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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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meine Achtung bezeugen, indem ich die Sache auf sich beruhen lasse.
    Andererseits glaube ich, daß, wenn Austin Deine Wünsche verstanden hätte, er bessere Vorsorge für dich getroffen hätte.
    Ich hoffe, daß meine Brüder Deiner Bitte bereitwilliger nachkommen, wenn ich meinen Anspruch zurückziehe, was ich für moralisch angebracht halte.
    Dies war am Ende eines anstrengenden Tages zuviel für Charlotte, und sie brach in Tränen aus.
    Was Harry auch sagen oder tun mochte, sie hatte verloren. Sie konnte es sich nicht leisten, gegen Victor und Rupe vor Gericht zu ziehen, wovor sie sich ohnehin gefürchtet hatte, und selbst wenn sie es täte, würde sie nach Dafürhalten des Anwalts mit Sicherheit verlieren. Und die Kosten tragen müssen. Was also konnte sie tun?
    Nichts.
    Nichts, außer geschlagen nach Springfield zurückzukehren, nachdem sie sich nicht nur ihre Söhne zu Feinden, sondern auch sich selbst lächerlich gemacht hatte. Wie würde ihr Leben auf Springfield von nun an aussehen? Charlotte kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, daß sie eine schlechte Verliererin war. Natürlich könnte sie zurückkehren und den anderen das Leben zur Hölle machen, doch was wäre das für eine Alternative? Zudem war es durchaus möglich, daß sich eine solche Haltung am Ende als zweischneidige Angelegenheit erwies.
    Das alles war so ungerecht. Wäre Austin nicht gestorben, hätte ihr Leben friedlich weiterlaufen können.
    Dann brach sich die Trauer erneut Bahn. Sie schluchzte unkontrolliert und wünschte sich verzweifelt, sie wäre vor ihm gestorben.
    Als es an der Tür klopfte, fuhr sie zusammen. Das Mädchen durfte sie auf keinen Fall in diesem Zustand sehen!
    »Einen Moment«, rief sie und schämte sich für ihre tränenerstickte Stimme. Sie betupfte sich die Augen mit einem Taschentuch, riß sich zusammen, öffnete die Tür und trat beiseite.
    Allerdings stand nicht das Mädchen mit dem Tablett vor ihr, sondern Fern Broderick.
    »Was willst du denn hier?« fragte Charlotte unfreundlich.
     
    Als sie im Hotel angelangt war, hatten sich Ferns Gewissensbisse verfestigt. Natürlich hätte sie Charlotte ihre Aufwartung machen müssen, gleich nachdem sie von ihrer Ankunft in Brisbane erfahren hatte. Ihre Schwägerin war durchaus im Recht, wenn sie sich gekränkt und vernachlässigt fühlte. Zudem war sie in Trauer. Fern hatte Charlottes bisherige Ablehnung auf Mißverständnisse und Launen zurückgeführt, doch ihre jetzige Feindseligkeit traf sie völlig unvorbereitet.
    Sie schluckte. »Nun ja … ich wollte sehen, wie es dir geht. Wie du zurechtkommst.«
    »Das hast du ja nun. Mir geht es gut.«
    Da Charlotte ihr schlecht die Tür vor der Nase zuschlagen konnte, blieb sie stirnrunzelnd auf der Schwelle stehen. Doch Fern war entschlossen, sich nicht so leicht vertreiben zu lassen. Wenn sie jetzt den Rückzug antrat, wäre der Bruch endgültig, denn sie würde sich kein zweites Mal auf diese Weise brüskieren lassen.
    »Ich hatte gehofft, wir könnten miteinander reden. Mir tut es so leid, daß Austin gestorben ist.«
    »Natürlich, das wundert mich nicht.«
    »Charlotte, was ist in dich gefahren? Es ist doch nichts dabei, wenn ich als deine Schwägerin vorbeikomme. Ich würde es vorziehen, nicht auf dem Flur stehenbleiben zu müssen.«
    Unwillig ließ Charlotte sie ins Wohnzimmer eintreten. Fern bemerkte jetzt, daß ihre Schwägerin geweint hatte, und bedauerte sofort ihre harschen Worte.
    »Mir tut es wirklich sehr leid. Es muß eine schlimme Zeit für dich sein. Ich wußte nicht, daß du so aufgewühlt bist.«
    »Das bin ich auch nicht«, schrie Charlotte wütend, konnte ihre Tränen aber nicht zurückhalten.
    In diesem Augenblick tauchte das Mädchen mit dem Tablett an der Tür auf. Charlotte eilte zum Fenster, um ihre Tränen zu verbergen. Fern nahm das Essen entgegen und bedankte sich bei dem Mädchen.
    Sie spähte unter die Metallhauben. »Dein Abendessen, Charlotte. Sieht sehr gut aus. Komm und iß deine Suppe, solange sie noch heiß ist.«
    »Ich habe keinen Hunger.«
    »Immerhin bezahlst du dafür.«
    Mit einigem ruhigen Zureden gelang es ihr, Charlotte soweit zu bringen, daß sie etwas Suppe aß, doch sie weigerte sich beharrlich, den Lammbraten auch nur anzurühren.
    »Ich kann es nicht essen«, sagte sie. »Nimm du es.«
    Grinsend biß Fern in eine Bratkartoffel. Zum Glück schien das Essen das Eis zwischen ihnen gebrochen zu haben. »Die Kartoffeln sind köstlich, probier mal.«
    Charlotte griff

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