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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Ältesten, es wurde hin und her argumentiert, während immer mehr Weiße mit ihren riesigen Herden eintrafen, Herden von Tieren, die nicht in dieses Land gehörten. Schließlich entschied man, die Waffen der Eindringlinge seien zu mächtig; es sollte daher keine Angriffe mehr geben, dafür aber um so mehr Vergeltungsschläge.
    Moobuluk, der damals schon zu den Ältesten gezählt wurde, war den beiden Weißen Tag und Nacht gefolgt und hatte ihr Verhalten studiert.
    Er meldete sich zu Wort, nachdem beschlossen worden war, daß sich die Vergeltung gegen diese beiden Männer richten sollte.
    »Nein, wir nehmen nur einen von ihnen. Ein ritueller Tod, damit der andere weiß, daß wir ihn ebenso leicht hätten umbringen können. Der große Kerl mit dem weißen Haar ist ruhiger, ein Mann, der nachdenkt, laßt ihn leben. Wer wird ihnen nachfolgen, wenn wir beide töten? Womöglich ein Boß, der noch brutaler ist als sie.«
    Und so geschah es.
    Nach dem Vergeltungsschlag, bei dem sie einen der Bosse mit dem Speer aufgespießt hatten, verließen die beiden Männer, die man zur Ausführung des Rituals bestimmt hatte, die Gegend. Kurz darauf brach der Tumult los: Berittene überfielen die Lager, manche wollten jeden Schwarzen töten, selbst die Frauen und Kinder, doch Broderick hielt sie zurück. Die Ältesten erklärten, die Schuldigen seien nicht mehr da. Zur Strafe forderte er, daß weitere zwanzig junge Männer sein Land für immer verlassen müßten.
    Wie Broderick vorausgeahnt hatte, brachte dies großen Schmerz über die Leute, doch er blieb unbeugsam. Seine Vergeltung dezimierte den Clan, kostete aber immerhin niemanden das Leben.
    Moobuluk war dort gewesen, als seine Verwandte starb, die Mutter der beiden Mädchen. Sie hatte ihn zu sich gerufen, als sie in den Traum entglitt, und er war an ihrer Seite aufgetaucht, um ihr den Weg zu weisen. Die alten Männer in der Sterbehütte hatten ihn erkannt und waren stolz gewesen, daß die Frau einen so mächtigen Mann herbeirufen konnte. Dennoch setzten sie unbeirrt ihre Gesänge fort.
    Er hatte Broderick erkannt, der hinter den weinenden Frauen zwischen den Bäumen stand und seinen Respekt bezeugte. Befriedigt hatte er genickt, erleichtert, vor so langer Zeit den richtigen Mann ausgewählt zu haben, doch er ging nicht zu ihm hin. Moobuluk trat nur selten mit weißen Männern in Kontakt. Es hatte keinen Sinn und war auch nicht erforderlich. Er verstand ihre Sprache – das war genug.
    Er schlenderte ans Ufer und sah hinaus auf seinen geliebten Fluß. Als seine Urenkelin hinüberging, heulte der Dingo klagend auf. Moobuluk verschwand wieder in die Nacht, ebenso lautlos, wie er gekommen war.
    Draußen auf dem blauen Meer konnte er ein großes Schiff mit Segeln wie Flügel erkennen und bestaunte seine Anmut, doch dann wandte er sich zögernd ab. Die Pflicht rief.
     
    Austin Broderick erwartete Rupe und seinen Bruder bereits. Sie setzten sich an einen Tisch, der über und über mit Gebietskarten bedeckt war. »Wir beginnen hier.«
    »Womit beginnen wir?« fragte Rupe.
    »Damit, Springfield zu retten.«
    »Wovor?«
    »Jesus Christus! Muß ich etwa alles wiederholen? Victor, hast du ihm die Situation nicht erklärt?«
    »Ich sagte ihm, du hättest Angst, daß sich die Siedler die besten Stücke aus Springfield herausschneiden könnten.«
    »Angst! Wer sagt, ich hätte Angst? Die Siedler sollten lieber Angst haben.«
    Victor schüttelte den Kopf. »Du hörst mir nie richtig zu. Ich sage dir doch, die Selektionsgesetze, wie sie die Landvergabegesetze jetzt nennen, werden niemals verabschiedet werden. Die haben nicht die geringste Chance.«
    »Und wenn doch?« fragte Rupe. Sein Vater schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Genau! Was wenn doch? Dann gibt es einen Ansturm auf Land, der dem Goldrausch in nichts nachstehen wird. Land ist immerhin eine sichere Sache. Und darüber sprechen wir hier. Habt ihr irgendwelche Vorschläge?«
    »Klar.« Rupe grinste. »Wir vertreiben sie. Ein paar Schüsse in den Hintern werden die Siedler schnell eines Besseren belehren.«
    »Sollte es wirklich jemals ein solches Gesetz geben, dann würdest du es damit brechen«, sagte Victor wütend.
    »Na und?« schnaubte sein Vater. »Es ist mein Land. Die einzige Alternative, um Springfield in seiner gegenwärtigen Form zu erhalten, wäre, das Pachtland zu kaufen. Und das kann ich mir nicht leisten.«
    Rupe stand auf und streckte sich. »Natürlich kannst du das. Verwandle alles in Eigenbesitz, und wenn du mehr

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