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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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wie möglich …«
    »Und Sie wollen einige unserer schwarzen Kinder mitnehmen?«
    »Leider können wir gegenwärtig nur drei Kinder nehmen, weil der Platz im Wagen nicht ausreicht. Außerdem ist die Schule klein; doch später können wir noch mehr aufnehmen.«
    »Wie alt sollten sie denn sein?«
    »Wir haben zur Zeit Platz für sechsjährige Jungen …«
    »Sechs?« fragte Charlotte verblüfft. »Ist das nicht ein bißchen zu jung?«
    »Das beste Alter. Sie lernen schneller Englisch als die älteren und passen sich dem neuen Leben besser an. Und wir schenken ihnen doch ein neues Leben, die Chance, in einer sich verändernden Welt zu überleben.«
    Charlotte nickte. »Das klingt plausibel. Ich bin sicher, daß Austin es gutheißen wird. Unsere eigenen Jungen mußten ja auch fort ins Internat. Da waren sie natürlich schon älter. Vorher wurden sie von Hauslehrern unterrichtet. Dabei fällt mir ein, Louisa, hast du schon einen Lehrer für Teddy ausgewählt? Es wird allmählich Zeit für seinen Unterricht …«
    »Ich halte eine Gouvernante für geeigneter, jedenfalls für den Anfang. Victor hat Freunde und Verwandte in Brisbane gebeten, sich nach einer passenden Dame umzusehen.«
    »Dann sollten wir einen Raum für die junge Frau herrichten und uns nach einem geeigneten Schulzimmer umsehen. Es wird mir Spaß machen, nach all den Jahren wieder ein Unterrichtszimmer einzurichten. Für Kinder gibt es jetzt so schöne Möbel …«
    Reverend Billings bat noch einmal um Gehör. »Ich benötige Mr. Brodericks Zustimmung so bald wie möglich. Wir haben drei gesunde Jungen ausgewählt, die uns geeignet erscheinen – natürlich wissen sie noch nichts von ihrem Glück. Also sollten wir bald aufbrechen.«
    »Unbedingt«, sagte Charlotte. »Ich spreche mit ihm.«
    Er wird schon zustimmen, wenn er begreift, daß die Abreise der Missionare davon abhängt, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Wo war eigentlich Victors Unterrichtszimmer?« fragte Louisa. Die Erziehung der schwarzen Kinder war vergessen.
    »In einem Schuppen, damals stand dieses Haus ja noch nicht. Teddy wird ein hübsches Zimmer bekommen, und zwar auf dieser Seite des Hauses, damit Austin sich nicht ständig in den Unterricht einmischt«, sagte Charlotte lachend.
     
    Nach dem Tee zog Tom Billings sich zu einem Nickerchen zurück, während seine Frau Amy sich für einen Spaziergang entschied. Sie wünschte, Tom hätte nicht so voreilig erklärt, die Farm zu verlassen, sobald sie Austins Zustimmung erhalten hätten, die schwarzen Kinder mitzunehmen. Noch nie in ihrem Leben hatten sie oder Tom in einem so luxuriösen Haus gewohnt. Warum also übereilt aufbrechen? Schließlich waren sie wochenlang unterwegs gewesen, eine anstrengende, eintönige Reise im unbequemen Einspänner durch die unerträgliche australische Hitze.
    Tom und Amy stammten von der Südinsel Neuseelands mit ihrer üppig grünen Landschaft. Nie zuvor hatten sie in einer so trockenen Hitze leben oder derart ungeheure Strecken zwischen zwei Dörfern zurücklegen müssen. Sie hatten die Mission auf Ersuchen des Bischofs übernommen, der ihnen versicherte, jetzt im Frühjahr werde die Reise sehr angenehm für sie sein.
    »Wenn das der Frühling ist, mag ich an den Sommer gar nicht denken«, murmelte Amy und zog den schwarzen Filzhut tiefer in die Stirn.
    Sie durchquerte die geräumige Eingangshalle mit den blank gebohnerten Böden und teuren Teppichen und trat vor die Tür. Die Auffahrt beschrieb einen Bogen um einen herrlichen Rosengarten, der in voller Blüte stand.
    »Dürfte eine Stange Geld kosten, den Garten so schön zu erhalten«, ging es ihr durch den Kopf. Nun ja, für die Brodericks war das sicher nur ein Pappenstiel. Sie schienen eine ganze Kompanie Gärtner nur zu diesem Zweck zu beschäftigen.
    Amy erinnerte sich an den Moment zurück, als sie das Haus zum ersten Mal erblickt hatte. Zu Beginn ihrer Reise hatten sie in Pensionen übernachtet, die ihren bescheidenen Möglichkeiten entsprachen. Als sie in die Gegend der riesigen Schaffarmen kamen, fanden sie Aufnahme und freie Unterkunft in den Herrenhäusern, doch nichts hatte sie auf ein Anwesen wie Springfield vorbereitet. Die anderen waren nicht viel mehr als erweiterte Cottages mit angebauten Gästezimmern gewesen. Mehr als einmal beglückwünschte man sie dazu, daß ihre Reise sie bis nach Springfield führen würde.
    »Fahren Sie noch weiter bis Narrabundi, Jimmy Hubberts Farm?«
    »Nein. In Springfield kehren wir um.«
    »Schade, bei

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