber auch lausig kalt.”
    „Spürst du es auch?” Sie klapperte mit den Zähnen, als sie sich von ihm freimachte.
    „Aber ja. Kalt wie in einem Kühlschrank.” Er nahm ihre Hände in seine und begann sie warm zu rubbeln.
    „Ich dachte erst, es sei Joe. Ich

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