Sterne einer Sommernacht
sie schließlich von dem abzuhalten, was sie als ihren einzigen Ausweg ansah.”
„Aber du bist nicht sie, Cassie.”
„Und doch hätte es mir ähnlich ergehen können, Devin, glaub mir.
„Ist es aber nicht”, erwiderte er mit Bestimmtheit. „Du bist hier, und du bist mit mir zusammen. Es gibt nichts mehr, vor dem du Angst haben müsstest.”
„Ich bin es auch müde, Angst zu haben.” Sie schloss die Augen und legte den Kopf an seine Schulter. „Ich bin froh, dass du hier bist.” Sie seufzte tief. „Warum bist du eigentlich gekommen?”
„Ich habe mich für eine Stunde im Büro freigemacht. Ich hatte Sehnsucht nach dir. Ich wollte mit dir zusammen sein.”
„Ich hab den ganzen Morgen an dich gedacht. Fast hätte ich aus Versehen in Emmas Thermoskanne statt Tee Kaffee eingefüllt, so in Gedanken vertieft war ich.”
„Wirklich?” Ein größeres Kompliment konnte er sich kaum vorstellen. Als sie jetzt den Kopf hob, sah er, dass die Farbe in ihre Wangen zurückgekehrt war. „Hast du dir vorgestellt, wieder mit mir im Bett zu sein?”
Ja.”
„Wenn du möchtest, ich habe noch eine Stunde”, sagte er leise.
Sie blinzelte. „Aber … aber es ist mitten am Tag.”
„Hm-hm.” Er hatte sie bereits vom Sofa hochgezogen und schob sie mit sanftem Nachdruck zur Tür.
„Devin, es ist helllichter Tag.”
„Stimmt, Cassie.” Sie waren im Schlafzimmer angekommen. Er nahm seinen Gürtel ab, in dem seine Waffe und sein Piepser steckte, und hängte ihn vorsichtig an den Türknauf.
„Es ist …” Ihr Herz geriet ins Stolpern, als er die Hand ausstreckte und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. „Es ist fast Mittag.”
„Ja, ich werde wohl mein Mittagessen ausfallen lassen müssen, aber das tu ich für dich gern.” Nachdem er ihr die Bluse abgestreift hatte, brachte er sein Gesicht ganz dicht vor ihres. Er lächelte. „Soll ich aufhören, Cassie?”
Sie legte den Kopf zurück. „Ich glaube nicht”, flüsterte sie willig.
Es war so einfach, so ungeheuer einfach, dies alles erneut geschehen zu lassen. Es fiel ihr so leicht, das Gefühl zu genießen, das seine über ihren Körper streichenden Hände in ihr auslösten. Als sie nun die Arme um seinen Hals legte und sich an ihn schmiegte, fühlte sich alles so richtig an, dass sie sich sogar ihrer Nacktheit zu schämen vergaß.
Er entkleidete sie, er ließ sich Zeit dabei und schaute sie immer wieder an, bis sie schließlich so vor ihm stand, wie Gott sie erschaffen hatte. Dann küsste er sie, seine Hände waren geduldig und zärtlich, weil er wusste, dass es das war, was sie brauchte.
Nachdem er sich ebenfalls seiner Kleider entledigt hatte, hob er sie hoch und trug sie zum Bett, das sie am Morgen so ordentlich gemacht hatte, und legte sie nieder. Ihre Augen waren geschlossen, doch auf ihren Wangen lag bereits eine zarte Röte, die von erwachendem Verlangen kündete.
In der vergangenen Nacht hatte es nur das Licht einer Kerze, ein schmales Feldbett und einen Raum, in dem es nach abgestandenem Kaffee roch, gegeben. Heute waren sie von hellem Sonnenlicht, Vogelgezwitscher und dem Duft, der dem Strauß auf dem Tisch am Fenster entströmte, umgeben.
Er schenkte ihr Lust. Ein ganzes Meer von Lust, in dem sie versank, wieder auftauchte und erneut versank. Alle Zögerlichkeit, alle Scheu, alle Scham waren plötzlich von ihr abgefallen, als hätte dergleichen niemals existiert.
Wenn er mit den Fingerspitzen über ihre Haut strich, überlief sie ein Schauer. Ihr Pulsschlag beschleunigte sich. Seine Lippen auf ihrer Brust machten sie süchtig, und sie wölbte sich ihm entgegen, als er Anstalten machte, von ihr abzulassen. Sein Atem ging schneller und schneller, und seiner Kehle entstiegen lustvolle Seufzer, während er mit der Zunge ihre harten Knospen umkreiste. Er erschien ihr so unglaublich schön, und das nicht etwa nur wegen seines außergewöhnlich guten Aussehens, sondern wegen seiner inneren Schönheit, seines beeindruckenden Charakters, der ihr gestern zum ersten Mal in voller Gänze zu Bewusstsein gekommen war.
Es machte ihr Spaß, ihre Hand über seinen Bizeps zu legen und die Muskeln spielen zu fühlen. Sie bewunderte seinen Körperbau und seine Kraft, der Anblick des schwachen Abdrucks von seinen Zähnen an ihrer Schulter jagte ihr einen Lustschauer den Rücken hinab. Bald wurden ihre Hände kühn genug, um die Reise seinen Bauch abwärts anzutreten.
Er sog scharf den Atem ein und zuckte zusammen. Sie riss die Augen auf, als sie spürte,
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