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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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ist auch Louisas Heim, und du behandelst sie gefälligst mit Respekt! Sie führt den Haushalt …«
    Rupe stieß ihn zornig weg. »Versuch nicht, mich zu gängeln, mein Freund. Ich könnte selbst eine Frau herbringen. Und sie wird dann auch nicht um Erlaubnis bitten müssen!«
    »Welche Frau? Was soll das heißen? Willst du vielleicht Cleo heiraten?«
    Er zuckte die Achseln. »Das habe ich nicht gesagt. Von ihr war gar nicht die Rede.« Beim Hinausgehen sah er sich noch einmal um. »Wie du siehst, wird Louisa vielleicht nicht allzu lange allein regieren.«
     
    Rupe begab sich in den ehemaligen Flügel seines Vaters. Mittlerweile hatten es sich alle angewöhnt, das Billardzimmer zu nutzen, doch er hatte sich das Büro nebenan gesichert, wo er ungestört alte Journale und Bücher durchblättern und sich wichtig fühlen konnte.
    Er zündete sich eine Zigarre an und legte die Füße hoch. Er hatte Victor ganz schön auf die Palme gebracht, vor allem mit dem Hinweis auf Charlottes Rückkehr, die bestimmt nicht mehr lange auf sich warten lassen würde, nachdem sie ihr den Unterhalt gestrichen hatten. Wenn er selbst erst mit Cleo verheiratet war, würde es drei Mrs. Brodericks im Haus geben. Sehr zum Unwillen Louisas.
    Durchs Fenster sah er einen Schwarm Kraniche, der in Richtung des Flusses zog. Nach der Trockenzeit versammelten sich stets Tausende von Vögeln auf den Wasserläufen von Springfield und boten Gästen einen herrlichen Anblick. Eigentlich müßten jetzt Besucher hier sein, dachte er bei sich. Seine Familie blickte leider nicht weit genug voraus, sonst wäre allen längst klar geworden, daß eines Tages drei Frauen auf Springfield leben würden. Harry war ausgezogen, doch was war mit ihm? Erwarteten sie, daß er als alter Hagestolz endete?
    Rupe war davon überzeugt, daß Louisa der Schlüssel zu seinen Plänen war. Mochte Victor noch so entschlossen sein, eisern zu sparen, um so viel Land wie möglich aus den Fängen von Siedlern zu befreien, für eine Befreiung seines Bruders mußte es auch noch reichen. Rupe mußte über seinen eigenen Witz lachen.
    Er wollte nichts als einen anständigen Unterhalt, damit er und seine Frau angemessen reisen konnten, wohin es ihnen gefiel. Rupe sehnte sich nach dem Leben eines Gentleman-Squatter. Er hatte keineswegs die Absicht, den Rest seines Lebens bei seiner unglückseligen Familie zu verbringen und Tag für Tag das gleiche zu tun. Drei Frauen würden ihn diesem Ziel näherbringen. Wenn er Louisa genügend schikanierte, würde sie allein schon aus Eigennutz darauf bestehen, daß Victor ihm und seiner Frau soviel Geld gab, daß sie Springfield verlassen konnten. Ihm stand die Hälfte der Gewinne zu; im Gegensatz zu Charlotte hatte er ein Anrecht auf diese Unterhaltszahlung, egal, ob er nun blieb oder ging.
    Und seine Mutter würde es sicher auch begrüßen, wenigstens eine der beiden Frauen los zu sein.
    Nein, Victor, diesen Streit wirst du nicht gewinnen, dachte er bei sich. Vielleicht mußt du noch ein paar Grundstückabschnitte mehr verkaufen als erhofft, aber ich bin bald samt Frau und deinem Segen unterwegs.
     
    Charlottes Antwort bestärkte Rupe in der Überzeugung, daß Victor die Probleme allmählich über den Kopf wuchsen. Dieser war im Grunde seines Herzens Farmer, selbst wenn seine Herden Hunderttausende von Tieren umfaßten. Er glaubte noch immer selbst dafür sorgen zu müssen, daß seine Schafe zu jeder Jahreszeit ausreichend Futter und Wasser erhielten, geschoren und geschützt wurden; er wachte über das Weideland wie auch den Anbau der Nutzpflanzen für den Haushalt, das Wohlergehen seiner Zuchtschafe ebenso wie der mehr als hundert Pferde. Was Victor brauchte, war ein ruhiges Leben, das friedvolle Leben eines hingebungsvollen Farmers. Wenn es nach ihm ginge, hätte Charlotte heimkommen, ein Drittel des Besitzes als stille Teilhaberin halten und sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern können.
    Doch drei Frauen im Haus würden ihm diese Ruhe nicht gönnen. Und nun kam Charlotte tatsächlich heim, mehr noch, ihre Antwort enthielt die Warnung, daß die eigentliche Schlacht noch bevorstand.
    Sie hatte auf den Brief ihrer Söhne rasch und heftig reagiert.
    Ihr vergeßt, daß Ihr in meinem Haus lebt. Ich hoffe, Ihr habt es gut in Ordnung gehalten, denn ich kehre in Kürze heim. Eure Selbstsucht kennt anscheinend keine Grenzen. Ich werde nicht zulassen, daß Ihr meinen Unterhalt streicht. Er wird auch nach meiner Rückkehr weiterlaufen, sonst könnt

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