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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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doch – du hast gekauft.«
    »Er war fremdartig – vermutlich ein Vorläufergegenstand. Je mehr Wissen wir über diese Leute gewinnen, desto besser. Ein Tip hier, ein Tip da, und schon macht man einen reichen Fund. Dieser Ring an sich hat keinen Wert, aber sein Alter und die Tatsache, daß er über einem Raumhandschuh getragen wurde, machen ihn kostbar.«
    »Weshalb auf dem Handschuh getragen?«
    »Ich weiß es nicht. Was wissen wir schon von den Vorläufern? Sie gehörten weder zu einer Zivilisation noch zu einer Rasse oder Zeit. Die Zakather kennen mindestens vier Sternenreiche, bevor sie selbst zur Blüte gelangten, und sie behaupten, daß es noch mehr gewesen sein müssen. Städte können zerfallen, Sonnen brennen aus – aber manchmal bleiben Spuren zurück. Der Raum selbst konserviert. Alles, was wir von den Vorläufern erfahren, kommt durch Kleinigkeiten – und deshalb müssen wir auch Kleinigkeiten aufbewahren.«
    »Er fragt«, erklärte Eet. »Aber die Fragen stammen von einem anderen.«
    »Von wem?«
    »Von einem Bedeutenderen als diesem Halbfisch.« Zum ersten Male hörte ich von Eet einen verächtlichen Ausdruck. »Mehr weiß ich nicht. Die anderen tragen Anti-Esper-Vorrichtungen.«
    »Das hier war ein Ring«, sagte ich noch einmal und legte ihn auf die Platte. »Der Stein ist verschwunden, doch der Schmuck hat Ähnlichkeit mit dem Stück, das ich besessen habe.«
    »Du hast besessen – wo ist es jetzt?«
    »Das können Sie jene fragen, die mich halbtot in meinem Laden liegenließen«, sagte ich scharf. Eine Lüge – würde der Beobachtungsstrahl sie erkennen? Ich wartete einen Moment, aber nichts rührte sich.
    »Genug«, klickte die fremde Stimme. »Du gehst – Verkaufsplatz – beobachten.«
    Mein Begleiter ging an die Tür. Er trug eine Fangpistole am Gürtel, und ich folgte ihm gehorsam.
    Wir überquerten eine der Terrassen, die sich am Rand des offenen Zentrums befanden. Man mußte langsam gehen und sich an der Wand festhalten, sonst wurde die niedrige Schwerkraft gefährlich. Schließlich gelangten wir über einen Wendelgang drei Stockwerke tiefer.
    Hier herrschte das Gewirr eines Marktes. Die verschiedensten Rassen, Terraner, Terraner-Mutanten, Humanoide und Nicht-Humanoide quirlten durcheinander. Die meisten trugen Schiffsuniformen, allerdings ohne Abzeichen. Und alle hatten Betäubungsstrahler.
    Der Stand, zu dem man mich brachte, hatte nicht die elegante Ausrüstung wie das Prüflabor von vorhin. Ein weiterer Orbsleon (zweifellos von einer niedrigen Kaste, denn man hatte ihm die Scherenbeine entfernt) saß in seiner rosa Flüssigkeit. Er schien mich erwartet zu haben, und er deutete schweigend mit einem Tentakel auf einen Hocker, der an der Wand stand. Ich nahm gehorsam Platz, und Eet kauerte zu meinen Füßen. Es waren noch zwei Wesen außer ihm anwesend. Und ich schauderte, als ich sie näher betrachtete.
    Es hat zu allen Zeiten in der Galaxis Sklaverei gegeben, manchmal auf einen Planeten beschränkt, manchmal über ein ganzes System ausgedehnt. Aber es gibt einige Arten der Sklaverei, die einem den Magen umdrehen. Von dieser Art waren die Geschöpfe in meiner Nähe. Man hatte die durch Zuchtauswahl, genetische und chirurgische Eingriffe zu halben Maschinen degradiert, die nur ganz bestimmte Arbeiten verrichten konnten. Einer saß nun aufgedunsen und erschlafft am Tisch. Der andere arbeitete rasch und geschickt an einem juwelenbestickten Kragen, wie er bei den Festen der Wyvern-Drohnen getragen wurde. Er brach die Steine heraus, sortierte sie und warf sie in kleine Schächtelchen, die vor ihm aufgereiht waren. Die vielen Augenlinsen in seinem zu großen, zu plumpen Kopf waren blicklos in die Ferne gerichtet.
    »Er ist ein Nachrichtenübermittler. Er sieht alles und berichtet es, ohne es zu definieren. Der andere dient ihm als Relais.« Eet erklärte mir rasch, was er entdeckt hatte.
    »Esper!« Ich hatte plötzlich Angst, daß sich die beiden in unser Gespräch einschalten könnten.
    »Nein, er befindet sich auf einer niedrigeren Frequenz«, meinte Eet. »Sein Herr muß ihn umrüsten, wenn er die Frequenz ändern will.«
    Er schwieg, und ich wußte, daß er die beiden trotzdem als Gefahr empfand.
    Ich hatte keine Ahnung, weshalb man mich hierhergesandt hatte. Die Zeit verging. Ich beobachtete die Vorübergehenden. Der Sklave hatte den Kragen von allen Steinen befreit und warf ihn jetzt in eine besondere Schachtel. Nun holten die fleißigen Finger eine Filigrantiara heraus. Aus den

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